Hund vom Tierschutz - wie ans Gassi gehen gewöhnen?
Hallo zusammen, wir haben nun seit 2 Wochen einen Hund vom Tierschutz aus Rumänien adoptiert. Er war das Zusammenleben mit Menschen bisher nicht gewohnt, dementsprechend mussten wir erstmal einen Bezug aufbauen. (Hat allerdings keine schlechte Erfahrungen gemacht bisher! - zwecks Hundefänger, Schläge oder sonst was)
Wir hatten es 2 Tage nachdem er ankam probiert. Wir haben ihm Geschirr und Halsband angelegt und sind mit ihm raus. Kurz gesagt - es ist kläglich in die Hose gegangen. Er hat so Panik bekommen, dass ich Angst hatte er windet sich aus seinem Geschirr.
Wir haben nun die letzten 1 1/2 Wochen mit ihm in der Wohnung trainiert.
- Geschirr anlegen und Fressen geben
- anleinen und Leckerchen geben
- Fressen gibt es auch im Treppenhaus um ihn immer weiter an die Treppen zu gewöhnen
Trotzdem muss er ja irgendwann raus und ich würde mir nichts lieber wünschen, als mit ihm und unserer Ersthündin spazieren gehen zu können.
Sobald er merkt, das er an der Leine nicht wegkommt, kriegt er Angst.
Meine Frage: Wäre es besser noch ein paar Tage hier oben zu verbringen und hier oben das an der Leine gehen zu üben oder sollen wir mit ihm einfach zum Wald fahren (1 Minute Fahrweg aber dafür absolute Ruhe und keine Straße in der Nähe) und dort solange warten bis er auftaut und ihn dann Stück für Stück mit Leckerlies locken? Hat jemand bereits die selben Erfahrungen gemacht und kann mir seine beste Lösung dafür mitteilen?
Vielleicht denke ich auch einfach zu viel nach!
Ich bedanke mich im Voraus!
5 Antworten
Hallo,
hast du schon Kontakt zur Organisation aufgenommen, von der du den Hund hast? Dort sollten eigentlich Leute sitzen die dir zur Seite stehen können und die auch den Hund kennen und einschätzen können. Leider boomt zur Zeit das "Geschäft" mit den "Auslandshunden" und es tummeln sich dort viele schwarze Schafe auf dem Markt :-(
Bitte besorge für den Hund unbedingt ein ausbruchssicheres Geschir, wenn er sich verängstigt wie er ist losreißt könnte das sei Todesurteil sein und im schlimmsten Falle auch Menschenleben kosten.
Wohnt ihr auf dem Land? Habt ihr einen ausbruchssicher eingezäunten Garten? Habt ihr die Möglichkeit einen Trainer zu rate zu ziehen, der sich mit der Problematik auskennt?
Der Hnd wurde aus dem Umfeld auf das er szialisiert wurde rausgerissen, über eine schier endlos lange Strecke transportiert und ist dann wieder in ein komplett neues Umfeld mit komplett anderen Anforderungen gekommen. Das ist als wenn man dich nachts aus deinem Bett entführt, in ein Flugzeug steckt und du in Tokio in einem Wolkenkratzer wieder aufwachst: Keienr spricht deine Sprache, du kennst die Umgangsregeln nicht, du kannst noch nicht mal die Schrift entziffern.
Wo löst der Hund sich denn?
Ich würde an eurer stelle die Orga anrufen und um Hilfe fragen und versuchen, wenn es raus geht die unbekannten Reize so gering wie möglich zu halten, Wald wäre da wahrscheinlich die bessere Alternative.
Wenn er auf Druck panisch reagiert wäre evtl eine Schleppleine eine Möglichkeit.
Hi als erstes bitte ein Sicherheitsgeschirr (Geschirr mit 3 gurten um den Körper) verwenden beim Gassigehen, so das auf keinen Fall sich befreien kann, es wird einfach erstmal immer wieder solche Situationen geben. Bei unseren Spanier haben wir eine Suchleine genommen fürs Gassigehen, einfach auch damit in solchen Situationen auch einfach ausweichen kann und sich nicht so eingeengt und ausgeliefert fühlt. Und klar der Wald oder andere ruhige orte sind erstmal vorzuziehen, schliesslich muss er erstmal auch vertrauen zu dir aufbauen und auch lernen das ihm nix passiert wenn er angeleint wird.
Habt ihr es mal mit einer sogenannten Hausleine versucht? Das ist eine kurze Leine ohne Handschlaufe oder Ringe, welche wie eine Schleppleine auf dem Boden schleift.
Diese Hausleine könnt ihr drinnen die ganze Zeit am Hund lassen. So gewöhnt er sich an das Gefühl des angeleint seins, ohne jedoch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden.
Unterstützend dazu könntet ihr schauen, ob ein Thundershirt eurem Hund etwas Sicherheit spendet. Ich habe bei einigen Angsthunden gute Erfahrungen damit gemacht.
Wenn es nicht besser wird, solltet ihr Rat bei der Tierschutzorga oder einem kompetenten Hundetrainer suchen.
er scheint sehr stark verunsichert zu sein. Wo erledigt er denn jetzt sein Geschäft? Doch nicht etwa in der Whg? Ok arbeite ohne Druck und Stress. Lasst euch nicht aus der Ruhe bringen. Geht er die Treppen runter? Streubt er sich nur an der Tür die nach draußen führt? Du siehst es gibt viele Fragen von mir, auf die ich gerne Antworten wüsste. Beschreibe doch bitte euren Ablauf. Danke, denn wenn ich dir einen Rat gebe, möchte ich nicht spekulieren.
Deine Ansätze klingen schon mal ganz gut.
Wir haben auch einen Hund aus Rumänien und es hat schon ein paar Wochen gedauert bis er sich entspannt hat.
Beim Gassi gehen hat er sich anfangs einfach irgendwo hingelegt und wollte nicht weiter.
Die Idee mit dem Wald ist nicht schlecht, vor der Haustür prasseln wahrscheinlich zu viele eindrücke auf ihn ein.
Fangt mit kleinen schritten an, und ja, übt das mit der Leine ruhig in der Wohnung.
Am Anfang solltet ihr, wenn ihr merk das er sich unwohl fühlt nicht langer als 10 min. raus und das ganze von Tag zu Tag steigern.
Bedenke, er muss ja auch erstmal zu euch vertrauen aufbauen........