Hat mein Arzt die Schweigepflicht gebrochen?

4 Antworten

Ich kenne mich mit der Rechtslage und deinem Arzt nicht aus, aber meiner Meinung nach hat er eindeutig die Schweigepflicht gegen deinen Widerwillen gebrochen. Vielleicht pokert er auch nur, um dich indirekt dazu zu bringen, ihnen es selbst zu sagen, aber das wäre auch moralisch nicht vertretbar meiner Meinung nach.

Was ich bisher gesehen habe, ist es auch so, dass der Arzt nicht ohne Einverständnis Informationen über seine Patienten weitergeben darf.

Das ist nur meine Meinung und meine Erfahrung.

Ich hatte selbst ein ähnliches Erlebnis mit 15... Ich wollte mir zwar Hilfe suchen, aber fand die Vorstellung, dass meine Eltern informiert werden, auch nicht gut. Meine Ärztin wollte das aber so.

Hat mich abgeschreckt und verhindert, dass ich mir Hilfe gesucht habe. Mit 16 habe ich mich dann selbst einen Psychotherapeuten aufgesucht und ihm geschildert, warum ich nicht möchte, dass meine Eltern miteinbezogen werden.

Das hat funktioniert.

Hätte ich das früher gewusst, wäre ich damals nicht den Umweg über die Ärztin gegangen.

Meine Ärztin wollte sich rechtlich absichern.

er weiß, dass deine Eltern ein Auskunftsrecht und das Erziehungsrecht haben. Letztlich wird das zu Gunsten deiner Eltern gehen, wenn er unter Druck gesetzt werden würde. Deswegen baut er vor, damit es dazu gar nicht erst kommt. LG

Hallo, also Therapie kann man ab 15 Jahren alleine beginnen. Das ist vom Gesetz her so, weil da jeder alt genug ist, um zu entscheiden, ob er Hilfe brauch oder nicht. Genauso aber auch, dass man entscheiden kann, was die Eltern erfahren und was nicht. Dies gilt beim Arzt ab 16. Ich denke schon, dass der Arzt sich da etwas zu sehr mitreingemischt hat, aber solange er nur etwas „angedroht“ hat ist ja alles noch im Lot. Zwar moralisch eher verwerflich, aber er hat ja seine Schweigepflicht noch nicht gebrochen. Wo ich dir aber auch gleich schon mal die Luft rausnehmen kann, weil deine Eltern es früher oder später sowieso mitbekommen werden. Ich war mit 8 Jahren das erste mal in Behandlung und kenne mich deswegen auch aus. Selbst als ich mit 15, dann das zweite mal in Therapie gegangen bin hing meine Mutter noch extrem mit drinnen ständige Elterngespräche, alles musste von ihr unterschieben und bearbeitet werden, aber meine Mutter hat mir auch meine ersten beiden Therapie zur Verfügung gestellt, also sie hat mich hingebracht, weil sie meinte mit mir stimme etwas nicht, da hat sie aber auch mit recht, ich habe viele psychische Erkrankungen.…:)

Sei also deinem Arzt eher dankbar, bevor es im Nachhinein „schlimmer“ herauskommt. Und bisher hat er ja auch noch nicht weitergesagt, oder?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
seaswallowme 
Fragesteller
 23.04.2022, 19:33

sind die elterngespräche verpflichtend ?

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Mentalyill  23.04.2022, 19:59
@seaswallowme

Ich muss sagen, ich mochte es auch nie. Meine Therapeuten haben immer Sachen weitergegeben ohne mich zu fragen und auch wirklich private, aber z.B. meine jetzige Therapeutin führt auch noch Elterngespräche, aber diesmal fragt sie, was angesprochen werden soll/darf, also wenn du einen richtigen Therapeuten/in auswählst ist alles gut. Ich wünsche dir viel Erfolg! 🍀

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blurryeyes22  24.04.2022, 08:24
@seaswallowme

Nein, sind sie nicht. Ich hatte keine als Minderjährige, weil weder ich noch meine Eltern das wollten. Ich war zu diesem Zeitpunkt über 15.

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Mentalyill  24.04.2022, 08:32
@blurryeyes22

Echt? Ich wollte sie auch nicht, aber dafür meine Eltern und die hatten viele Elterngespräche.

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blurryeyes22  24.04.2022, 08:34
@Mentalyill

Meine Eltern hatten kein Interesse daran und haben mich als 'gestört' bezeichnet, als ich mir dann endlich Hilfe gesucht habe.

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