Hund fiept dauernd. Was kann ich tun?
Hay ihr Lieben,
Mein Hund ist ein Sheltie, 1,5 Jahre alt, Rüde. Glücklicherweise kein Kläffer Zuhause - außer es klingelt. Das ist ja auch okay :)
Aber er hat sich eine andere Eigenart angewöhnt.. er fiept. Jammert. Immer mal wieder am Tag. Mal bei mir - bevorzugt im Flur. Er hört kurz auf, wenn ich "aus" sage. Beginnt aber relativ schnell wieder damit. Das erstreckt sich über eine kurze Zeit, immer mal wieder am Tag und dann gibt es natürlich auch Zeiten, wo Ruhe ist.
Das letzte mal bekam das Jammern ein neues Level. Ich telefonierte und auf einmal hat der so laut gejammert. Wie so ein Elch geröhrt. Ich kann dieses Geräusch nicht beschreiben. Er hörte erst auf, als ich ihn ansprach.
Nun kommt noch hinzu, dass ich am Tag arbeite. Bis jetzt war es nie ein Problem für ihn, alleine zu sein. Seit ich ihn habe, habe ich vorsichtshalber immer eine Kamera da die Filmfrequenzen bei Bewegungen und Geräuschen aufnimmt. Er war immer ruhig. Letzte Woche, kurz bevor ich nach Hause kam, hat er diese richtig lauten Geräusche auch alleine gemacht. 5x Hintereinander.
So langsam wird es zu einem Problem welches sich steigert. Das jammern höre nur ich Zuhause. Das nervt zwar mich - gefährdet aber nicht seinen Platz in meiner Wohnung. Das andere ist lauter und kann auf längere Sicht Nachbarn stören.
Medizinisch ist er Gesund. Das ist abgeklärt - eine Sorge weniger, dass er Schmerzen hat oder sowas. Da er ein Sheltie ist, bin ich mit ihm natürlich am Tag viel draußen, täglich 2-3 Stunden spazieren / spielen mit Hunden und gleichzeitig mache ich auch Kopftraining mit ihm. Zuhause habe ich mehrere Intelligenz Suchspiele und bringe ihn immer mal neue Tricks bei. Hundetraining in der Gruppe haben wir auch.
Ich war mir erst sicher, dass er vor Langeweile jammert. Aber ich mache so viel mit ihm. Irgendwann muss auch mal Ruhe sein. So langsam denke ich, dass er bezüglich Aufmerksamkeit lärmt?
Wie kann man einem Hund denn jammern aus Aufmerksamkeit abtrainineren? Was kann ich überhaupt tun? habe ich eine andere Begründung die zutreffen könnte eventuell übersehen?
Hat jemand Tipps oder andere Ideen? Wenn er nun nämlich noch anfängt richtig laut zu jammern wenn ich arbeite, kriege ich irgendwann Ärger mit den Nachbarn. Wenn ich Zuhause bin kann ich ja auf ihn einwirken...
Etwas verzweifelt..
Danke für eure Hilfe im Voraus.
2 Antworten
Du meinst hoffentlich 1,5 Jahre und nicht Monate?
Meist ist das Problem, dass die Hunde nie gelernt haben, zu Hause zu entspannen, weil viel zu viel mit ihnen gemacht wird und sie damit überfordert sind. Die Menschen versuche dann immerden Hund noch mehr "auszulasten" und das ist der komplett falsche Weg.
strukturiere deinen Tagesablauf und halte rituale ein mit dem Hund . Nach dem spazieren gehen, gibt es noch einen Kauknochen oder etwas, womit der Hund von seinem Stress Level runterkommt. Und dann ist Ruhe. Dann wird nicht gespielt und auch nicht irgendwelche Kopfarbeit gemacht. Der Hund sollte lernen, auf seinen Platz zu gehen und dort zu bleiben. Und dann ignorierst du ihn mal eine Weile.
Meiner weiß zum Beispiel ganz genau. Wenn ich den Computer Anmache, dann hat er Pause. Dann verzieht er sich in sein Körbchen und schläft.
am Anfang solltest du das natürlich noch nicht so lange machen. Es ist ein junger Hund und der hält es noch nicht so lange aus. Vergiss nicht, ihn zu loben, wenn er ruhig ist. Das ist der nächste Fehler den viele machen. Der Hund bekommt nur Aufmerksamkeit wenn er nervig ist. Genau umgekehrt wäre richtig. Aber den Hund nicht hochpushen, sondern ein ruhiges, "prima, braver Hund " reicht völlig aus wenn der Hund irgendwo entspannt liegt. Es genügtum dem Hund zu signalisieren, dass das, was er gerade tut, richtig ist.
geh in der nächsten Zeit immer möglichst zur selben Zeit spazieren, zur selben Zeit Futter, zur selben Zeit ein paar Spiele und Kopfarbeit.
Für einen Hund ist es wesentlich einfacher zu entspannen, wenn er rituale hat und weiß, was als Nächstes passiert. Damit lernt er auch, wann nichts passiert und wann er sich schlafen kann.
Eins hatte ich noch vergessen. Sag einem Hund nie, was er NICHT tun soll ohne eine Alternative zu bieten.
Stell dir das Szenario mit einem Kind vor.
Kind: Mama, mir ist langweilig was soll ich tun?
Mutter: halt die Klappe
Kind: aber Mama mir ist sooooooo langweilig
Mutter: bist du jetzt endlich ruhig?
Etc
Das wird jetzt nicht dazu beitragen, dass das Kind glücklich ist, oder? Wenn die Mutter sagt: "du hast doch gestern angefangen, ein Bild zu malen, mal doch ein bisschen weiter dann freut sich der Papa, wenn er abends heimkommt".
Dann hat das Kind eine Idee, was es tun könnte, und wird sich damit beschäftigen
Beim Hund läuft es ähnlich ab. 😁
Bring deinem Hund als erstes auf Kommando auf seinen Patz zu gehen . Mach ein Spiel daraus, das soll keine "Strafe" sein.
Dann besorg du dir mal einen Futterball oder einen Schnuffel Teppich oder irgendetwas, womit sich der Hund selbst beschäftigen kann.
Und dann warte aber nicht so lange, bis er nervt, sondern wenn du merkst, dass er irgendwie unschlüssig wirkt, was er jetzt tun soll,, gibst du ihm den Futterball und wenn er damit fertig ist, sagst du ihm, er soll auf seinen Platz gehen... oder du gibst ihm halt etwas zu knabbern, an dem er länger zu tun hat, und schickst ihn damit auf seinen Platz. Du musst aufpassen, dass du ihn nicht für dieses nervige Verhalten auch noch belohnst. Du musst schon im Vorfeld erkennen, wann es gleich wieder losgeht. Dein Hund hat nämlich schon gelernt, dass er Aufmerksamkeit bekommt je massiver er wird. Und auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit.
Kann es sein, dass läufige Hündinnen in der Umgebung sind? Evt. ist dies der Grund für das Gefiepe
Danke für deine Nachricht. Ja, er ist 1,5 Jahre alt. Ich hatte da oben einen argen Fehler drin. Einiges kann ich von deinen Tipps noch zusätzlich einbauen. Gerade Lob wenn er ruhig ist. Tatsächlich habe ich mich gerade bei dem Thema ertappt gefühlt. Ich kommentiere eher unerwünschtes Verhalten. Ich bau deine Tipps auch noch mit ein! Vielen Dank