Ich möchte einen Hund kaufen aber woher?

6 Antworten

Hallo,

grundsätzlich musst du ersteinmal zwischen Züchter und "Züchter" unterscheiden.Züchter sind im VDH angemeldet und züchten unter dessen Schirmherrschaft. "Züchter" können irgendwo "züchten, viele Vermehrer nennen sich auch überaus gerne so.

Natürlich sind auch nicht alle Züchter beim VDH wirklich zu empfehlen, ebenso, wie nicht alle Hobbyzüchter schlecht sind. ABER: die größtmögliche Sicherheit, einen gut gezüchteten, gesunden und super gut aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu bekommen, hat man nun mal bei einem VDH-Züchter.

Nur eine kontrollierte VDH/FCI-Zucht garantiert eine Reinrassigkeit, denn irgendwelche Abstammungsnachweise - völlig unkontrolliert - kann sich jeder "Züchter" und jeder "Zuchtverein" selbst drucken - das ist sogar erlaubt. Sagt aber über die Qualität der Zucht dann leider so gar nichts aus.

Wichtig ist es, wie die Züchter mit ihren Hunden selbst umgehen, ob sie im Haus und Garten aufgezogen werden - und nicht in einer Etagenwohnen, einem Verschlag, im Hinterhof, in einem Kellerraum etc.

Wichtig ist auch der Eindruck, den die erwachsenen Hund machen: sind sie menschenbezogen, sind sie gepflegt, gut genährt, freundlich, aufgeschlossen? Bitte nicht glauben, dass auch der Rüde vorhanden sein muss. Gute Züchter suchen sich einen passenden Rüden von einem anderen Besitzer aus - wer ständig mit einem eigenen Rüden züchtet, der betreibt Inzucht - das wäre sehr schlecht und ist ein sicheres Zeichen für einen sehr unseriösen Züchter (denn im VDH wäre dies gar nicht erlaubt).

Sinnvoll ist es immer auch, sich bei 3 - 4 Züchtern umzusehen - denn nur so kann man tatsächlich Unterschiede erkennen. Wer nicht so im "Geschehen" drin ist - und das ist man nicht, weil man ja nur selten einen Welpen kauft - der weiß gar nicht, was "normal" und was "nicht normal" ist.

Und jeder Züchter wird gerne bei Interesse seine Welpen und seine Zucht "vorführen" und potentielle neue Eltern beraten. Macht er dies nicht - dann sollte man darüber froh sein, denn er hat etwas zu verbergen und hätte man dann niemals einen gut aufgezogenen Welpen bekommen.

Dann gibt es natürlich die Tierheime/den Tierschutz

Bitte bedenke immer, dass die Hunde aus dem Tierheim häufig eine leidvolle Vorgeschichte haben. Es waren zumeist keine "geliebten" Hunde, denn sonst wären sie nicht im Tierheim gelandet (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Sie sind oft kaum bis gar nicht erzogen oder völlig falsch erzogen worden, haben häufig Gewalt erlebt, sind verschüchtert oder ängstlich oder mehr oder weniger aggressiv.

NEIN, ich will niemanden davon abhalten, sich einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen - ich habe selbst zwei aus dem Tierschutz. Aber die Problematik, die jeder Hund mit sich bringt, sollte im Vorfeld ausgiebig und gründlich mit den Betreuern im Tierheim besprochen werden. Was erwartest DU von dem Hund - was hast DU dem Tier zu bieten? Wieviel Erfahrung hast du bereits mit Hunden? Und genau nach diesen Kriterien muss der für dich (oder deine Familie) passende Hund ausgesucht werden, nicht nach einer Farbe, oder nach "traurigen Augen" oder langem oder kurzem Fell, oder weil die Freundin auch so einen hat ....

Dann solltest du dir Zeit nehmen, 2 - 3 Wochen, und mit diesem Hund ausgiebig spazieren gehen und ihn besuchen. So könnt ihr euch schon einmal gut kennenlernen.

Und wenn dann noch alle anderen wichtigen Faktoren stimmen (Zeit, Zeit, Zeit, Zeit .... Wohnung, Geld etc.) - dann kannst du ihn adoptieren.

Aber bereite dich darauf vor, dass ein Hund aus dem Tierheim häufig eine ziemlich lange Zeit braucht, bis er wirklich bei dir "angekommen" ist. Das geht nicht von heute auf morgen und auch nicht in wenigen Wochen. Bis Hunde wieder Zutrauen zu neuen Menschen fassen und verinnerlichen, dass man es jetzt gut mit ihnen meint und ihnen nichts Böses mehr droht - das braucht einfach seine Zeit - und man selbst braucht viel Geduld. Schwirrt einem doch immer so im Hinterkopf herum: Mensch, der muss doch "dankbar" sein, dass ich ihn dort herausgeholt habe.

