Homophobe Mutter droht mit rausschmeißen?ist es okay?

nochnefrage  06.03.2023, 11:50

Hi, lebst Du in Deutschland?

ariana883 
Fragesteller
 06.03.2023, 12:13

Hallo,ich lebe in Deutschland seit 5 Jahren,Staatsangehörigkeit ;Rumänien.Bin mir nicht sicher aber ich bekomme wahrscheinlich im Winter Deutschen Pass(wenn die info wichtig ist)

nochnefrage  06.03.2023, 12:19

Ich vermute, Du willst in Deutschland bleiben, richtig?

ariana883 
Fragesteller
 06.03.2023, 12:19

Ja, ich möchte hier bleiben

12 Antworten

Also was deine Mom da abzieht geht gar nicht klar.

Vermutlich psychisch anstrengend, aber versuch sie zu ignorieren und sprech das Thema nicht mehr bei ihr an. Eventuell hilft auch fürs erste ne Notlüge um deine Mutter zu beruhigen/ruhig zu stellen.

Es gibt aber auch sozial Wohnungen die du eventuell mit Hilfe von Bafög auch ohne Ausbildung finanzieren kannst. Geb definitiv nicht deine Träume auf wegen deiner Mutter. Wenn du studieren willst, mach das. Wenn nicht, dann mach ne Ausbildung. Aber mach nicht irgdwas weil du schnellst möglich von deiner Mutter weg willst.

Hi, das tut mir sehr leid, dass deine Mutter dich so behandelt. Offenbar ist ihre Homophopie nur ein Teil des Problems, sie rastet auch sonst schnell aus. Das ist eine sehr unangenehme Lebenssituation.

Es ist ok, wenn du auf Frauen bzw. Mädchen stehst. Mal ganz sachlich: Die Wissenschaft sagt, Homosexualität ist wie Heterosexualität angeboren, das ist einfach natürlich. Und der Gesetzgeber sagt es auch: Homosexualität ist voll akzeptiert in Deutschland. In anderen EU-Staaten sieht es leider teils etwas anders aus, generell aber ist über EU-Recht meines Wissens Homosexualität der Heterosexualität gleichgestellt. Etwas durchwachsen und kompliziert. Ich erwähne die EU, wegen deiner Staatsangehörigkeit, die ich ja jetzt kenne.

Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, damit diese Glücklich sind. Und wenn ein Junge einen Jungen liebt und ein Mädchen ein Mädchen, dann ist das so. Und wenn es dem eigenen Kind guttut, sollten sie sich freuen über deren Lebensfreude. Und ob jemand nun Bi-Sexuell, Hetero oder Homo ist, sollte doch keine Rolle spielen, wenn es den Kindern gut geht.

Was kannst Du jetzt für dich tun? In Russland ist neben dem Krieg die Situation für homosexuelle Menschen extrem schlecht. Zunächst solltest Du Dir Verbündete suchen, z.B. in Form einer queeren Beratungstelle. Gibt es in jeder größeren Stadt, ich hoffe, Du lebst in der Nähe einer solchen. Dort gibt es oft Gruppen, Du kannst andere queere Jugendliche kennenlernen! Beispiel für die Suche nach einer Beratungsstelle in einer deutschen Stadt:
https://www.qwant.com/?locale=de_DE&q=queere++beratung+Emden&t=web

Du kannst auch mal nach Selbsthilfegruppe und Homosexualtität suchen.

Und Du solltest Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen. Erkundige dich, ob Du nach Russland "abgeschoben werden kannst" und vor allem, was Du dagegen tun kannst. Homosexualität dürfte ein Kriterium sein, dass dich schützt, weil du dort diskriminiert wirst. Wissen ist Macht! Mach dich schlau, wie die Rechtslage ausieht, vielleicht überlegst Du, schon vor dem 18.Lebensjahr auszuziehen in eine Wohngruppe oder betreutes Einzelwohnen?

Wenn Du (noch) Rumänin bist, ist es vielleicht klug, eine Weile das Spiel nach den Regeln der Nutter zu spielen? Ich rate dazu ungern, weil es sich im Leben immer besser anfühlt, authentisch zu sein. Du musst dich erstmal gut informieren, ob Du nach Russland abgeschoben werden kannst, gegen deinen Willen!

