Homosexualität und Glaube?

10 Antworten

Ja ja ja, da gibt es immer wieder Leute, welche einerseits die Natur (Homosexualität ist angeboren und deshalb natürlich) nicht verstehen, und andererseits auch die bedingungslose Liebe Gottes nicht kennen oder nicht verstehen. So drohen sie ohne jede Kompetenz mit einer Strafe. Sie verstehen nicht, dass man genau so gut eine Strafe für andere Erbmerkmale, wie z.B. rote Haare, fordern könnte.

Zu 1. Ja. Ich such dir die Bibelstellen jetzt aber nicht raus. Sie stehen irgendwo bei den Gesetzestexten im AT. Diese Gesetze entstanden in einem sozialen und kulturellen Umfeld, in dem die Familie/Sippe der tragende Pfeiler des gesamten gesellschaftlichen Systems war. Die eigene Nachkommenschaft galt als Segen und war darüber hinaus unbedingt als Altersvorsorge nötig. Wer keine männlichen Nachkommen hatte, war im Alter unversorgt und von der Mildtätigkeit anderer abhängig.

Deswegen waren Beziehungen, die keine Nachkommen ermöglichten, eine Gefahr für das soziale System und galten deshalb als verwerflich. Vom psychologischen Kontext der Homosexualität wusste man damals noch nichts.

Zu 2. Ja. Widersprüche nicht im Text der Bibel selbst, aber zum christlichen Grundsatz der Liebe. Der kommt zum tragen, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir heute sehr viel mehr über Homosexualität wissen als die Menschen damals. Eigentlich wusste man damals nur, dass es Homosexualität gibt, aber nichts sonst. Man hatte keine andere Erklärung dafür, als dass es eine Verirrung sein müsste, eine Abweichung von Gottes Schöpfungsplan, und zwar eine vorsätzliche. Und deutete Homosexualität folglich als Sünde.

Heute wissen wir sehr viel mehr darüber. Z. B. das es eine Veranlagung ist und sich die Menschen das nicht aussuchen. Dass es im Tierreich auch Homosexualität gibt, und das gar nciht mal so selten, also dass sie durchaus natürlich ist und nicht widernatürlich, wie so oft behauptet wird. Und dann wissen wir heute sehr viel mehr über das Erleben der Betroffenen, also die psychische Seite. Und da zeigt sich, dass es um ganz normale Liebe geht, wie eben zwischen heterosexuellen Menschen auch. Und dass es die Menschen kaputt macht, ihre Veranlagung unterdrücken zu sollen und ständig anders sein zu müssen, als man eben ist.

Zu 3. Ja, natürlich können sie in den Himmel kommen und erlöst in Gottes ewigem Licht leben. Maßgabe dafür ist die Liebe. Die Liebe der Menschen zueinander im umfassenden Sinne (also nicht auf Sexualität und Partnerschaft eingeengt). Vor allem aber durch die Liebe Gottes zu uns, die uns in Jesus Christus gezeigt worden ist.

Schau dir unbedingt den unten verlinkten Film an, der in der katholischen Kirche entstand, dessen Grundbotschaft aber für alle Konfessionen gilt. Er schlug damals ein wie eine Bombe und hat viel, sehr sehr viel verändert.

https://www.ardmediathek.de/video/wie-gott-uns-schuf/wie-gott-uns-schuf-oder-die-doku/das-erste/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvd2llLWdvdHQtdW5zLXNjaHVmLzIwMjItMDEtMjRUMjI6NTA6MDBfMWUzNjQ3OGQtNjkwZi00Y2M3LWEzMTgtM2Q0NmY0MGY2MDMwL3dpZV9nb3R0XzIwMjIwMTI0X3dpZV9nb3R0X3Vuc19zY2h1Zl9kaWVfZG9rdQ


Maxine0815 
Fragesteller
 09.02.2024, 23:52

Vielen Dank, dass du dir so viel Zeit für deine Antwort genommen hast. Ich finde besonders den Biologischen und den Historischen Aspekt sehr interessant. Das wirft ein ganz neues Licht auf die Thematik.

3

natürlich gibt es stellen

bitteschön

Römer 1:19 bis 27

Denn was es über Gott zu wissen gibt, ist für sie deutlich erkennbar, da Gott es ihnen deutlich gemacht hat. 20 Schließlich sind seine unsichtbaren Eigenschaften seit Erschaffung der Welt klar zu erkennen, denn sie sind in den Schöpfungswerken wahrnehmbar, ja seine ewige Macht und Göttlichkeit, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie Gott kannten, verherrlichten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm auch nicht, sondern sie gaben sich inhaltslosen Überlegungen hin, und in ihrem unverständigen Herzen wurde es dunkel.

