Kann ich einem Therapeuten vertrauen?

7 Antworten

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hey , ich bin auch fast 13 und bei meiner terapeutin war das so das sie schweigeflicht hatte und das ist denke ich für alle terapeuten so außer bei suizied gedanken und svv . aber ansonsten fragt sie eigendlich vorher ob du das möchtest das sie bestimmte sachen deinen eltern sagst und falls du das nicht möchtest muss sie sich dran halten ansonsten kann man sich auch strafbar machen .

ansonsten ,wünsch ich dir noch viel glück und pass auf dich auf <3

Grundsätzlich hat ein* Therapeut*in eine Schweigepflicht. Diese gilt auch deinen Eltern gegenüber, es sei denn du erlaubst deiner/deinem Therapeut*in eine bestimmte Sache zu erzählen/ mit dienen Eltern zu diskutieren.

Es besteht jedoch eine Ausnahme, nämlich wenn eine akute Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt. Beispielsweise wenn dem/der Therapeut*in davon erzählst, dass du vorhast einen Amoklauf zu starten, müsste er/sie deine Eltern darüber unterrichten und in dem Fall auch eine Zwangseinweisung anordnen. Aber dazu kommt es im Regelfall ja nicht ;).

Und noch ein Tipp, ich würde an deiner Stelle mich nicht sofort an eine*n Therapeut*in wenden, sondern über deine*n Hausarzt/Hausärztin eine Empfehlung einfordern. Du sprichst also mit ihm/ihr zuerst, dann bekommst du meist schneller einen Termin, als wenn du direkt da anrufst. Das kann nämlich gut mal Monate dauern.

Ok, und was soll ich der Hausärztin dann sagen? Halt ohne das meine Eltern genau wissen was der Grund dafür ist. Denn sie sind das Problem und dann würden sie mich nur auslachen und es mir nicht erlauben...

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@AmyAnimal

Du gehst allein zum Hausarzt und sagst die psychischen Symptome, unter denen du leidest.

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@AmyAnimal

Ein US-Amerikanischer Psychologieprofessor hat mal etwas gesagt, das ich ganz interessant fand. Nämlich dass er in all seinen Jahren Forschung zu Jugendlichen eines bemerkt hat: In 90% der psychisch auffälligen Teenager, waren nicht die Jugendlichen das Problem, sondern die Eltern. Darin können sich wohl viele wiedererkennen. Was ich damit sagen will: Du bist nicht allein.

Deine Hausärztin wird deinen Eltern nichts sagen, du gehst allein zu ihr und erzählst ihr davon. Sie kennt die Situation, hat das sicher schon viele hundert Male gemacht, weiß also ganz genau was zu tun ist.

Deine Eltern müssen wissen, dass du eine*n Therapeut*in aufsuchst, den Grund dafür allerdings nicht. Also ist das der richtige Weg.

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@ripleben

Ok, und würden die dann sagen, ja ok ich such dir ein Therapeuten oder was? Und was wenn die meinen dass das nichts ist und ich mir alles nur einbilden würde? Hab schon oft erlebt das man mich nicht ernst nimmt

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@AmyAnimal

Das ist typisch in so einem Zusammenhang. Ein typisches Verhalten von Eltern die sich versuchen einzureden, dass ihr Kind unter dem Verhalten, das sie an den Tag legen, leidet. Seelischer Missbrauch liegt viel öfter vor, als er therapiert wird.

Deine Hausärztin würde dir dann sicher ein paar Nummern geben und eine Art Überweisung. Da kannst du anrufen, eventuell tut das auch deine Hausärztin für dich, das ist je nach Arzt unterschiedlich.

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@AmyAnimal

Der Hausarzt muss dich ernst nehmen. Erzähl es halt ehrlich und man wird dir glauben.

Der Hausarzt schaut dann nach einen Psychologen für dich und der ruft dich in der Regel dann an, um einen Termin zu vereinbaren.

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Sie haben Schweigepflicht aber dürfen die brechen wenn du eine Gefahr für dich oder andere bist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Leide an mehreren psychischen Erkrankungen.

In Extremfällen müssen deine Eltern benachrichtigt werden, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Zum Beispiel, wenn du Selbstmordgefährdet bist oder Medikamente aufgrund einer schweren Depression nehmen musst.

Bei einer Therapie wird aber vor allem am Anfang auch die ersten Stunden mit deinen Eltern geredet, also die sollen sich zu der ganzen Situation äußern. Ein Alleingang ist es nicht.

Was du dem Psychologen aber generell erzählst unterliegt der Schweigepflicht.

Aber halten sie sich dann auch daran, auch wenn die Eltern dass UNBEDINGT wissen wollen?

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@AmyAnimal

Eine Garantie gibt es da nicht, aber die meisten halten sich sehr strikt daran.

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Die Eltern müssen nicht dabei sein. Das entscheidet grundsätzlich der/die Patient*in.

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nein, das ist nicht so.

Die Schweigepflicht haben sie hier gegenüber Anderen für deine Eltern.*

Das heist, nicht einmal du kannst sagen dem und dem darf das gesagt werden, das können nur die Eltern.

Dennoch macht es Sinn, sich dem Therapeuten anzuvertrauen da die ganze Behandlung sonst sinnfrei ist.

LG

* Maßgeblich für die Bewertung ist der Umstand dass das 14. Lebensjahr nicht vollendet wurde. Die Bewertung hinsichtlich der Einsichts- und Urteilsfähigkeit fällt idR negativ aus.