Luftfeuchtigkeit und Schimmel

8 Antworten

Die Temperatur ist viel zu niedrig und die Luftfeuchtigkeit viel zu hoch. Dennoch muss noch etwas anderes ursächlich sein, denn 96% Luftfeuchtigkeit derzeit wo es so kalt ist, ist eigentlich völlig unmöglich; da fängt es ja bald an zu regnen! Stehen da offene Flüssigkeiten, werden da ggf. warme Speisen zum Abkühlen o.ä. abgestellt?

Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 15:54

Nein, der Raum ist praktisch leer, das er nicht genutzt werden kann im Moment. Besen usw. steht da drin, mehr nicht.

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pharao1961  02.01.2015, 16:09
@Achillses

Beschreibe mal genau, welche Lüftung in diesen Raum eingebaut wurde.

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Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 16:14
@pharao1961

also, es waren vorher jeweils oben und unten ca. 10x10 cm Öffnungen drin, diese hat der Handwerker "kleiner" gemacht, sprich 2 Plastikrohre eingesetzt und den Rest ausgeschäumt. Hoffe das war einigermassen verständlich ausgedrückt

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pharao1961  02.01.2015, 16:32
@Achillses

Ich hatte mir zuerst eine dezentrale Lüftungsanlage vorgestellt :-) ... was natürlich sehr löblich gewesen wäre...

Man kann also sagen (zusammengefasst): Er hat 2 Löcher in die Wand gemacht!

Das ist natürlich fachlich völlig falsch und zeugt von Unwissenheit. Die Zimmertüre (die den Abstellraum von den übrigen Zimmern trennt) ist ja nie ganz dicht und warme Raumluft entweicht auch in die Speisekammer. Durch die "Löcher" in der Aussenwand wird die warme Raumluft kondensieren und sich als Feuchtigkeit am kältesten Bauteil niederschlagen. Desweiteren ist wahrscheinlich auch die Innenwand der Speisekammer auch nicht dafür konzipiert, dass der Raum davor nunmehr hinterlüftet wird! Das ist ja garantiert nur eine 11,5er Wand oder noch dünner!

Eine dezentrale Lüftungsanlage in die Speisekammer rein mit einem ganz kleinen Heizkörper (hätte ca. 400-450 € gekostet mit Einbau) und der Drops wäre gelutscht gewesen.

http://www.ebay.de/itm/Dezentrale-Wohnraumlufter-mit-Warmeruckgewinnung-Fernbedienung-25-m-h-/161507584960?pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_Heiz_Klimager%C3%A4te_PM&hash=item259a9a2bc0

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Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 16:50
@pharao1961

Also, die Speisekammer besteht zur Küchenseite aus einer Leichtbauwand, die nachträglich eingebaut wurde. Die beiden anderen Wände sind Aussenwände. Naja und die Tür dann halt. Und du hast Recht, die Leichtbauwand ist eine 11,5 er.

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pharao1961  02.01.2015, 17:02
@Achillses

:-) Das ist ohnehin nur "Spielzeug". Fachlich ist das völlig falsch.

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Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 17:07
@pharao1961

Ist ja "lustig", sollte ja der "Fachmann" eigentlich wissen ! Naja, dann werde ich mal sehen, dass man dieses nette Spielzeug wieder entfernt, dann ist meine Küche auch wieder größer :-)

Am Montag kommt der gute Mann der Sanierungsfirma nochmal, mal sehen , was er zu seiner teuer geleisteten Arbeit zu sagen hat.

Bis dahin, erst einmal vielen Dank für all die Antworten :-)

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pharao1961  03.01.2015, 16:02
@Achillses

Und sag ihm mal einfach, dass du für nächste Woche auch noch einen Gutachter bestellt hast ;-)

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Achillses 
Fragesteller
 19.03.2015, 15:09
@pharao1961

Hallo zusammen,

tja was soll ich sagen, dass Thema Speisekammer hat sich noch nicht erledigt.

Die Leichtbauwand hat Lüftungsschlitze bekommen ( keine Besserung ).

Dann hatten wir jemanden hier, der sich mit der Ortung von "Lecks" auskennt ( keine alten Leitungen vorhanden, nichts ) !

Profientfeuchter-Gerät aufgestellt, steht jetzt schon Wochen da...weiss nicht wieviel Wasser ich da entsorgt habe,aber war schon erheblich.( keine Besserung).

Das Gerät  sollte nur 3 Tage für 3-4 Stunden laufen,läuft seit Wochen

Jetzt habe ich die letzten 2 1/2 Tage ( warm,trocken,richtig schönes Wetter )

an die 5 Liter Wasser entsorgt bei einem Betrieb von 32 Stunden.

Wo zum Geier kommt das Wasser noch her ?

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Speisekammern waren früher schon teilweise problematisch, was Feuchte und Schimmel betrifft und sind es heute um so mehr.

