Hattet ihr ein Aufklärungsgespräch?
An die Jugendlichen: Hattet ihr ein Aufklärungsgespräch? Also eins dieser Gespräche in denen man erklärt bekommt wie Kinder entstehen usw. Mit wem? Was haben sie euch erklärt? Wie alt wart ihr da? Gab es einen Grund warum genau zu diesem Zeitpunkt? War es euch zu früh? Oder wusstet ihr sowieso schon alles? Wenn ja, woher? Schule? Freunde? Internet? War euch das Gespräch unangenehm?
An die Eltern: Habt ihr eure Kinder aufgeklärt? Wenn ja: Wer hat die Kinder aufgeklärt? Der Vater? Die Mutter? Beide? Was habt ihr erklärt und wie habt ihr angefangen? Wie alt waren eure Kinder? Gab es einen Grund warum genau zu diesem Zeitpunkt?
Vielen Dank für eure Antworten
Lg Lissy 💋
6 Antworten
Ich habe durch meine Eltern im Kindergartenalter ganz selbstverständlich alle Bezeichnungen für die Körperteile kennengelernt - unter anderem auch für Scheide und Penis. Im diesem Zusammenhang wurde mir dann auch erklärt, dass ich als Mädchen eine Scheide habe, ein Junge einen Penis.
Da ich mit 2,5 Jahren eine kleine Schwester bekommen habe, habe ich vorher auch mitbekommen, dass sie in Mamas Bauch war. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, aber ich durfte wohl Mamas Bauch streicheln und mit meiner künftigen Schwester reden und ihr vorsingen. Wann ich genau erfahren habe, wie genau ein Baby entsteht, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich, dass wir ein Buch dazu hatten, das Mama mit mir gelesen hat.
Ein Aufklärungsgespräch in diesem Sinne hat nie stattgefunden. Mir wurde immer das erklärt, was gerade für mich interessant war. Meine Eltern haben alle meine Fragen kindgerecht beantwortet, ich habe nie zu hören bekommen, dass ich dafür noch zu jung sei. Unangenehm war das nie, sondern ganz natürlich.
In der 4. Klasse im Aufklärungsunterricht habe ich mich dann über die kindischen Reaktionen und die teilweise idiotischen Fragen meiner nicht aufgeklärten Mitschüler gewundert.
Bei mir war das ganz ganauso. Das war aber schon Ende 50er und Anfang 60er. Darüber hatte sich dann meine Tante maßlos aufgeregt. War eben zu der Zeit noch nicht ganz so üblich. Kindgerechte Bilderbücher gab es da natürlich auch noch nicht. Aufklärungsunterricht hatten wir damals nach meiner Erinnerung dann erst in der 6. Klasse. Eine Klassenkaneradin, die sehr früh ihre Periode bekam, meinte, dass sie todkrank wäre. Für sie kam also der Aufklärungsunterricht ein wenig zu spät.
In der damaligen Zeit wurden die meisten durch die "Bravo" aufgeklärt. Viele Eltern hielten es wohl nicht für nötig ihre Kinder überhaupt aufzuklären. Und dann war der Jammer groß, wenn sie früh zu Oma und Opa gemacht wurden.
Ich hatte so einige Aufklärungsgespräche. Es war nicht so, dass meine Eltern mich beiseite genommen hätten und gesagt hätten "so, jetzt reden wir darüber, woher die Babys kommen", sondern ich hatte 1-2 Kinderbücher zum Thema, die wir gelesen haben. Eins war besonders lustig, es ging um ein Kind, das ein Geschwisterchen bekommt. Es war sogar eine Abbildung der Eltern beim Geschlechtsverkehr dabei, die ich als 8-jähriges Kind hilfreich fand - vorher hatte ich es mir eher so vorgestellt, dass die Eltern eine Art Wiener Walzer tanzen. Außerdem wurde darin auch das mit dem Samen erklärt (auch hier hatte ich vorher die falsche Vorstellung, der Mann müsse in die Frau pinkeln, so hatte es mir ein Junge im Kindergarten erklärt). Meine Eltern haben mit mir die Bücher durchblättert und alle Fragen locker und ehrlich beantwortet. Genau so würde ich es mit meinen Kindern auch machen. Der genaue Zeitpunkt ist dabei nicht so wichtig. Über den männlichen und weiblichen Körper musste ich nicht aufgeklärt werden, weil ich das durch einen Bruder von Geburt an mitbekommen habe. Später mit 13 bekam ich das "Buch für Mädchen" geschenkt, bei dem es ums Aufwachsen zu einer Frau ging. Da ich damals sowieso jedes Buch verschlang, las ich es zwar, fand es aber nicht sonderlich interessant, weil ich selbst noch gar nicht so weit war. Ich wusste damals schon einiges und kann jetzt gar nicht sagen, woher (vermutlich Internet), nur die Verhütungsmethoden waren mir neu. Bis dato dachte ich, es gäbe nur Kondome.
Über Freunde habe ich kaum etwas erfahren. Alle restlichen Fragen, v.a. der Umgang mit der Periode, hat mir das Internet beantwortet. Nicht, weil es mir vor meinen Eltern peinlich gewesen wäre, sondern weil es eine schnelle und einfache Art ist, seine Infos zu bekommen.
In der Schule lernt man ich finde ich alles, wenn etwas unklar ist kann das Kind ja selbst zur Mutter gehen, weil den meisten Kindern das peinlich ist wenn die Eltern auf einmal damit anfangen.
Naja mir wurde es eher praktisch gezeigt ;-)
es gab nicht das eine gespräch, sondern den kindern wurde von anfang an beigebracht, dass kinder nicht vom klapperstorch kommen. es wurde altersgerecht immer erweitert und ergänzt wurde dies durch die dinge die die kinder in der schule lernten.