Hier noch weitere Adressen, an die Du dich wenden kannst, um Dir Unterstützung zu holen:

Ich kopiere gleich noch ein paar Adressen hier rein, Teil 2 folgt :-)

So, hier die Kontaktdaten, Du kannst anrufen, chatten oder mailen

Bitte denk dran, was zu schreiben bereit zu halten, wnen Du telefonierst.

  • www.krisenchat.de 24 Stunden über WhatsApp und SMS erreichbar. Ausgebildete Psychologen für alle unter 24, auch aus dem Ausland erreichbar.

   • Es gibt unter 116 111 die www.nummergegenkummer.de, da kann man anrufen oder auch hinschreiben, chatten. Gratis, anonym. Montags bis Samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr. Dort findest Du Menschen für den Austausch.

   • https://www.jugendnotmail.de/ Emailberatung: 24/7 / Einzel-Chat dienstags 17 bis 19 Uhr, donnerstags 19 bis 21 Uhr und Freitags von 18 bis 20 Uhr Teens bis 19 Jahre. Aktuelle Zeiten bitte prüfen.

   • https://nina-info.de/save-me-online/ Per E-Mail oder Telefon. Beratung bei Mobbing und sexueller Belästigung, Missbrauch. Egal ob in der Schule, zu hause oder im Internet.

   • In vielen europäischen Städten gibt es Kinderschutzzentren mit zahlreichen Angeboten für Eltern und Kinder https://www.kinderschutz-zentren.org/zentren-vor-ort

   •    https://www.bke-beratung.de/ Chat- und Mailberatung, für junge Menschen und Eltern.

Weiteres:

   • Bei akuter Gewalt: Polizei anrufen! Falls das nicht geht, blaue Flecken, Schwellungen, Verletzungen von einem Arzt oder im Krankenhaus dokumentieren lassen, die archivieren das, auch wenn man erst später eine Anzeige macht, sind das Beweise. ... Wenn du in der Schule bist, sprich darüber mit dem Vertrauenslehrer, du bekommst dann vermutlich Schulfrei für den Krankenhausbesuch, falls Du sonst keine Chance hast, zur Klinik zu gehen!

   • Ausserhalb der Öffnungszeiten des Jugendamtes kannst Du zum Kinder- und Jugendnotdienst, auch am Wochenende! Allerdings musst Du dort allein hin, die holen dich nicht ab, wenn es zu Hause eskaliert, fährt dich die Polizeit!

   • Du kannst auch den Kinderschutzbund https://www.dksb.de/de/artikel/detail/anlaufstellen-fuer-eltern-kinder-und-jugendliche-in-konflikt-und-krisensituationen/ ) anrufen oder anschreiben, anonym, die helfen auch weiter! Gilt für Kinder, Jugendliche und Eltern.

   • Bei Gewalt (dazu zählt JEDE Form von Schlägen, Schubsen, Kneifen!), chaotischen und toxischen Familienverhältnissen kann man das Jugendamt anrufen oder anschreiben per E-Mail, auch anonym. Da kann man sich erkundigen, was die anbieten, beispielsweise betreute Wohngruppen, Familientherapie. Es ist gut, beim Kontakt mit dem Jugendamt Unterstützung zu haben von Menschen, die sich auskennen. Z.B. vom Kinderschutzbund oder dem Vertrauenslehrer.

   •    Es gibt örtliche Krisendienste, die stehen im Internet, da kann man anrufen. Teilweise auch schreiben.

   •    Die örtliche Caritas bietet fortlaufende Gespräche an. Eventuell auch Emailberatung, mal anfragen. Findest Du im Internet. Hier gibt es feste Ansprechpartner, dauerhaft.

Angebote ungestört kontaktieren

   • Per Chat oder Mail, man kann bei z.B. der Telefon-Seelsorge Termine vereinbaren zum Chat. Jugendnotmail bietet sich auch an

   • Nachts oder generell, wenn man allein im Zimmer ist.

   • Wenn die Eltern arbeiten sind, einkaufen fahren, oder spazieren gehen.

   • Wenn man einen Spaziergang macht, z.B. im Park oder einfach auf der Straße.

Nein, Du bist nicht dramatisch.

Das was Du da von Deiner Mutter zitierst ist absolut unmenschlich.

Im Endeffekt müsste Deine Mutter zu einem Familientherapeuten gehen, denn sie ist es, welche mit Deiner sexuellen orientierung (gegen welche Du nichts machen kannst) negativ eingestellt ist.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn DU Dich mehr an Deinen Vater hältst, so Du denn zu ihm Kontakt hast?