Obwohl sie behaupteten, weise zu sein, wurden sie unvernünftig 23 und verwandelten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in etwas wie das Abbild von vergänglichen Menschen und Vögeln und vierfüßigen Tieren und Reptilien. 24 Daher überließ Gott sie entsprechend den Wünschen ihres Herzens der Unreinheit, sodass sie ihre Körper untereinander entehrten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge und verehrten die Schöpfung und verrichteten für sie heiligen Dienst statt für den Schöpfer, der für immer gepriesen ist. Amen. 26 Deshalb überließ Gott sie entehrenden sexuellen Leidenschaften, denn die Frauen unter ihnen vertauschten den natürlichen Geschlechts­verkehr mit dem widernatürlichen. 27 Genauso gaben auch die Männer den natürlichen Geschlechts­verkehr mit Frauen auf und entbrannten in ihrer Leidenschaft zueinander – Männer mit Männern. Sie trieben obszöne Dinge und empfingen an sich selbst die gebührende Strafe für ihre Verirrung!!

3 Moses 20:13 

Liegt ein Mann bei einem Mann, wie man bei einer Frau liegt, tun die beiden etwas Abscheuliches. Sie sollen unbedingt mit dem Tod bestraft werden. Sie sind für ihren Tod selbst verantwortlich

1 korinther 6:9-10

Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Lasst euch nicht täuschen: Personen, die sexuell unmoralisch handeln, Götzendiener, Ehebrecher, Männer, die sich für homosexuelle Handlungen hergeben, Männer, die Homosexualität praktizieren, 10 Diebe, Habgierige, Trinker, Menschen, die andere übel beschimpfen, und Erpresser werden Gottes Königreich nicht erben

1) Die Bibelstellen hast Du von einem anderen User bekommen.

2) Manche sehen das Gebot der Nächstenliebe von Jesus als Gegenargument.

3) So wie ich die Bibel verstehe - nein. Weil sie etwas tun, bei dem sie wissen, dass es nicht dem Willen Gottes entspricht.

Ich kann die Argumente von Aleqasina verstehen, bin aber nicht dieser Meinung.


Lamanini  10.02.2024, 11:02
So wie ich die Bibel verstehe - nein. Weil sie etwas tun, bei dem sie wissen, dass es nicht dem Willen Gottes entspricht.

Denn wo wäre man denn, wenn man als Christ andere glücklich werden lässt, ohne selbst einen Nutzen daraus zu ziehen?

Und da behaupte jemand, das Christentum sei nicht gefährlich.

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Ich habe mal eine AI befragt um passende bibelstellen zu finden. Ich habe eine eigene meinung aber die möchte ich nicht ungefragt äußern.

Auf der einen seite wird homosexualität als sünde angesehen:

Leviticus 18:22 gesagt: "Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel." Im Neuen Testament wird in 1. Korinther 6:9-10 erwähnt: "Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben."

Allerdings wird in der bibel auch gesagt man soll seinen nächsten lieben, jeden akzeptieren wie er ist und unterstützen.

Galater 3:28 steht: "Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus."

Matthäus 22:39 sagt Jesus: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Dies erinnert uns daran, dass wir anderen Menschen mit Liebe und Respekt begegnen sollen, unabhängig von ihren Unterschieden. Ein weiterer Vers, der dies betont, ist Römer 15:7: "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob."

Das Ding ist, eine Sünde heißt ja nicht direkt ,dass man verbannt wird. Abgesehen davon wird in der bibel keine direkte Hölle erwähnt.

Ich bin der Überzeugung, dass jeder in den Himmel kommt. Manche müssen aber eventuell einen zwischenstopp einlegen um Dinge zu bereuen die sie getan haben.


MenschDNA  09.02.2024, 23:28
Ich bin der Überzeugung, dass jeder in den Himmel kommt. Manche müssen aber eventuell einen zwischenstopp einlegen um Dinge zu bereuen die sie getan haben.

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Abgesehen davon wird in der bibel keine direkte Hölle erwähnt.

Das gibt es im Judentum, nicht im Christentum.

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Sunny2107  09.02.2024, 23:33
@MenschDNA

Du weißt schon, dass das alte Testament nichts als die tora ist und dementsprechend automatisch auch ein Teil des Judentums?

In der bibel steht mur , dass man Buße tun muss solange bis man keinen Hass mehr empfindet und Reue. Das kann ewig sein, muss es aber nicht.

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MenschDNA  09.02.2024, 23:35
@Sunny2107
Du weißt schon, dass das alte Testament nichts als die tora ist und dementsprechend automatisch auch ein Teil des Judentums?

Ganz recht. Dort ist von keiner Hölle die Rede (sondern von diesem Zwischenstopp), wohingegen im neuen Testament wortwörtlich von einer Hölle gewarnt wird. Des Weiteren sind sämtliche konservative christliche Gelehrte der Ansicht, dass es ein Höllenfeuer gibt - zahlreiche Exegesen liegen vor.

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Sunny2107  09.02.2024, 23:37
@MenschDNA

Das stimmt. Aber die Hölle wird nicht genau beschrieben. Es muss also nicht die ewige Qual sein oder so was. Das mit dem hällenfeuer kommt aus der orthodoxen und katholischen Kirche um die Menschen an die Kirche und somit Gott zwanghaft zu binden.

Wäre die Hölle das ewige Fegefeuer, würde es gegen Gott und Jesus sprechen. Man spricht aber von einer Leere. Gottesentfernung. Also purer Dunkelheit.

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