Hausspatz kaufen?

7 Antworten

Es ist schön dass du den Spatzen helfen willst, aber deinen ausgewilderten Spatzen wird es nicht anders ergehen, als denen die jetzt frei leben. Die Spatzen werden deshalb immer weniger weil sie nicht mehr genug Nahrung finden und weil wir unsere Häuser immer besser dämmen.

Früher haben sie überall Ritzen und Löcher in den Mauern gefunden. Dort haben sie ihre Nester gebaut und ihre Jungen groß gezogen. Jetzt gibt es keine Ritzen und Löcher mehr in den Häusern. Die wurden alle verschlossen und die Häuser wurden gedämmt so dass sie weniger Wärme verlieren. Dazu kommt dass die Spatzen nicht mehr genug Nahrung für ihre Jungen finden. Die Altvögel zählen zwar zu den Körnerfressern, aber ihre Jungen brauchen Weichfutter. Sie können noch keine Körner verdauen und sterben daran, wenn die Eltern keine Insekten mehr finden und ihnen aus lauter Verzweiflung doch Körner geben.

Wenn du den Spatzen also helfen willst, dann solltest du ihnen einen sicheren Nistplatz hin stellst. Diese Vögel brüten gern in einer Kolonie, in Gemeinschaft mit anderen Spatzen. Deshalb wäre es gut wenn du deine Nachbarn ansprichst oder einen Tierschutzverein in deiner Nähe und ihr gemeinsam ein "Spatzendorf" baut. Aussehen könnte es so ähnlich wie dieses hier.

https://www.steckbynatur.de/ein-paradies-fuer-sperlinge-spatzenkolonie-in-buhlendorf/

Genauso wichtig ist für sie, dass du für viele wilde Pflanzen in deiner Gegend sorgst. Nur wenn es genug Disteln und Brennnesseln gibt, wird es auch genügend Insekten geben und nur dann werden die Spatzen genug Nahrung für ihre Jungen finden. Erst wenn die kleinen alt genug sind, steigen sie auf Samen um. Doch am Anfang sind sie auf die Insekten angewiesen. Ohne Insekten, keine Spatzen.

Hallo,

In diese Richtung hast du schon mehrere Antworten, trotzdem:

Wenn eine Tierart in einem bestimmten Bereich zurückgeht, dann liegt das meist daran, dass die Eignung des Lebensraums schlechter geworden oder gar nicht mehr gegeben ist. Künstlich nachgezüchtete und dort ausgesetzte Individuen können daran gar nichts ändern, sie konkurrieren nur mit den Alteingesessenen um zB zu wenig Nistplätze, Futter, Rückzugsgebiete, Deckung,... Oft ziehen dabei die "Künstlichen" den Kürzeren: Mit Verlaub, du wirst es den Jungen niemals so gut wie echte Spatzeneltern beibringen können, wo man noch einen der wenigen geeigneten Nistplätze findet...

Ich wollte aber noch einen weiteren Aspekt einbringen: Mit den Feinheiten des Österreichischen Naturschutzrechtes bin ich nicht vertraut, aber das ist eine Europäische Regelung, und so müsste sie in irgendeiner Form auch bei Euch umgesetzt sein: der Handel mit wildlebenden einheimischen Vogelarten ist nur in Ausnahmefällen möglich. Somit solltest du eigentlich keine Spatzen kaufen können.

Es mag sein, dass in deiner Gegend die Spatzen weniger geworden sind. Das ist sicher traurig. Die gute Nachricht ist aber, wie auch schon festgestellt wurde, dass beide Sperlingsarten insgesamt nicht gefährdet sind!

Sowohl Passer montanus (Feldsperling) als auch Passer domesticus (Haussperling) haben beide den IUCN Status "Least Concern", sind also bei weitem nicht in irgendeiner Weise gefährdet.

Such dir doch eine Vogelart, die deine Fürsorge wirklich braucht!

Schräge Idee!! Du brauchst einfach bloß eine spatzenfreundliche Umgebung zu schaffen. Nistkästen mit Einflugloch nach Südosten ausgerichtet, möglichst katzensicher, also nicht in Bäumen anbringen, einen Futterplatz einrichten, eine Schale mit sauberem Wasser bereitstellen und wenn du dann noch ein Sandbad anbieten kannst, werden die Dinge ganz von allein ihren Lauf nehmen.

Toll, dass Du den Sperlingen helfen möchtest. Besser als Sperlinge zu züchten wäre jedoch, wenn Du den Sperlingen hilfst. Mit Nisthilfen und heimischen Sträuchern und Pflanzen tust Du den heimischen Vögeln einen riesen Gefallen.

Gerne beraten Dich dazu die Mitglieder von Birdlife in Wien. Eine Organisation welche sich für die Biodiversität einsetzt.

https://www.birdlife.at

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung