Ich fühle mich fremd in meiner eigenen Familie?
Ich bin 28 Jahre alt und mich bedrückt seit kurzem irgendwie das gefühl fremd in meiner eigenen Familie zu sein :( ich habe 2 weitere Geschwister die ein Muster leben führen haben Kinder sind „glücklich“ zumindest nach außen... ich weis nicht ob das normal ist ich hatte allerdings heute das erste mal eine Diskussion mit meinen Eltern, es ging um einen Arzt Besuch den mein Vater nicht wahr nimmt (72) Jahre und ich mir indirekt sorgen um ihn mache ... sie verstehen mich nicht und wurde lauter, und sagte das sie mir fremd seien, darauf hin sind mir aus unerklärlichen Grund die Tränen gekommen ich weis nicht warum aber ich konnte es nicht zurück halten ... meine Mutter hat mich kann man fast sagen entsetzt angeschaut und sagte das werde ich niemals vergessen ob ich normal im Kopf sei und mir ein Psychologen suchen soll. Zu meiner Vergangenheit, mir hat es eigentlich an nichts gefehlt in der Kindheit ich wurde gefördert im Sport war sogar sehr gut darin hatte viele Freunde eine schöne Freundin usw... dennoch hat mir die FAMILIE gefehlt wisst ihr was ich mein ? Ich hätte lieber eine Familie die MICH liebt so wie ICH bin und nicht das liebt was ich tue.. wenn ich es aus der jetzigen Sicht betrachte finde ich es traurig nichts über meinen Vater zu wissen, er hat keine Hobbys sitzt mit seinem Bier am Fenster und liest Zeitung, das seit Jahren jeden Tag ! Ich weis nicht über was ich mit ihnen reden soll wenn ich da bin wenn ich zuhause bin reden wir eig immer über das gleiche ... worauf ich hinaus will ist das ich mich unwohl fühle und sogar öfters schon in der Vergangenheit nachgedacht habe mir das Leben zu nehmen ... alles hinter mir zu lassen den ganzen Schmerz nicht geliebt zu werden. Mit meinen Schwestern habe ich ein gesundes Verhältnis, nur wie gesagt mit meinen Eltern werde ich seit 28 Jahren nicht warm. Meine Mutter wollte immer das ich so bin wie ihr verstorbener Bruder den ich nie kannte... mein Vater war in meiner Kindheit nie da, keine vater Sohn Beziehung musste mir selbst beibringen wie man sich rasiert wie man verhütet worauf man achten sollte im Leben... ich fühle mich einfach komisch/anders als andere Menschen in meiner Umgebung ich habe eine Freundin seit 3 Jahren da weis ich nichtmal ob ich sie Liebe oder ob das nur zu meiner Tarnung gehört glücklich zu sein in die Richtung geschoben zu werden wo sie mich sehen wollen. Ich will aber verdammt nochmal so sein wie ICH. Ich wollte in eine andere Stadt ziehen komplett neu anfangen aber ich habe Angst meine Eltern danach nie wieder zu sehen Vorallem nach dem heutigen Gespräch ... ich habe sie angeschrien und wütend die Wohnung verlassen worauf ich nicht stolz bin aber ich kann mich nicht entschuldigen das ist irgendwie in meinem Kopf verankert immer stark sein zu müssen nie Schwäche zeigen immer der beste zu sein in allem ich wurde ständig unter Druck gesetzt was mir im Nachhinein nicht gut getan hat! Ich habe mittlerweile keine Freunde führe eine undercover beziehung. Traurig !
5 Antworten
Auf der Suche nach Antworten bin ich auf deine/eure Zeilen gestoßen. Ich bin 47, der jüngste von 3 Brüdern und seit jeher das Sorgenkind gewesen. Mein Elternhaus war typisch bayrisch: katholisch, um den guten Ruf bedacht, so sein müssen, wie es erwartet wird.
Meine Eltern waren Pädagogen, meine Brüder sind in die Fußstapfen getreten. Ich habe mein Leben nie wirklich auf die Reihe gebracht, hatte immer ein Problem mit mir selbst. Habe mich hinter Rollen versteckt um glücklich zu sein. Zumindest zeitweise. Habe immer das persönliche Glück gesucht. Und in dem Moment, wo ich glücklich war habe ich es mir durch meine Ausbrüche/Ausfälle immer wieder kaputt gemacht.
Durch einschneidende Erlebnisse in den letzten Wochen/Tagen hab ich das Denken angefangen und musste feststellen, daß ich eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung habe und ich meine Eltern/Brüder nicht als meine Familie ansehe, die ich doch mehr lieben sollte als meine eigene Familie, die für mich diesen Begriff verdient hat.