Ja, er wird auch "dankbar" sein und dich feste in sein Hundeherz schließen - aber du musst ihm dafür die notwendige Zeit lassen.

Gutes Gelingen

Daniela

fragenkoenig19  05.06.2020, 09:51

Ich verstehe nicht, warum immer wieder Züchter des VDHs, Reinrassigkeit und Qualität so in einem Zusammenhang genannt werden, als sei das eine eine Garantie für das andere.

0
LukaUndShiba  05.06.2020, 09:53
@fragenkoenig19

Ohne VDH / FCI Papiere gilt ein Hund nicht als reinrassig sondern als Mix, das ist eine Tatsache.

Und nur dort werden die Leute wirklich überprüft bei dem was sie tun.

1
fragenkoenig19  05.06.2020, 09:58
@LukaUndShiba

Überprüfen ja, trotzdem gibt es auch unter ihnen genug schwarze Schafe.

Und nur weil ein Hund als reinrassig gilt, heißt es nicht, dass er gute Qualitäten besitzt.

Ich keine min. 4 VDH - Züchter, die nur für die obligatorischen Überprüfungen "sauber" sind. Danach sind sie genauso erbärmliche Vermehrer wie viele andere.

Nur weil sie über gute Beziehungen verfügen, dürfen sie ungehindert weiter machen.

0
dsupper  05.06.2020, 15:07
@fragenkoenig19

Wenn du meine Antwort aufmerksam liest, wirst du feststellen, dass ich auch geschrieben habe, dass es natürlich auch unter VDH-Züchtern welche gibt, die nicht zu empfehlen sind.

ABER durch die ganzen Regularien, die Kontrollen, die Vorschriften etc. besteht bei einem Welpen aus dem VDH die größtmögliche Sicherheit, eben einen gesunden und bestens aufgezogenen und sozialisierten Hund aus gesunden Elterntieren zu bekommen, aus einer kontrollierten Zuchtstätte und mit viel Wissen und Erfahrung und Herzblut aufgezogen.

Natürlich kann man auch bei einer "Hobbyzucht" Glück haben - aber auch beim Lotto gibt es ab und an einen Glücklichen.

2

Achte auf die Linie! Labbi ist nicht gleich Labbi! Es gibt Showlinie (größer, ruhiger, braucht weniger Auslastung) und Arbeitslinie (kleiner, schlanker, anspruchsvoller in der Haltung)

Schau auf der vdh website!

dort findest du alle seriösen Züchter zu jeder Rasse in deiner Umgebung

bitte kauf keine Tiere im Internet oder bei eBay!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitzerin zweier Golden Retriever

Rasse Hunde nur bei seriösen Züchtern kaufen, nicht auf Seiten wie Ebay und ähnlichen Plattformen.

Du findest Züchter z.B. über www.vdh.de

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Hallo Anonym55328,

Jedem Tier aus dem Tierheim wird durch den Kauf bei Züchtern die reelle Chance auf ein neues Zuhause genommen.
Auch bei Tierheimen oder privaten Pflegestellen kannst du fündig werden, wenn du definitiv einen Hund einer bestimmten Rasse möchtest. :-)
Es muss also nicht die „Produktion“ von Tieren gefördert werden, wo doch unzählige Tiere bereits auf ein Zuhause warten.

Viele Grüße
Paula von PETA Deutschland

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
LukaUndShiba  05.06.2020, 15:40

Kein Hund von einem seriösen Züchter nimmt einem Tierheim Hund den Platz weg :)

Die einzigen Hunde die den Tierheim Hunden den Platz weg nehmen sind die Hunde vom vermehrern.

Nicht mal 30% der angeblichen Rassehunde in DE sind wirklich Rassehunde mit dementsprechenden Papieren des VDH / FCI.

Viele Hunde kommen von vermehrern.

Anstatt gegen Züchter zu schießen könntet ihr lieber mal versuchen zu bewirken das es privat Personen ohne dem VDH / FCI anzugehören verboten wird Welpen zu vermehren oder zumindest zu verkaufen.

Unfälle können immer mal passieren, aber diese Welpen sollten dann auch nur über ein Tierheim vermittelt werden dürfen damit kein Gewinn dabei heraus kommt.

Und nein, man findet keine richtigen Rassehunde im Tierheim oder die Chance liegt bei vielleicht 1-2%

Denn nur mit den Papieren vom VDH / FCI gilt ein Rassehunde als eben dieser.

Alles andere sieht aus wie einer, ist es aber eben nicht.

Und zum Schluss ist niemand schlecht der sich lieber für einen seriösen Züchter anstelle von einem Tierheim entscheidet :)

1