Hoher IQ und trotzdem unbegabt im Schach?

12 Antworten

Puuuuh, Schach...

Ich gelte erwiesenermaßen als hochbegabt, habe aber trotzdem meine lieben Problemchen mit Schach. Wenn ich mit Leuten spiele, die es ähnlich oft wie ich zocken, dann bin ich durchaus in der Lage zu gewinnen. Aber ich weiß oft auch hinterher nicht, wie.

Logik ist nicht gleich Logik. Es gibt deduktive Logik und induktive Logik. Die deduktive Logik ist "hart", d.h. sie folgt ganz stringent irgendwelchen Prämissen, ist also das, was wir auch im Volksmund unter Logik verstehen. "Wenn dies wahr ist und das wahr ist, dann muss jenes wahr sein". Diese Art der Logik hilft dir beim Schach zwar, Figuren sauber zu decken. Aber nicht, ein Spiel zu spielen. Später, in der Endphase eines Spiels, ist die deduktive Logik wichtig. Hierzu gibt es ja auch wieder diese Zeitungsrätsel ("weiß zieht, matt in 4 Zügen") mit eindeutigen Lösungen. Aus diesem Grund gibt es bei den Profis ja auch kaum Spiele, bei denen wirklich mal jemand matt gesetzt wird. Die sehen diese harte Logik schon viele Züge im Voraus und geben das Spiel auf.

Die induktive Logik dagegen ist jene Logik, die aus einzelnen Beobachtungen eine "allgemeinere" Regel ableitet. Ich sehe, wie mein Gegner zieht, also leite ich daraus eine Strategie ab. Das ist aber keine harte Logik. Dein Gegner hat immer noch zehntausende von Möglichkeiten für die nächsten 4, 5 Züge, aber du musst irgendwann halt, um weiterzukommen, die wahrscheinlichste Strategie annehmen, um nicht ziellos mit deinen Figuren von einer Deckung in die nächste zu ziehen sondern den Gegner stören und selbst eine Strategie entwickeln. Und hier liegt die Crux beim Schach. Da spielen Erfahrung, Lektüre, etc. pp. mit ein. Am besten spielst du mit Leuten, die erfahrener sind und lässt dir von ihnen ihre Strategien in den verschiedenen Speilphasen erklären.

Von Experte IchspieleSchacj bestätigt

haha. Wann hast du denn den IQ Test gemacht. Warst du sehr jung? Haben deine Eltern und du das ganze geübt. IQ ist nur eine Zahl, mit der man die Intelligenz eines Menschens greifbar machen will.

Schulische Leistungen haben nicht unbedingt was mit Intelligenz, sondern eher was mit Fleiß und Glück (guter Lehrer, gute Benotungen, ...)

Um Schach gut spielen zu können, brauchst du vor allem eines: GEDULD.

Selbst wenn du überdurchschnittlich intelligent sein solltest (und nicht nur denkst, dass du es bist), musst du nicht zwangsläufig gut Schach können. Man muss gut strategisch, taktisch und agressiv sein. Intelligent zu sein, reicht bei weitem nicht.

(Ich selbst spiele Schach auf hohem Leistungsniveau seit über einem Jahrzehnt)

Woher ich das weiß:Hobby

Da hat wohl das Eine mit dem Anderen in ihrem Falle wenig zu tun.

Ich glaube, dass Sie einen IQ-Test nicht überbewerten sollten.

Den meisten Genies war überhaupt nicht bekannt, dass Sie überdurchschnittlich intelligent gewesen sein sollen.

Und vielleicht waren sie es ja auch gar nicht.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Man kann nicht in allem gut sein, egal wie intelligent man ist. Wenn du jahrelang übst und evtl einen Trainer hast für Schach wird das vielleicht auch noch was. Wenn einem das Lernen für die Schule etc gut liegt, muss einem sowas nicht direkt auch gut liegen.

Überleg mal, bei Sportlern ist das doch das selbe. Der eine Spielt Basketball aber ist im Schwimmen schlecht und der Fußballer kann vielleicht nicht gut Basketball.

Vielleicht kannst du ja gut Karten spielen aber Schach eben nicht, solange du die Übung nicht hast.

Logisches denken ist nicht gleich gut im Schach zu sein... Dazu gehört Strategie, vorausplanen und sich in den Gegner reinzuversetzen. Also auch Psychologie und Empathie spielen dann eine Rolle.

Und dazu kommt ja, das beim Schach durch die unterschiedlichen Figuren eben unendliche Möglichkeiten gibt.das berechnen, welcher Zug der nächste sein wird.. und dann vielleicht 10 oder 20 Züge im voraus.. das ist dann die hohe Kunst.