Werde mich die nächsten Tage in professionelle Hände begeben und hoffe, einen Weg für mich zu finden.
Wie ist dein Weg verlaufen?
Freut mich das du einen Weg gefunden hast der dir helfen könnte. Ich habe mich von meiner Verlobten getrennt einen komplett neuen restart gemacht, Arbeit gekündigt neue Arbeit gesucht mein altes Umfeld zurück gelassen neue Leute kennengelernt & versucht für mich selber mich zu finden das erste mal im Leben werde ich verstanden von Mutter. Das mit meinem Vater bedrückt mich dennoch immer noch aber ich denke da ist der Zug einfach abgefahren da er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Ich habe mich damit abgefunden. Jeder der so ein ähnliches Problem hat sollte sich in Profi Hände begeben oder so wie ich die Wurzel der inneren Unruhe zu beseitigen.
beste Grüße
Zum Teil erkenne ich mich in deinen Worten wieder mit "ich musste immer der Beste sein und immer so, wie mich andere haben wollten."
Nun gibt es aber die klugen Worte, "Ich bin nicht auf der Welt, um so zu SEIN, wie es andere gerne hätten."
Bedeutet, man muss herausfinden, was man kann, was man will, was man fühlt - und DAS dann auch leben. Auch gegen Widerstände von außen oder manchmal gerade dann.
Der Punkt mit deiner Freundin ist allerdings ein Punkt, den ich ihr gegenüber sehr unfair finde. Du solltest schon wissen, ob du sie liebst oder nicht. Gerade dann, wenn du dir immer richtige Liebe von deinen Eltern gewünscht hast, nicht nur dann, wenn du was geleistet hast, wusstest du doch schon immer, was du da vermisst hast.
Eine Beziehung nur aus Tarngründen ist letztendlich Betrug an Gefühlen. Wie deine Eltern zu dir stehen, wirst du nicht mehr verändern. Aber wie du zu deiner Freundin stehst, das ist deine Aufgabe, sie zu lösen.
Ich fühle mit dir Bruder. Mir geht es so ähnlich...aber es ist unglaublich stark das du die Worte dafür finden kannst. Ich kann meine Probleme niemandem erklären weil mein Gehirn sofort abschaltet. Ich fresse es in mir rein obwohl ich gerne darüber reden möchte...aber es geht einfach nicht. Ich nehme nichts mehr so richtig wahr weil meine Eltern mir die letzte Kraft genommen haben...Es ist schonmal ein guter Anfang das du es erklären kannst...meine Eltern waren genauso ähnlich...die sind am Ende sogar soweit gegangen, dass Sie zu irgendwelchen Therapeuten hingegangen sind um mich als krank abzustempeln...am Ende haben meine Eltern es wirklich geschafft Sie so zu manipulieren, dass ich eine Diagnose bekommen habe die nichtmal auf mich zutrifft. Und ich muss jetzt mit dieser Lüge leben...alle glauben ICH währe krank...jeder aus mein Umkreis...weil meine Eltern über Leichen gehen um jeden zu manipulieren...und mich emotional missbrauchen...es ist nur ein ganz kleiner Teil von tausenden was Sie mir angetan haben...Dein Text hat mir vieles aus der Seele gesprochen und ich wünschte das ich es irgendwem erzählen könnte...aber ich kann einfach nicht...
Das ist ein heftiger Text und geht einem an die Nieren.
Daß Eltern ein Kind ablehnen, ist leider ein allzu häufiges Phänomen.
Eine Erklärung ist, daß auch diese Eltern einst in ihrer Entwicklung genau so gelitten haben, und nun nicht anders können, als sich genau so lieblos zu präsentieren, wie sie es selbst erlebt haben.
Deine Eltern bürden dir ihr Geltungsbedürfnis auf. Wehe dem, der dem nicht gerecht wird!
Mir ist klar, daß das kein Trost ist!
Es ist nur ein Erklärungsversuch.
Als konsequente Folge sehe ich da - was meinem Stil entsprechen würde - nur die Trennung von der Familie.
P.S.: Du hast diesen Text mitten in der tiefen Nacht geschrieben.
Ich meine Antwort auch.
Ich weiß, daß Nachtgedanken unheilvoller sind als Tagewerk.
Aber das Grundproblem kommt erst in ruhigen Nachtstunden aus seiner Ecke.
Bist nicht alleine.
Wir können und nicht aussuchen in welche Familie mit welcher Herkunft wir geboren werden aber dafür können wir uns aussuchen was für Menschen wir selber sein wollen.
Freundschaft hilft und allgemein gute soziale kontakte.
Ich weiß ist alles leicht gesagt, mit der Zeit hilfts wenn man sein Denken ändert welches die eigenen gefühle ändert.
Eigene Erfahrung.