Hunde Erziehung?

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der HUnd lernt nicht alle Kommandos nacheinander. Die ergeben sich alle miteinander. Das Wichtigste ist die Bindung, die Beziehung, das Vertrauen. Der Rest kommt von alleine.

Ein bekannter HUndetrainer, auch in TV, aber nicht Rütter, sagt, dass sein Wahlspruch: Beziehung, nicht Erziehung.

Und damit hat er recht. Wenn eine gute Beziehung entsteht, entstanden ist, lernt der Hund die nötigen Kommandos, ganz einfach, weil er die Sprache des Menschen lernen will und sich gerne einfügt.

Mein Hündin, ich habe sie seit 10 Jahren, hat praktisch keine Standardbefehle. Na gut, außer "Sitz." Den Rest sage ich meist in einem Satz: also nicht Pfui und Aus, sondern eher "ne, lass mal. Gib das mal her. Kommste mal bitte? Bleib mal bitte da, kannst mal was schneller machen."

Sie hat einen Abbruchbefehl, den ich nur bei Gefahr anwende. Und dann ist da soviel Angst in meiner Stimme, dass sie abbricht, was sie vorhatte.. "NEIN!!"

Das klappt prima.

Das erste was mein Welpe damals gelernt hatte war, ausgenommen von der Stubenreinheit, das Komando "Aus" Das bezog sich bei ihm auf Dinge die er im Mund hatte und dann fallen lassen sollte, also ein Abbruchkomando.
Da hier bei uns leider immer mal wieder Giftköder aufgetaucht sind, war es wichtig das unser Hund lernte nicht alles was draußen essbar riecht oder essbar ist, auch zu essen.
Das ruhig sein Zuhause ist kein Problem wenn der Hund richtig ausgelastet ist, das ist bei uns nie ein Thema gewesen, er hat aber gebellt wenn es an der Tür geklingelt hatte, aber das war auch okay, denn das war auch eine gute Abschreckung gegen Einbrecher wenn ein Hund Alarm schlägt wenn jemand an der Haustür ist, oder an der Terassentür wäre und er hat auch gelernt wenn wir gekommen sind dass er dann aufhörte zu bellen. (Direkt beim Nachbarn neben an wurde tatsächlich auch eingebrochen, obwohl unser Garten ein viel besseren Sichtschutz gehabt hatte und eingentlich auch von der Position her günstiger gewesen wäre als Neben an, aber bei einem bellendem Hund überlegt man es sich lieber zwei mal ob man da einsteigt und gegebenfalls riskiert auch gebissen zu werden.)
Ansonsten nur die Grundkomandos Such, Platz, Bleib und als extra noch Pfötchen geben.

Als Dackel-Mix und sehr wahrscheinlich noch anderem Jagdhund drinnen, war er Charakterlich ein Jagdhund mit Fleisch und Blut und ist kein Hund gewesen der jedem Komando folgt und brav neben seinem Herrchen hergeht. Er hatte extrem viel Dackel anteil, war sehr stur und eigensinnig und wenn der mal kein Bock hatte, kann man da auch schwer was tun, da Dackel auf eine Eigenständigkeit gezüchtet worden sind.
Wir haben mit ihm Fährtensuche und Trüffeltraining gemacht, da ist er richtig aufgeblüht, das hat er aber auch jeden Tag gebraucht, sonst wäre er uns die Decke hochgegangen.

Bei unserem Hund haben wir darauf geachtet das wir Wörter verwenden die man nicht jeden Tag benutzt, damit im Affekt nicht ausversehen den Hund verwirrt wird, daher haben wir nie das Wort "Nein" verwendet, sondern "Aus".

Bei meinen Welpen war mir am wichtigsten, dass sie stubenrein werden und etwas was sie unterwegs aufsammeln wieder abgeben oder sich ohne knurren oder schnappen abnehmen lassen. Das funktioniert am Besten über tauschen und darüber, dass meine Hunde gelernt haben, dass sie mir vertrauen können und dass ich ihnen nicht grundlos etwas wegnehme.

Außerdem war mir wichtig, dass meine Welpen umweltsicher werden, also Straßenverkehr kennenlernen und überwiegend positive Kontakte mit unterschiedlichen Hunden haben.

Sitz und Platz haben wir auch geübt. Das brauche ich im Alltag aber so gut wie gar nicht.

Sein Name, was darf er und was nicht (natürlich dann auch Alternativen bieten) und wo er sich zu lösen hat. Das dann gepaart mit Bindung aufbauen und vertrauen schaffen für eine gute und solide Grund Basis auf welcher man dann später aufbauen kann.

Das ist wie wenn man ein Haus baut.

Man baut zuerst das Fundament und nicht die Fenster.

Leute die dem Welpen direkt in den ersten Wochen Tricks beibringen sind die, wo zuerst Fenster und Türen gebaut werden. Und dann wundert man sich das es nicht läuft wenn der Hund älter wird.


Aylamanolo  02.10.2023, 16:52

Man baut zuerst das Fundament und nicht die Fenster.

Schöner Satz, den klau ich!

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Der Hund muss erst mal die Welt kennen lernen.

er muss zu Hause die Regeln kennen lernen. Was ist erlaubt und was nicht? Was ist ein Spielzeug? Und was nicht? Wo ist mein Schlafplatz usw.

Er muss stubenrein werden. Und er muss eben draußen die Welt kennen lernen. Was ist ein Fahrrad, was ist ein Jogger, was ist eine Mülltonne? Was ist gefährlich? Und was nicht?

Ich finde es immer traurig, dass diese kleinen Hunde von Anfang an mit irgendwelchen Kommandos Tracktiert werden. Das einzige, was meine Welpen von Anfang an lernen mussten waren Tauschgeschäfte, also, dass sie alles, was sie im Maul haben, fallen lassen, wenn ich das wünsche. Und dafür haben sie immer etwas besseres bekommen. Und eben ein Tabu für Dinge, die sie nicht nehmen sollten. Aber auch hier arbeite ich eher mit umleiten und tauschen als mit sturen Kommandos. Dann lernen Sie das von ganz alleine.

Ich bin immer gut damit gefahren, einem Hund nicht zu sagen, was er NICHT tun soll, sondern ihm zu zeigen, was er stattdessen tun soll.