Ansonsten kannst Du Dich jederzeit an eine Beratungsstelle a la Jugendhilfe, Jugendamt, Caritas oder Diakonie wenden und dort mit den Menschen sprechen.

Leider ist es so, dass Du mit 15 noch nicht selbstständig leben darfst. Da hat der Gesetzgeber etwas dagegen. Folglich würdest Du in einem Heim oder vielleicht sogar in einer Pflegefamilie landen. Aber allem anschein nach wäre das besser, als mit einer Mutter zusammen zu leben, welche Dir den Tod wünscht.

Wenn es übrigens eines Tages soweit kommt, dass Dich Deine Mutter hinausgeworfen hat, dann wendie Dich bitte an eine Polizeidienststelle und bitte um die Unterbringung in einem Jugendhaus. Schliesslich stellt das eine existentieller Bedrohung Deines Lebens dar. Gebe das bitte auch so an dort.

Die Polizei wird Dich dann sicherlich erst einmal irgendwo temporär unterbringen (Frauenhaus) und dann das Jugendamt kontaktieren. Dieses kann Dich vielleicht dann irgendwo in einer Bereitschafts-Pflegefamilie unterbringen, bis es einen neuen, festen und für Dich sicheren Wohnsitz gibt.

Wichtig ist, dass Du selbst Dich nicht in Frage stellst. Wenn Du auf Frauen stehst - na dann ist das eben so. Das selbst zu akzeptieren fällt meist ziemlich schwer. Aber augenscheinlich bist Du soweit. Denn wenn DU Dich selbst so akzeptierst, wie Du bist, dann kannst Du auch jederzeit für Dich einstehen.

Übrigens: Selbst wenn Dich Deine Mutter zuhause rauswirft, ist sie für Dich verantwortlich und vor allem unterhaltspflichtig - und zwar bis Du eine abgeschlossene Berufsausbildung - oder ein abgeschlossenes Studium hinter Dir hast. Sprich: Selbst wenn Du nicht mehr mit ihr zusammenlebst, muss sie immer noch für Dich bezahlen.

Keine Ahnung, ob Dir das ein Trost ist. Aber so wärst Du finanziell wenigstens erst einmal abgesichert. Und wenn Deine Mutter nicht für Dich bezahlt, dann gibt es den einen oder anderen Familienanwalt, welcher mit Freuden Deinen Fall übernimmt und den UNterhalt einklagen wird.

ALSO: Du hast noch eine Menge Chancen im Leben. Lass Deinen Kopf auf keinen Fall hängen, stehe zu Dir selbst und belaste Dich vor allem nicht damit, wenn Dich jemand anderes ablehnt. Das ist nämlich sein bzw. in Deinem Fall das Problem Deiner Mutter.

Alles GUTE!!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
nochnefrage  07.03.2023, 07:04

Hi, ich freue mich, dass Du Dir so viel Mühe gibst mit deiner Antwort und Mut machst! Ich möchte eine Anmerkung machen: Minderjährige werden von der Polizei immer in Jugendeinrichtungen untergebracht, das Frauenhaus ist erst ab 18.

Ich empfehle meist, selbst das Jugendamt zu kontaktieren, wenn man zu Hause raus will, und hier sind viele Gründe gegeben. Dann kann man - auch anonym - mal anfragen, was die so anbieten. Gerade mit 15 kann man ja mitreden, wo man untergebracht wird. Ich finde es immer gut, wenn man sich selbst Hilfe sucht, das kann im Leben wichtig sein, auch für Erwachsene. So weit es geht sich selbst helfen, wenn man nicht weiterkommt, Fachleute fragen. So erweitert man seinen Horizont und lernt die Möglichkeiten kennen, die man hat.

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Sie will Enkel.

Ich glaube wenn du ihr sagst sie wird schon Enkel bekommen halt nur nicht mit einem Mann in deinem Leben, könnte dass evtl. die Situation entspannen?

Alles was sie hört wenn du sagst, du seist lesbisch, ist sie bekommt keine Enkel und ihre Blutline stirbt aus.

Es klingt auch eher so als op sie aus Osteuropa kommen würde oder aus dem mittleren-osten, ehe konvervativ. Wo kommt deine ma den her?

So dann zu der Normal frage, ja du bist voll normal und es ist alles in Ordnung mit dir.

ariana883 
Fragesteller
 05.03.2023, 19:19

Meine große Schwester ist gerade schwanger und ich habe noch andere kleinere schwester, also enkel bekommt sie. Ja, sie kommt aus Moldavien(muttersprache russisch). Die Situation würde aber die Antwort wirklich nicht entspannen aber Vielen Dank!

