Ich habe gehört das in der Schweiz die Leute ihre Krankenhausrechnung zu großem Teil selber bezahlen müssen, da kann ja mal schnell 10.000,- CHF ............?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Salue

Um es einfach zu erklären. In der Schweiz ist eine Krankenkasse obligatorisch. Krankenkassen sind nicht staatlich, sondern es handelt sich um eigenständige Unternehmungen.

Du entscheidest selber, welche jährliche Francise (jährlicher Selbstbehalt) Du haben möchtest. Wenn Du eine Francise von Fr. 300.- wählst, bezahlst Du monatlich rund das Doppelte, als wenn Du die maximale Francise von Fr. 2500.- wählst.

Ich bin selten krank und mein Hausarzt sieht mich alle paar Jahre mal zur Kontrolle. Zudem habe ich mich verpflichtet, keine Spezialärzte direkt zu kontaktieren, sondern immer erst zur Abklärung zum Hausarzt zu gehen.

Vor ein paar Jahren bedurfte ich einer Notoperaton. Das hat mich rund 4000.- Franken gekostet. Dafür habe ich 20 Jahre lang praktisch nur die Hälfte Prämie bezahlt und x Tausend Franken gespart.

Das Prinzip der Selbstverantwortung ist in der Schweiz recht beliebt. Du entscheidest selber, wie viel Risiko Du selber tragen willst und kannst.

Tellensohn


Otilie1 
Beitragsersteller
 18.09.2023, 14:36

vielen Dank für deine Antwort, aber was macht der der diese 4000,- nicht hat ?

WARRIOREAGLE  18.09.2023, 14:49
@Otilie1

Dann spricht man mit seiner Krankenkasse und bittet um Ratenzahlung; idR wird diese auch gewährt.

Tellensohn  18.09.2023, 14:53
@WARRIOREAGLE

Die Krankenkasse wird monatlich verlangt, eine à conto Zahlung ist also nicht nötig. Hingegen bekommst Du einen Rabatt, wenn Du die jährliche Prämie im Vorraus für das ganze Jahr bezahlst. Wer sehr wenig verdient, dem werden vom Wohnkanton ein Teil der Krankenkassenpramien übernommen. Der Anteil der Berechtigten liegt meines Wissens bei rund einem Viertel der Bevölkerung.

Das Gesundheitssytem der Schweiz ist zwar perfekt, aber eben auch "sau-"teuer.

Tellensohn

WARRIOREAGLE  18.09.2023, 15:02
@Tellensohn

Ich weiss, bin auch Eidgenosse und lebe auch in der Schweiz;)

Die Frage bezog sich m.W. auf den geschuldeten Selbstbehalt und dieser kann im Notfall „abgestottert“ werden (ich kenne mehrere Personen, die solches schon tätigen mussten).

Wie Du zutreffend geschrieben hast; unser KK-System ist wirklich top, auch wenn es uns einiges kostet:) Auch bezüglich Berufsunfallversicherungen sind wir echt gut aufgestellt, das durfte ich schon mehrfach selbst erleben, wenn ich im Einsatz etwas abbekommen habe:)

Goodnight  17.03.2024, 20:37
@Otilie1

Wenn man diese 4000.- nicht locker übrig hat, darf man diese Franchise nicht wählen, bzw. man ist ausgesprochen dumm, wenn man das trotzdem tut.

Tellensohn  18.03.2024, 11:01
@Goodnight

Ja, das muss man sich im Voraus überlegen und die richtige Wahl des Selbstbehaltes treffen. Tellensohn

Goodnight  18.03.2024, 11:10
@Tellensohn

Ja da heben sich so einige Familien tief in Schulden geritten und sind nicht mehr zum Arzt gegangen.

Wenn man bei jedem Familienmitglied die Franchise auf dem höchsten Level hat und dann alle krank sind, ist der finanzielle Ruin da. Zum Glück, darf man die Franchise für Kinder nicht mehr hoch setzen.

Weiss auch nicht, was sie die Verantwortlichen bei dieser Regelung gedacht haben.

War doch abzusehen, dass das in die Hose gehen muss. Ist doch auch klar, dass Leute die nicht viel Geld haben mit hohen Franchisen versuchen zu sparen.

https://www.ecotca.ch/news/krankenversicherung-in-der-schweiz-wie-funktioniert-sie

Ich gehe davon aus, dass es ähnlich wie bei uns ist .

15,- Franken pro Tag im KH... ähnlich bezahlt man auch bei uns .

Ich weiß nicht, wo du deine Infos her hast, aber soooo horrend sind die Kosten nun auch wieder nicht .


Otilie1 
Beitragsersteller
 18.09.2023, 14:33

aber hallo, ich weiss von einer Frau die musste für eine Blinddarmoperation mit Komplikationen fast 5000,- CHF zahlen + 15,- CHF Kranknhaustagegeld

Muktamani  18.09.2023, 14:35
@Otilie1

Dann war sie nicht ( ausreichend ) versichert . Erkundige dich einfach genau .

Goodnight  18.03.2024, 11:21
@Otilie1

Ja sie hat die Franchise auf 5000.- pro Jahr gesetzt. Das muss man sich leisten können.

Goodnight  18.03.2024, 21:54
@Muktamani

Kann man privat wie allgemein versichert machen. Die Prämie wird niedriger, hilft aber nicht, wenn man das Geld für die Franchise nicht hat.

Muktamani  18.03.2024, 22:04
@Goodnight

Ich verstehe es immer noch nicht, weiß auch leider nicht, was eine " Franchise" ist - davon war in meinem Umfeld in diesem Zusammenhang nie die Rede. Sorry....

Goodnight  18.03.2024, 23:03
@Muktamani

Sorry Franchise = Selbstbehalt bis zur festgelegten Summe, die der Versicherungsnehmer pro Jahr selber leisten muss, bevor die Krankenkasse die Leistungen bezahlt. Dafür ist die monatliche Prämie deutlich billiger.

Wenn man nicht krank wird, ist das ein Gewinn. Wenn man aber krank wird, ist das eine teure Geschichte.

5000.- ist die höchste Franchise die man wählen kann.

Jetzt stelle dir vor, Mutter und Vater haben einen Selbstbehalt von je 5000.- und beide sind krank oder brauchen eine Operation. Dann kann das eben ganz schnell 10 000.- kosten bevor die Krankenkasse beginnt Rechnungen zu bezahlen.

Hohe Franchisen für Kinder sind zum Glück nicht mehr möglich.

Wird man nicht krank hat man Geld gespart. Wird man aber krank oder hat man einen Unfall oder eine Operationen, ist das eine ganz teure Angelegenheit.

Ich kann eine Regierung nicht verstehen, die so etwas zulässt.

Was macht denn einer, der die monatliche Prämie von sagen wir 300.- nicht leisten kann? Er wählt eine hohe Franchise und senkt so seine monatliche Versicherungsprämie. Der darf dann aber auf keinen Fall krank werden..

Furchtbar so etwas..