Hilfe, Hund flippt in Käfig aus - was tun?


30.06.2020, 18:57

Ok bevor ich jetzt hier weiterhin dumm angemacht werde: der Hund ist seit 5 Monaten bereits in Deutschland, ich bin seit 6 Wochen zuhause für sie und kümmere mich rund um die Uhr. Mir zu unterstellen, dumm zu sein und mir vorher keine Gedanken gemacht zu haben - spart es euch. Sie hat den gleichen Käfig zuhause als Rückzugsort und kann jederzeit raus und frei rumlaufen, jedoch schnappt sie da und wird deswegen immer wieder wenn jemand kommt im Käfig gelassen. Also mir Inkompetenz zu unterstellen und zu sagen ich soll sie zurück bringen - absolut niveaulos ohne jegliche Hintergründe zu wissen. Danke ✌🏼

9 Antworten

Und doch muss man dir mangelndes Wissen vorwerfen.

Scheinbar verbindet die Hündin diese Situation mit entsetzlichen Erinnerungen. Man bringt so einen Hund genau ein einziges Mal in diese Situation und wenn man dann ihre Angst, ihre Ablehnung bemerkt - dann macht man das kein zweites Mal mehr.

ich habe viel Erfahrung mit Hunden aus dem Ausland - als Pflegestelle und auch, weil einige hiergeblieben sind. Bei diesen Angsthunden ist auch heute noch - nach fünf Jahren - in bestimmten, immer wieder gleichen Situationen - die Angst latent vorhanden - und das wird sich auch niemals mehr ändern.

Es ist vermessen von dir zu erwarten, dass man so einen Hund nach wenigen Wochen mit zur Arbeit nehmen kann, ihn mit vielen neuen fremden Situationen konfrontieren kann, mit vielen neuen Menschen .... und dass der Hund dann auch noch in einen Käfig eingesperrt wird!

Solche Hunde brauchen Zeit und zwar so viel Zeit, wie sie eben brauchen - und manche Hunde können es auch überhaupt nicht lernen - da muss man sich dann eine ganz andere Betreuung überlegen.

Ein Hund funktioniert nun mal nicht nach Schema F - Hunde, die Schreckliches erlebt haben, schon überhaupt nicht. Man weiß ja noch nicht einmal, womit sie etwas verbinden, insofern kann man gar nicht zielgerichtet dem entgegenwirken und trainieren.

Bitte gib dem Hund die Zeit die er braucht und überlege eine andere Möglichkeit für den Hund.

schenna123 
Fragesteller
 30.06.2020, 19:33

Auch hier nochmals, meine Hündin hat die gleiche Box zuhause und liebt und nutzt sie, deswegen eben auch für die Arbeit, als Rückzugsort. Sie wurde von mir nicht direkt in die Arbeit mitgenommen - ich bin seit 6 Wochen zuhause und möchte sie langsam dran gewöhnen. Sie war anfangs nur ein paar Minuten zum schnuppern da und nun wird eben jeden Tag ein paar Minuten länger geschaut. Sollte es nicht funktionieren - dann haben wir andere Möglichkeiten. Es war jeglich eine Frage. Sie bekommt alle Zeit der Welt, ich liebe meinen Hund und möchte das beste für sie. Ich wollte einfach nur wissen, ob andere damit Erfahrung haben, ob ich es ihr angenehmer machen kann, und mich austauschen, aber anscheinend bin ich hier an der Stelle.

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dsupper  30.06.2020, 19:39
@schenna123

Du hast aber doch selbst gemerkt, dass die Arbeit für sie absolut zu viel ist - sie kommt mit dieser Situation überhaupt nicht klar - und dann wird sie scheinbar aber trotzdem in den Käfig gesteckt oder am Tisch angebunden!! Sorry - aber diese Aussagen vertragen sich eben nicht mit "sie bekommt alle Zeit der Welt", "ich liebe meinen Hund", "wir haben andere Möglichkeiten" ....

Das alles hört sich danach an: sie muss jetzt mit zur Arbeit, sie hat zu funktionieren ....

Dann nutze die anderen Möglichkeiten - wenn es dem Hund dabei besser geht - dann ist doch alles in bester Ordnung. Dann muss sie nicht etwas erdulden und erleiden, was sie nicht will.

Wenn es doch diese anderen Möglichkeiten gibt - warum dann überhaupt die Frage hier - dann ist es doch ein Leichtes, eben diese andere Möglichkeiten zu nutzen.