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Hmm. Normal ist das sicher nicht!

Eigentlich müssten die Eltern einen unterstützen und für einen da sein

auch wen ihr das nicht passt!

das sie deine mutter ist wirst du aber noch ein wenig mit ihr klar kommen müssen

am besten redest du nicht mehr von "Freundinnen" (wen mit ihr wirklich nicht zu reden ist)

ansonsten würde ich noch probieren bei einem ruhigen Gespräch das mit ihr zu klären

aber wen sie so ist wie beschrieben wird das wohl nix....

was ist mit deinem Vater ? kannst du mit besser darüber reden ?

ansonsten "durchhalten" bis du ausziehen kannst und dann bist du frei

oder wen sie handgreiflich wird zum Jugendamt kann man ja dann nicht aushalten!

ariana883 
Fragesteller
 05.03.2023, 19:24

Also mein Vater wohnt in Russland (sie sind getrennt) und sie hat ihm davon erzählt und droht mich zu ihm zu schicken, weil ich anscheinend in Russland unter der Auge von meinem dad die Meinung ändere. Sie ist ganz seriös dabei, aber ich verstehe das es blödsinn ist, falls sie wieder anfängt davon zu reden, werde ich sagen das ich mich irgendwo in der Schule beschwerden weil es geht garnicht. Naja, mein Stiefvater- mit dem kommuniziere ich nicht oft ehrlich gesagt, aber er würde mich akzeptieren (100%,das weiß ich), aber meine Mutter verbietet mir, es ihm zu erzählen und setzt mich sehr unter Druck und droht . Natürlich habe ich Angst vor ihr und bleibe leise

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ibnhxD  05.03.2023, 19:27
@ariana883

das klingt echt nicht gut damit droht sie dir mit weit mehr als nur geschlagen werden ( als junge wär das wahscheinlich todesurteil) ka ob bei mädchen genau so ist

sie will dich nach Russland schicken ? rede mit deinem Stiefvater darüber bzw auch mit einem Vertauens Lehrer und unbedingt mit dem Jungendamt !!!

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nochnefrage  07.03.2023, 07:13
@ibnhxD
werde ich sagen das ich mich irgendwo in der Schule beschwerden weil es geht garnicht.

Ja, lass das nicht mit Dir machen! Russland ist zur Zeit kein guter Ort zum Leben, für queere Menschen schon gar nicht.

Ich empfehle, erkundige dich erst sehr gut, such Dir Unterstützung, bevor Du einen "Machtkampf" beginnst. Ich kenne deine Mutter nicht, es klingt danach, dass sie in einigen Bereichen extrem emotional reagiert, wenn Du ihr dann "drohst" mit Beschwerde, kann dass eine emotionale Reaktion auslösen, und dann wird es schwierig, wenn sie das mit Russland durchziehen will.

Erst Wissen sammeln. Dann kannst Du bewußter handeln! Ich wünsche Dir, dass Du einen kühlen Kopf behälst, wenn sie mal dich mal wieder angreift. Das ist sicher nicht so einfach. Du wirst dann vermutlich wütend, sehr verständlich, und keilst rhetorisch zurück, kenne ich auch von mir. In der jetzigen Situation ist es am besten, dich zurückhalten. Ich hoffe, es gelingt Dir. "Lass sie reden", sie hat ja objektiv keine Ahnung, wovon sie spricht. Sonst würde sie Homosexualität nicht ablehnen, und würde auch deine psychischen Problem ernst nehmen anstatt sie kleinzureden. Ihrer Aufgabe als Mutter wird sie zur Zeit nicht gerecht! Aus Wissensmangel, denke ich. Viele informieren sich gar nicht über psychische Erkrankungen oder Störungen, und reden dann so wie Deine Mutter, es sie eine "pubertäres Verhalten" oder so ähnlich hast du es beschrieben. So wie deine Homosexualtiät "eine Phase" sei. Eltern müssen ihre Kinder ernst nehmen, das macht sie nicht! Vielleicht lernt sie es, wenn das Jugendamt euch eine Familienhilfe zur Seite stellt?

Ich drück Dir die Daumen! Bleibt tapfer, die Lage ist schwer, allerdings gibt es Unterstützung für dich. Du bist ok, so wie Du bist!

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