Hecht in Teich mit Forellen, wie leicht hat es der Hecht?

3 Antworten

Ich denke mal, dass er es etwas leichter als in freier Wildbahn haben wird. Das aber vornehmlich aus dem Grunde, weil auf einem eng begrenzten Areal schlicht und einfach immer eine gewisse Anzahl an Fischen vorhanden ist.

Da steigen seine Chancen, dass regelmässig ein maulgerechter Fisch an seinem Versteck vorbeischwimmt.

Man muss aber auch im Hinterkopf behalten, dass ein Hecht bestimmter Grösse auch nur Fische maximal entsprechender Grösse vertilgen könnte.

Grundlegend könntest Du aber mal recharchieren, wieviel KG Fisch ein Hecht mittlerer Grösse übers Jahr verteilt im Durchschnitt aufnehmen wird.

Der Hecht ist ein Raubfisch. Er ist also bestrebt, andere Fische zu fressen. Und aufgrund der Anatomie des Hechtes, müssen diese Beutetiere gar nicht so viel kleiner sein, als er selber.
Nun lebt da also so ein Hecht in einem Teich mit Karpfen und Rotaugen zusammen. Die größeren Karpfen läßt er in Ruhe, die kleineren Exemplare verputzt er. Ebenso die Rotaugen. Wenn er sie denn kriegt, denn die sind ja auch nicht blöd. Als unbedarfte Jungfische haben sie es ja recht schnell gelernt, das der Hecht nicht ihr Freund ist, sondern dass sie gepflegt die Flossen in die Hand nehmen sollten, wenn Gevatter Esox in der Nähe ist. Rotaugen & Karpfen sind also auf der Hut vor dem hungrigen Hecht. Natürlich erwischt er immer mal wieder welche, aber das ist schon ein hartes Stück Arbeit.
Wenn Ihr nun einen Schwung Zuchtforellen in den Teich werft, was passiert? Bedenke, das sind Tiere, die Zeit Ihres Lebens mit anderen Forellen zusammengelebt haben. Und das auch noch mit anderen Forellen gleicher Größe, so das Kannibalismus nicht vorkommen konnte. Klar, im Zuchtbecken ist es eng und stressig und da knabbert man sich mal die eine oder andere Flosse ab, aber sich mit Haut und Schuppen verspeisen? – Nein, das geht ja mal gar nicht. Fressen tut man Pellets! Man gönnt sich ja sonst nichts!
Nun sind also diese unbedarften Umgesiedelten in Eurem Teich angekommen. Man, das war ein Stress. Und jetzt auch noch die neue Umgebung. Und soooo viel Platz. Da schauen die sich erstmal um. Überall Rotaugen und Karpfen. Aber keine Pellets. Schade, die wissen auch nicht, wo es Pellets hat. Oder sie wollen es nicht sagen. Gut, was macht die Forelle dann? Genau – sie wartet ab, bis Futter eingeworfen wird. Und was passiert, während sie da so wartet? Von unten nähert sich ein dunkler Schatten. Eventuell bemerkt die Forelle diesen sogar, aber was soll es, sie kennt ja keine Angst, sie weiß ja nichts von einer eventuellen Gefahr. Allenfalls wundert sie sich, dass die so schweigsamen Rotaugen auf einmal alle weg sind. Und während sie sich so vor sich hin wundert, wird es auf einmal ganz dunkel. Kein Wunder, sie ist ja inzwischen in einem Hecht gelandet. Und vielen anderen Immigationsforellen wird es genau so gehen, bis die verbliebenen es irgendwann auch durchschauen und einen gesunden Fluchtinstinkt entwickeln.
Wer kann es dem Hecht verübeln? Wieso soll er den heimischen Tieren hinterher Jagen, wenn er die frisch eingesetzten Dumpfbacken nur einsammeln muss?! Würde ich ja auch so machen, von der Geschmacks- und Grätenfrage ganz abgesehen.
Unterm Strich: Ja, der Hecht hat es leicht, die Zuchtforellen zu fangen und ja, er wird es tun.

xilefmit  23.02.2016, 18:52

Hallo Zellerbue, absolut ins Schwarze getroffen!!!

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DerandereAchim  24.02.2016, 00:59

Sehr anschaulich dargestellt und vollkommen zutreffend.

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Prima  beschrieben Zellerbue,lso der Hechjt ist ein Raubfisch und nimmmt alleswas er bekommen kann auch seine Artgenossen.