Man darf die Speisekammer nicht nur separat betrachten, sondern muss das Haus als Ganzes betrachten. Früher wurden die Häuser hauptsächlich aus Vollziegel und Kalkmörtel gebaut. Beides hat wunderbare Eigenschaften, was den Wassertransport angeht. Der Vollziegel hat einen Porenraum von ca. 23%. Das heißt in jedem laufenden Meter senkrechter, raumhoher (2,5m) Wand mit 40cm Särke (1000l Material) gibt es 230l Luft, die teilweise durch Wassereinlagerung verdrängt werden kann. Bei "nur" 50% Sättigung der Kapillaren und Poren kann also der Mauerwerksbereich noch über huntert Liter Wasser beinhalten. Bei 12 laufende Wandmeter (gleicher Mauerwerksstärke) in einem 3x4m großen Raum kommen so weit über 1000l Wasser zusammen, die in den Wänden gespeichert werden können. Da brauchst Du Dich also überhaupt nicht zu wundern, dass der Entfeuchter immer noch so viel Wasser aus der Raumluft zieht. Die Wand gibt sofort die Feuchte ab, wenn es an einer Seite trockener wird, als in der Wand selbst (Feuchteausgleich). Trocknest Du die Raumluft mit dem Entfeuchter, kommt sofort Feuchte aus der Wand nach.

Daher ist es wichtig zu wissen, wie die Feuchte an, bzw, in die Wand kommt. Aussen sollte alles dicht sein, d.h. die Dachentwässerung, die Fassade sollte nicht rissig sein, etc. Schlagregen auf der Fassade wird in der Regel von der obersten Putzschicht aufgenommen und nach aussen wieder abgegeben. Der flüssige Wassertransport funktioniert immer nur von der großen zur kleinen Pore, nie umgekehrt. Da der Mörtel gegenüber dem Ziegel größere Poren besitzt ist spätestens an der ersten senkrechten Mörtelschicht im Mauerwerk Schluss mit dem schnellen Wassertransport im Mauerwerk. Da oft auf dem Grobputz an der Fassade der Feinputz mit kleineren Poren aufgetragen wurde, nimmt hier nur der Feinputz schnell das Wasser auf, der Grobputz mir den größeren Poren sperrt schon den schnellen Wassertransport.

Die meiste Feuchte gelangt also in der Regel von innen in die Wand. Ein Verputz mir einem erhöhten Diffusionswiderstand verhindert ein übermäßiges Eindringen von Feuchte in das Mauerwerk. So wurde früher aussen mit einem reinen Kalkputz gearbeitet, innen jedoch mit einem Kalk-Zement-Putz. Je mehr Zement im Verputz ist, um so höher wird die Festigkeit, aber um so dichter wird der Putz in Bezug auf den Feuchtetransport.

Früher wurde mit dem Kachelofen das Zimmer beheizt. Der Kachelofen erzeugt viel Wärmestrahlung (jeder steht gerne im Winter am warmen Ofen und genießt die Strahlung) und relativ wenig Warmluft. Wärmestrahlung erwärmt direkt Oberflächen. An warmen Oberflächen erwärmt sich die Luft, wobei in der sich erwärmenden Luft die rel. Luttfeuchte sinkt. Die Luft bekommt ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen. Da die Wände von der Strahlung des Ofens erwärmt wurden, wurden sie dadurch auch trocken und dämmfähig gehalten.

Heute wird mit viel Warmluft geheizt durch den Heizkörper unter dem Fenster. Warmluft steigt zur Zimmerdecke und kühlt sich an der Aussenwand ab und sinkt nach unten unter weiteres Abkühlung vor der Wandoberfläche. In kühler werdener Luft steigt die rel. Luftfeuchte jedoch an. Den gestiegenen Feuchtewert übernimmt das Mauerwerk, die Wand feuchtet somit auf. So kommt unbemerkt literweise Wasser ins Mauerwerk und der Dämmwert sinkt entsprechend. Erst wenn es irgendwo zu feucht ist und Schimmel entsteht, bemerkt man das Problem.

Nun schau Dir Dein Haus an. Gibt es viel wasserspeichernde Wände? Gibt es Luftaustausch und damit Wasserdampftransport durch die Luft im gesamten Haus oder werden Zimmertüren regelmässig geschlossen? Gibt es eine wärmestrahlungsintensive Heizanlage für trockene Wände oder befeuchtest Du die Wände mittels konvektiver Beheizung im Winter fleißig selbst? Hat die Speisekammer vielleicht über Jahre hinweg wegen fehlender Beheizung Unmengen von Wasser im Mauerwerk gespeichert? Ist sie neu aufgemauert und hat "Neubaufeuchte"? Die Werte der rel. Luftfeuchte sprechen für eine starke Feuchte im Mauerwerk. Kommt warmfeuchte Luft aus dem Haus in die Speisekammer und kühlt dort ab? Dann kann es auch zu ähnlich hohen Feuchtewerten kommen. An der noch kühleren Wand der Speisekammer setzt sich dann Feuchte ab und Schimmel kann sich bilden.

