Ich mag sein Kind nicht mehr. Was kann ich tun?
Mein Verlobter ist alleinerziehend und seit Jahren überfordert – was ich nachvollziehen kann. Sein Sohn (11 Jahre alt) möchte nicht zu seiner Mutter gehen.
Er setzt seinem Kind keine Grenzen. Der Junge lernt nie zu Hause, sondern verbringt seine Zeit mit Fahrrad und zuhause nur am Handy oder schaut Netflix bis 22 Uhr. Eine Zeit lang hatte er eine Begrenzung für die Handyzeit, aber die wurde inzwischen aufgehoben, was ich überhaupt nicht verstehe.
Er bekommt alles, was er möchte: teure Fahrräder, Kleidung, AirPods und ein Handy, räumt aber er sein Zimmer nie auf, weiß nicht, wie man mit Besteck isst, und legt sich nach dem Essen direkt auf dem Sofa. Er lässt seine schmutzigen Helme und Fahrradsachen auf dem Esstisch liegen, kauft ständig Cola, Red Bull und ungesunde Süßigkeiten.. usw. Mein Verlobter kümmert sich auch nicht, wie sein Sohn sein Taschengeld ausgibt..
Ich kann zusammenleben mit seinem Sohn gar nicht vorstellen und mag ihn langsam nicht mehr..
Was sagt denn dein Verlobter dazu?
Er meinte, dass er überfordert ist und kann sich umm hn kümmern wenn er woanders entlastet werde
5 Antworten
Er meinte, dass er überfordert ist und kann sich umm hn kümmern wenn er woanders entlastet werde
Das ist schon Praktisch.... er macht sich ein Heim und am Ende wirds auf deinem Rücken ausgetragen. Wo will er denn entlastet werden? Was macht er denn groß. Erziehung ist eine Sache der Kommunikation und des Handelns.
Er hat keine Ahnung was er machen soll und ist deshalb überfordert und daher hilft es ihm auch nicht, wenn er entlastet wird, denn er hat Angst bei seinem Sohn nicht durchzukommen und daher wird auch anderweitige Entlastung nicht helfen.
Was würde euch helfen?
Setzt euch mit ihm hin. Das Kind ist alt genug das es Regeln und Konsequenzen versteht. Ihr werdet gemeinsam Regeln erarbeiten und gemeinsam Konsquenzen erarbeiten. Wenn er Regeln und Konsequenzen kennt und mit daran gearbeitet hat, dann habt ihr einen Deal. Er wird sich überlegen wie weit er dann gehen kann.
Nehmen wir mal an ihr macht die Regel:
Schmutzige Radkleidung wird gleich in die Wäsche gegeben und der Helm gleich geputzt nachdem damit gesportelt wurde.
Ihr fragt ihn dann, welche Konsequenz es geben soll, wenn das nicht passiert. Er darf auch ruhig Ideen dazu geben. Natürlich wird er Ideen sagen, die ihm nicht weh tun. Vielleicht wird er sagen, och, dann bleibe ich nachmittags 2 Stunden im Zimmer als Hausarrest. Dann nehmt ihr das auf, sagt das es eine gute Idee ist und sagt, dass zeitgleich Handy und Konsole sowie TV Gerät weg ist. Und zwar nicht für 2 Stunden sondern für 4.... Es muss schmerzen denn sonst ist kein Lerneffekt vorhanden. Und je nach vergehen werden solche Dinge abgesprochen.
Und zeitgleich muss man aber auch Zugeständnisse machen, wenn Dinge gut laufen. Wichtig ist, das ihr nirgendwo mehr Ausnahmen macht. Ein ja muss ein ja bleiben und ein nein muss ein nein bleiben. Nehmen wir mal an er versucht euch um den Finger zu wickeln und auszutrixen, dann kommt von euch ein OK wir machen eine Ausnahme.... das sollte niemals passieren, weil ihr euch dann unglaubwürdig macht. Und er merkt genau, wo er den Hebel ansetzen kann um den Spieß rumzudrehen. Aber auch wenn Sachen gut laufen und er sich die Belohnung verdient hat, dann dürft ihr sie nicht ausschlagen und sagen : gibts später. Weil dann werdet ihr unzuverlässig. Also auch alles andere als gut. Bleibt einfach bei dem was ihr ausgemacht habt.
Und noch etwas. Es ist nicht dein Kind. Wenn er nicht bereit ist sich seinem Kind anzunehmen, und nicht mit dir diesen Weg gehen will, dann kanns sein, dass er sich ins gemachte Nest setzen will und das wars dann. Sein Kind wird zu deiner Aufgabe und er setzt sich ins gemachte Nest. Davor solltest du dich hüten und an seinem Verhalten kannst du auch sehen, wie es euren Kindern und dir ergehen würde.
Mit 16 kommen dann Alkohol und Drogen dazu. Ein Kind das keine Regeln und Grenzen kennt wird auch später keine akzeptieren.
Entweder dein Partner übernimmt Verantwortung für sein Kind, feste Regeln dem Alter entsprechend und jedes zweite Wochenende bringt er seinen Sohn zur Mutter oder eure Beziehung geht kaputt.
Ihn nicht zu mögen ist dein gutes Recht. Wie sich dein Verlobter entscheidet muss er allerdings selber wissen. Alt genug sollte er ja sein.
Diese Beziehung wird wohl nicht lange funktionieren - Du gibst die böse Stiefmutter und er den lieben Papa
sein Sprößling ist ihm anscheinend völlig egal
Das Hauptproblem ist ja dein Verlobter. Er ist Rückgratlos und verantwortungslos.
Ich würde die Beziehung beenden. Denn dieses Problem lässt sich nur über Jahre hinweg lösen und auch nur, wenn er das wirklich will. Daher glaube ich nicht, dass es funktionieren kann.