Hat Erich Honecker gesächselt, oder war das Saarländische markanter?

7 Antworten

Gesächselt hat er nicht. Er ist im Saarland aufgewachsen (ich übrigens auch, aber weiter nördlich) und ist dort auch in die Schule gegangen.

Es gibt (trotz der geringen Größe) 2 Dialekte im Saarland. Der südöstliche (dazu gehört auch Wiebelskirchen ("Wiwwelskerje"), wo er in die Schule ging) gehört zum rheinfränkischen Dialektraum.

Der nordwestliche (Richtung Luxemburg und Trier) gehört zum moselfränkischen Dialektraum - da bin ich aufgewachsen. Das klingt anders als das, was Honecker sprach.

Honecker hatte eine Tendenz zu einer schnellen, aber recht undeutlichen Aussprache (er nuschelte etwas) - und der rheinfränkische Dialekt war bei ihm nur ansatzweise hörbar (es gibt Leute, bei denen man diesen viel deutlicher und breiter hört). Er bemühte sich schon, einigermaßen korrekt zu sprechen, was ihm aber auch nur ansatzweise gelang.

In meinen Ohren ein Mischmasch aus allem, wobei ich mich hier nur auf Youtube Ausschnitte beziehen kann.

Als typisch saarländisch oder markant saarländisch gehen diese Reden nicht durch.

Und ja sächsisch und saarländisch sollen laut Wikipedia je nach Region aufs moselfränkisch zurück gehen. Bedeutet aber nicht, dass der Sachse saarländisch versteht oder umgekehrt.

OlliBjoern  29.12.2020, 21:37

Der Eintrag bezieht sich aber nicht auf die Sachsen, sondern auf die "Siebenbürger Sachsen" in Rumänien.

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Es gibt ein paar sprachliche Gemeinsamkeiten zwischen sächsisch und saarländisch.

Fuchssprung  29.12.2020, 19:07

Ja, eine Gemeinsamkeit kenne ich, die nennt man Deutsch.

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kretvjaar  29.12.2020, 19:17
@Fuchssprung

Sachsen und Saarländer können das CH nicht richtig aussprechen. Hört man auch immer wieder bei Heiko Maas. Kommt natürlich auf die Gegend an. Ist natürlich nicht bei allen Sachsen und Saarländern so. Ist aber weit verbreitet.

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Ulbricht hat gesächselt. Honecker hat genuschelt. Das ist eher saartypisch.

Das saarländische war markanter. Das hat er nie los bekommen.