Früher hatten die Häuser wegen Undichtigkeiten an den Fenstern und wärmestrahlungsintensiver Beheizung (trockene Wände) eine deutlich geringere rel. Luftfeuchte, wodurch die Luftfeuchte beim Einwandern in die Speisekammer und anschließender Auskühlung nicht so stark ansteigen konnte. Daher gab es weniger Probleme mit den kühlen Speisekammern. Der Luftaustausch zwischen Speisekammer und dem Haus ist möglichst zu unterbinden! Um es bei Frost in der Speisekammer nicht zu kalt werden zu lassen, ist eine Heizmöglichkeit sinnvoll (keine Warmluft vom Haus einströmen lassen!!!). Hier mal bitte zum Thema "Temperierung" im Internet lesen.

Hallo Achillses, wenn in diesem Raum so viel Luftfeuchtigkeit herrscht ,dann ist der Bau schlecht isoliert ,Du hast Kunststoffrahmenfenster ,womöglich noch Wetterseite .Bei mir hies das bei dem gleichen Problem lüften ,lüften und nochmal lüften.Von der Themperatur her scheint in diesem Raum auch keine Heizung verbaut zu sein ,oder nicht in Betrieb .Meine Erfahrungen .Du kannst lüften so viel Du willst .Der Feuchtigkeitsstand wird sich nicht reduzieren und wenn ,dann nur geringfügig.Ich habe mir ein elektrisches Entfeuchtungsgerät besorgt .Eine Art Bautrockner. Seitdem sind keine Fenster mehr unten angelaufen und der Schimmel hält sich in Grenzen .Ist ja auch nicht gesund ,verteilt sich überall. N.G.

Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 15:16

Hallo, nein kein Fenster in diesem Raum, nur Lüftungsschlitze, die der Handwerker eingebaut hat.

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Yorgos  02.01.2015, 21:16
wenn in diesem Raum so viel Luftfeuchtigkeit herrscht ,dann ist der Bau schlecht isoliert

Mich würde hierzu mal Deine Begründung interessieren!

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xerxes1948  03.01.2015, 09:54
@Yorgos

Das war die Aussage des Statikers der zur Fehlersuche hinzugezogen wurde . Ich habe nur dessen Worte interpretiert .Das Haus war 80 Jahre alt und das Problem tauchte erst auf ,als neue Wärmeschutzfenster eingebaut wurden .Nachdem der FS erst später nach mehreren Antworten die baulichen Gegebenheiten bekannt gegeben hat ,können auch nur diese in Betracht gezogen werden . Außerdem ist es nicht der Sinn von GF alle Antworten in Frage zu stellen .Jeder versucht im Bereich seiner Erfahrungen dem fragestellenden User behilflich zu sein und sich nicht rechtfertigen zu müssen . N.G.

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Es fehlen leider ein paar Infos in Deiner Schilderung, um einen annähernd passgenauen Ratschlag geben zu können, aber schau Dir doch bitte mal meine Antwort auf eine ähnliche Frage an:

http://www.gutefrage.net/frage/schimmelbildung-in-der-speisekammer-ohne-heizung

Der nachträgliche Umbau von Wohnraum im Bestand birgt bei unsachgemäßer Planung und Realisierung große Gefahren, die später der Bewohner ausbaden muß. Wenn, wie in Deinem Fall, blindlings aus einem Raum mit einer Klimazone, zwei Räume mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen geschaffen werden, kann man u.U. mit den von Dir genannten Problemen rechnen.

Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 23:17

D Dieser Raum wurde, wie von dir beschrieben mit genau dieser Kalkschicht behandelt...

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Achillses 
Fragesteller
 02.01.2015, 23:27
@Achillses

Die Wohnung wurde renoviert und saniert und nachdem das Problem mit der Speisekammer aufgetreten ist, wurde dieses Problem behandelt und auch mit dieser speziellen Farbe( sry, mir fällt der Name grad nicht ein) bearbeitet, also : Schimmel behandelt, Kalkputz und eben besagte Farbe Nun ist der Schimmel wieder da und das ist gerade mal ca. 2 Wochen her, dass dies behandelt wurde.

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Hallo,

das Problem ist, dass du die Speisekammer nicht richtig lüften kannst (vermute ich jedenfalls). Damit würdest du das Problem nämlich in den Griff bekommen. Was für eine Lüftung wurde dort eingebaut? Lediglich eine Abluftklappe oder eine kontrollierte Wohnraumbelüftung?

Da die Luftfeuchtigkeit deutlich zu hoch liegt, würde ich dir zu einem Luftentfeuchter raten. Einen entsprechenden Testbericht zu einem guten Gerät findest du hier: