Hygrometer, Raumluftentfeuchter .. Platz?!

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Die Heizung muss gleichmäßig durchheizen! Jede Temperaturabsenkung führt zu einem Auskühlen der Wände, denn diese sind thermisch deutlich träger als die Raumluft.

Früher musste man ausgekühlte Häuser mit Ofenheizungen zwei bis drei Tage beheizen, bis wieder "normale" Zimmertemperaturen im Haus herrschten. Der Grund ist die enorme Wärmespeicherfähigkeit der Wände. Mit der zeitweiligen Temperaturabsenkung beenden die massiven Wände an der Fassade aber nicht die Abstrahlung von Wärme. Hier entstehen die Heizenergieverluste! Das Abstrahlen wäre erst mit dem völligen Auskühlen des Hauses nach zwei bis drei Tagen beendet. Die fehlende Wärmemenge der massiven Wand wird mit dem Anlaufen der Heizung nach einer nächtlichen Temperaturabsenkung der Wand wieder zugeführt, ohne das sich Aussen die Wärmeabgabe merklich verringerte. Was also in der Nacht an Heizkosten eingespart wurde, wird morgens der Wand durch die Heizung wieder zugeführt. Ersparnis = Null! Deshalb ist die Temperaturabsenkung im Altbau kein Mittel zur Heizkostenersparnis. Eher im Gegenteil. Durch die kühler werdenen Wände sind diese anfälliger für Raumluftkondensat (und Schimmelbildung), was zu einer Erhöhung der Wandfeuchte und Verminderung der Dämmwirkung der Wand führt.

Sinnvoll wäre die Nachtabsenkung also nur dort, wo die Aussenwand fast ausschließlich aus einer Fensterfläche besteht (Ladenwohnung im Erdgeschoß), da das Fenster deutlich schlechtere Dämmwerte, als die Wand hat und sich auch bei Feuchteerhöhung der Dämmwert nicht verschlechtert (im Gegensatz zur gemauerten Wand).

Raumluftentfeuchter halte ich nur bei Wasserschäden für sinnvoll. In der bewohnten Wohnung sollten die Fenster eine gewisse Grundlüftung zulassen, ggf. ist - wenn möglich - etwas Dichtgummi oben am Fenster zu entfernen und mit der Kerzenflamme auf Zugluft zu kontrollieren. Durch die Fensterfugenlüftung sollte die Raumluft in 4-6 Stunden ein Mal komplett ausgetauscht werden. Durch diese gleichmäßige Belüftung werden Feuchtespitzen, wie sie beispielsweise im Schlafzimmer nach dem Schlafen vorliegen, vermieden. Durch Feuchteausgleich übernehmen nämlich die Wände leider die Feuchtespitzen, speichern die Feuchte zügig ein und geben die Feuchte nur stark verzögert wieder ab. Daher ist auch die Stoßlüftung nicht effektiv gegen Wandfeuchten und kann gegenüber der leichten Permanentlüftung zur Schimmelbildung beitragen.

Für eine regelmäßige Feuchteabfuhr, welche einen hohen Dämmwert der Wände sicherstellt ist es daher unerlässlich die Feuchte zeitnah abzuführen. Da zu den feuchteintensiven Tätigkeiten, wie Duschen oder Kochen stoßgelüftet werden sollte, um ein Einspeichern der hohen temporären Feuchten in den Wänden zu vermeiden, führt die permanente Grundlüftung die ständig entstehende Feuchte der Bewohner (Atmen, Schwitzen etc.) ab.

Die luftdichte Bauweise kann energetische Vorteile bringen in Häusern, deren Wände nicht unter erhöhten Feuchten den Dämmwert verlieren. Das trifft jedoch beim Altbau in der Regel nicht zu.

Die Raumluftfeuchte muss vorrangig da überwacht und gesenkt werden, wo der Schimmel entsteht. Man kann die rel. Luftfeuchte auch durch Erwärmung der Luft senken. Dazu gehört eine bessere Wärmeverteilung im Zimmer. Wenn sich die Raumluft am Fenster und den Fensterlaibungen abkühlt, steigt dort die Luftfeuchte. Ein höherer Anteil an Wärmestrahlung der Heizanlage sorgt hier für mehr Wärme auf den Oberflächen, eine gleichmäßigere Wärmeverteilung im Raum und weniger Gefahr partiell hoher Luftfeuchten durch Auskühlung. Auch senkt ein hoher Anteil an Wärmestrahlung die Feuchte in den Wänden und sorgt damit für eine bessere Dämmwirkung und geringere Heizkosten.

Richtiges lüften:

  • Mehrfach täglich Fenster für wenige Minuten (etwa 3 - 5 ) weit auf, am besten auf 2 Seiten gleichzeitig mit Durchzug
  • dann die Fenster wieder schließen
  • Niemals kipplüften! Niemals Dauerlüften.
  • angemessene Temperatur halten.

Besonders, wenn es draußen kalt ist, wirkt das Lüften wunderbar.

So ein Raumluftentfeuchter ist zwar ein nettes Spielzeug (ein offenstehender Kühlschrank funktioniert nach dem gleichen Prinzip^^). Aber den wirst du bei Befolgem dieses Tipps bald nicht mehr brauchen.

Hygrometer am Besten Mitte des Raumes aufstellen. Nähe der Heizung/Entfeuchter kann er nicht richtig anzeigen! Für den Nahbereich des Fensters etc würde ich das hier empfehlen. IMMER gut heizen!!! http://www.pearl.de/a-PV7282-3630.shtml?query=feuchtigkeitsmesser

Der Entlüfter nutzt doch nichts, er kostet nur unnütz Geld, wenn man nicht die Ursache der Feuchtigkeit angeht. Wie ich das so aus deinem Schreiben beurteilen kann, handelt es sich um eine nachträgliche Wärmedämmung, die jetzt verhindert, dass Feuchtigkeit über die Wände abgegeben werden kann. Das Problem ist nur durch eine angemessene Dauerentlüftung mindestens in Küche, Toilette und Bad zu lösen. Der Querschnitt der passiven Entlüfter sollte mindestens 220mm betragen.

Die Experten die sagen es sei ein Isolierungsfehler, welcher Art auch immer, können Dir sicher auch sagen wo am besten man das Hygrometer plaziert.

Schimmel im Bereich der Fenster ist liegt oft an Lüftungs- weniger an Isolierungsfehlern.