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Eine Box soll für den Hund ein Entspannungsort sein, der ihm die Möglichkeit bietet, sich zurückzuziehen und abzuschalten. Damit das funktioniert, muss der Aufbau mit dem Hund trainiert werden- Du kannst den Hund nicht einfach in die Box sperren.

Einen Hund den ganzen Tag im Büro anzubinden, funktioniert nicht und ist - ebenso wie das stundenlange Einsperren in eine Box- aus gutem Grund gesetzlich verboten.

Es gibt Hunde, die schlicht und ergreifend nicht dazu gemacht sind, ins Büro mitgenommen zu werden. Für die ist es Stress, Menschen um sich zu haben, sie können bei den Umgebungsgeräuschen nicht abschalten oder haben - wie bei Hunden aus dem Auslandstierschutz oft der Fall- ein Problem mit engem Kontakt zu Menschen.

Hast Du denn keine Alternative, als den Hund mit zur Arbeit zu nehmen? Ich finde es heikel, wenn der Hund jetzt schon nach Menschen schnappt. Es ist eine Frage der Zeit, bis es zu einem ernsten Vorfall kommt und der Dauerstress tut dem Hund nicht gut.

schenna123 
Fragesteller
 30.06.2020, 19:28

Doch, wir haben Alternativen die wir jetzt auch angehen. Nochmals, der Hund ist nicht den ganzen Tag weggesperrt. Wir gehen mit ihr locker 4h am Tag gassi, sie wird von uns geistig gefördert und ausgelastet. Eben weil sie die gleiche Box zuhause hat und nutzt und immer wenn sie ihre Ruhe haben will und zum schlafen reingeht, dachten wir es sei super die gleiche für die Arbeit zu nehmen. Auch der Aufbau wird/wurde trainiert von ein paar Minuten bis hin zu ein, zwei Stunden. Ich liebe meinen Hund und möchte das beste für sie, deswegen frage ich ja.

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Ich könnte mir vorstellen daß der Hund Panik im Käfig bekommt. Er kann weder angreifen noch fliehen.

Kannst du nicht in eine Ecke des Zimmers - so daß der Hund hinter Dir ist - eine Decke hinlegen und den Hund einfach da anleinen ? Allemal besser als ihn in den Käfig zu sperren. Wichtig ist aber dass Du zwischen dem Hund und der Person die evtl. ins Zimmer kommen könnte bist. Der Hund darf nicht VOR Dir sein.

Vielleicht hast Du ja ein paar nette Kollegen mit denen Du ein bisschen üben kannst.

Die sollen reinkommen, dem Hund ein Leckerchen hinwerfen ohne ihn großartig zu beachten oder anzusprechen und kommentarlos wieder rausgehen. Und das mehrmals am Tag. Und Du reagierst da gar nicht drauf bzw. nur freundlich (Schau - da kommt die Gaby, die hat bestimmt ein Leckerchen blah blah... :-) )

Einfach nur wegsperren ist keine Lösung. Der Hund lernt dadurch nichts.

Aha. Ihr habt also einfach entschieden, dass der Hund, welcher vermutlich schwerst traumatisiert ist und so etwas wie Wohnungshaltung noch nie kennengelernt hat, mit ins Büro geht und dort zurechtkommen muss. Und jetzt wundert ihr euch, dass der Hund da nicht mitmacht?

Ob ihr so lange warten wollt oder nicht ist dem Hund egal und nach diesem müsst ihr euch nun leider künftig richten. Das hättet ihr euch überlegen müssen, bevor ihr einen Auslandshund bei euch aufnehmt.

Lasst das Tier Zuhause, organisiert einen Sitter und bitte bitte sperrt das Tier ohne professionelle Anleitung nicht mehr in einen Käfig. Ihr merkt doch, dass er Panik da drin bekommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater

Hm. wie wäre es mit keinem Käfig???? Wie kommt man nur auf so eine Idee (bitte nichts von den Amis angucken was Tierhaltung angeht). Und natürlich nicht an den Tisch anbinden, das Tier muss sich frei bewegen können, so wie es möchte.

Sorry aber da braucht man doch keine Hundeschule um zu sehen was ihr da für einen Unsinn veranstaltet...Ihr geht das so dermaßen von falsch an.

Es reicht schon zu googeln "Wie gewöhne ich meinem Hund das Alleinsein an" - Käfige und Anbinden gehören da NICHT dazu