Ich rede mit imaginären personen!

6 Antworten

Ich finde es eine gute Lösung, wenn dir diese Zwiegespräche helfen. Egal wie andere denken, dass Wichtigste ist doch, dass es dir hilft. Mich wundert es, dass du mit deinem Therapeuten darüber reden kannst. Hast du Sorge, er könnte dich in Frage stellen oder für verrückt erklären? Sollte es so sein, dann solltest du dir einen anderen Therapeuten suchen. Das Wichtigste in der Therapie ist doch, dass du ihm vertrauen kannst.

Zu dem Thema mit den Stimmen kann ich dir nicht viel sagen, aber da du ja demnächst in eine Klinik gehst, werden die dir dort bestimmt weiterhelfen können damit. Und ich habe einen Tipp, weiß nicht ob du das machst oder nicht aber egal: Wenn du deinen Therapeuten nicht fragen kannst weil du über so was nicht reden kannst, dann druck ihn doch mal die letzten, dir wichtigen 10 Fragen aus die du hier bei gute Frage gestellt hast aus. Dir scheint ja wirklich durchgehend etwas neues auf dem Herzen zu liegen und vielleicht hilft das.

Hallo EmoGirl95,

ich war als Kind sehr gläubig und habe in allen Lebenslagen viel gebetet und dann (zumindest zu Zeiten als das Leben noch nicht seine volle Brutalität gezeigt hat) hatte ich auch oft das Gefühl ich bekäme eine Antwort, auch wenn sie mir nicht als wirkliche Stimme begegnete.

Es gibt gute Gründe weshalb der Mensch im Laufe seiner Evolution die Religion erfunden hat. Einer davon ist die entlastende Wirkung des Gebets. Meiner Meinung nach machst du dasselbe wie jeder Gläubige, der in seiner Not zu einem Gott betet, nur nennst du dein imaginäres Gegenüber nicht Gott.

Also keine Angst. Was du da tust ist völlig normal.

LG Octopamin

EmoGirl95 
Fragesteller
 27.06.2014, 12:33

Hahaha Gott? Nein ich bete ganz bestimmt nicht. Die Religion wurde nur erfunden das alle gläubigen ihre Verantwortung weg tun können. Gott wird das schon alles richten. Von wegen. Ich bete sicher nicht aber danke für die antwort.

2

och, ich kenn das von mir selbst (auch ohne Therapie).

Habe daraus einen ganzen Roman gemacht.

Wenn Du keinen hast mit dem Du reden kannst (z. B. in einer Isolierkammer ohne äußere Anreize, oder verschüttet in einer Lawine), stellt sich auch bei "gesunden" Personen schnell ein "unsichtbarer Freund" ein, mit dem sie sich unterhalten. Solange die Stimme in Deinem Kopf Dir hilft, Dir beisteht und Mut macht, und Dich nicht zu irgendwelchen Gewalttaten anstachelt, betrachte sie als Guten Engel und als Deinen Beistand.

Viele Kinder haben einen solchen "unsichtbaren Freund", der sie durch schwierige Lebenssituationen (Scheidung der Eltern, uns andere bedrohliche Sachen) begleitet.

Halluzinationsforscher betrachten dieses Auftreten von "unsichtbaren Freunden" in emotional stark belastenden Situationen als Zeichen für ein normal funktionierendes Gehirn und als gesunden seelischen Schutzmechanismus.

Meist verschwinden diese unsichtbaren Freunde, wenn die Krise vorbei ist, bei manchen Leuten (z.B. bei mir) bleiben sie aber auch, und das gibt gelegentlich spannende "Selbstgespräche" und sorgt auf jeden Fall für Kreativität :)

Also: keine Panik!

Ich hoff, ich konnte Dir ein bisschen helfen.