Heizungsersatz Erdgas grgen Wärmepumpe bei altem Heizkörpersystem?
Wie sind eure Erfahrungen mit Wärmepumpen, wenn diese in ein altes Heizkörpersystem integriert werden?
2 Antworten
Kann super laufen, kann aber auch daneben gehen.
Was bedeutet "altes Heizkörpersystem"? Viele Heizkörper wurden damals gnadenlos überdimensioniert, wodurch eine Reduzierung der Systemtemperaturen beim Wechsel zu Brennwertkesseln oft problemlos war. Modernere Heizkörper sind dann immer kleiner und von der ausgelegten Leistung her immer genauer geworden, so dass eine weitere Reduzierung der Systemtemperaturen nur schwer umsetzbar geworden ist.
Für eine reale Bewertung benötigt man die Angaben zu den Heizkörpern, den aktuellen Systemtemperaturen und dem tatsächlichen Wärmebedarf. Alles andere ist reines raten.
Die Wassertemperatur habe ich schon sehr lange abgesenkt.
Solange man einen Brennwertkessel hat empfehle ich jedem im Winter mal zu prüfen wie weit die Temperaturen abgesenkt werden können. Oft sind die hohen Temperaturen eben nicht notwendig aber vom Heizungsbauer bzw. vom Hersteller einfach so eingestellt.
Ich hatte Anfang des Jahre im privaten Bereich eine Diskussion mit jemanden der sich über Wärmepumpen beschwert hatte und meine bei seinem Altbau würde es nicht gehen. Nach meiner Frage welche Temperaturen er im Winter fährt meinte er "maximal 50°C". Als ich dann meinte das 50°C von modernen Wärmepumpen ohne E-Heizstab erreicht werden können war er dann buff.
ja, überall geht es vieleicht nicht. Bei mir würden 40 - 45 Grad wohl reichen.
Eine andere Frage ist, woher kommt der Strom? Kohle- und Gaskraftwerke?
Eine andere Frage ist, woher kommt der Strom? Kohle- und Gaskraftwerke?
Im Idealfall von der eigenen PV Anlage mit Stromspeicher und einer gut programmierten Wärmeerzeugerregelung mit Pufferspiecher. Aber man sollte meiner Meinung nach sich seinen Wärmeerzeuger nicht aus Ideologischen Gründen auswählen. Egal woher die Energie dafür kommt.
Und nein, wir werden die Welt nicht retten indem sich jeder eine Wärmepumpe einbaut.
Solange es sich um keine Einrohrheizung handelt, ist ein Ersatz zumindest theoretisch möglich.
Ansonsten schließe ich mich der Antwort von Asardec an.
Ich habe eine solche Umstellung bei mir abgeschlossen, aber vorher einen Test mit einer Begrenzung der Vorlauftemperatur bei entsprechend kalter Witterung durchgeführt.
Solange es sich um keine Einrohrheizung handelt, ist ein Ersatz zumindest theoretisch möglich.
Bitte meine Frage nicht falsch verstehen, aber warum sollte eine Einrohrheizung ein pauschales Ausschlusskriterium sein? Hab ich da vielleicht einen Gedankenfehler bzw. übersehe etwas?
Einrohrheizungen brauchen systembedingt bei extremer Kälte eine Vorlauftemperatur, die selbst moderne Wärmepumpen nicht liefern können.
Praktische Folge: Der erste oder die ersten beiden Heizkörper einer Kette werden vielleicht noch warm genug, nicht aber die folgenden.
Insofern ist bei einer vorhandenen Einrohrheizung vom ausschließlichen Einsatz einer Wärmepumpe abzusehen.
Was allerdings in einem solchen Fall funktionieren kann: Die Wärmepumpe für die Grundlast verwenden und die Spitzenlast durch ein anderes System abdecken. Wäre eben eine Kostenfrage und meiner Meinung nach nicht sinnvoll.
Erstmal danke für die Antwort. Ich gehe mal davon aus, dass du bei Einrohrheizung an das wirklich alte System ohne Bypassventile denkst, oder? Dann würde ich dir nämlich zustimmen. An das System hatte ich tatsächlich nicht gedacht. Mit Bypassventil würde es meiner Meinung nach wieder mehr auf die verbauten Heizkörper ankommen als auf das Verteilsystem.
Wenn Du von Bypassventilen schreibst, dann handelt es sich wahrscheinlich genau um eine https://de.wikipedia.org/wiki/Einrohrheizung
Da das Wasser im Zweifel seriell durch alle Heizkörper der Kette läuft - und damit schon stark abgekühlt ist - bleibt weiter hinten in der Kette nicht mehr genug übrig.
Wenn Du von Bypassventilen schreibst, dann handelt es sich wahrscheinlich genau um eine https://de.wikipedia.org/wiki/Einrohrheizung
Jain. Bei der Verwendung von Bypassventilen handelt es sich um eine Einrohrheizung mit Parallelschaltung. Dies ist im eigentlichen Sinne eine Erweiterung/Verbesserung der eigentlichen Einrohrheizung.
Diese wird aber in deinem Link nur kurz erwähnt:
In Heizungssystemen mit Parallelschaltung (verwirklicht als sog. Bypässe) kommt es auch bei nicht gegebener Wärmeabnahme (geschlossenen Heizkörperventilen) zu permanenter Heizwasserströmung. Dies ist nicht nur eine Verschwendung von Pumpenstrom, sondern führt auch Heizwasser aus dem Vorlauf unabgekühlt in den Rücklauf und vermindert so die Spreizung der Wassertemperatur, was u. a. zu einer schlechteren Wärmeabnahme am Heizkessel führt.
Und in diesem Passus steht vereinfacht gesagt das es eher nicht zu einer starken Abkühlung des Wassers kommt, sondern durch eine verminderte Spreizung die Differenz zwischen Vor- und Rücklauf am Wärmeerzeuger geringer ist. Dies wäre eher vorteilhaft für eine Wärmepumpe, da diese geringe Spreizungen bevorzugen.
Die eigentliche Einrohrheizung sind hingegen hat keine Bypassventile wodurch ich mit dem Zudrehen eines Heizkörpers einen ganzen Strang außer Betrieb nehme. Hier kühlt sich das Wasser über jeden Heizkörper immer weiter ab, so dass eine große Spreizung erzeugt wird. Eine große Spreizung ist nichts für Wärmepumpen und benötigt meist auch eine hohe Vorlauftemperatur. Und hier würde ich zustimmen, wenn man sagt, dass hier davon ausgegangen werden kann dass dies nicht mit einer 08/15 Wärmepumpe zu realisieren ist. Tatsächlich wäre hier eine CO2 Wärmepumpe durchaus denkbar. Diese erzeugt Vorlauftemperaturen bis 90°C und benötigt Rücklauftemperaturen < 45°C um wirtschaftlich laufen zu können.
Ja, es ist sicher nicht überall gleich. Aber Heizkörper kann man für wenig Geld auch austauschen (vergrößern).
Bei uns sind sie auch "gnadenlos überdimensioniert". Außerdem habe ich verschiedene Wärmedämmaßnahmen gemacht. Die Wassertemperatur habe ich schon sehr lange abgesenkt. Aber ich könnte sie noch weiter absenken. Und eine Wärmepumpe wäre dann wohl möglich.