Hat eine Schiffsreise mit einer unzureichenden Zahl an Rettungsbooten den Vorteil mehr über die Werte einer Gesellschaft zu erfahren?
7 Antworten
Wenn alle Vorschriften eingehalten werden dürfte das nicht vorkommen, das spricht dann für die Schlamperei der Rederei.
Nein, man erfährt vor allem etwas über die Qualifikation des Kapitäns.
Möglich, die Frage ist allerdings ob du mit deinem neu erworbenen Wissen noch etwas anfangen kannst.
Ich beantworte die Quatsch-Frage Mal so als wäre sie ehrlich gemeint.
Die Titanic hatte nicht genug Boote an Bord, weil man genuin davon ausging, dass das Schiff nicht sinken würde.
Man war der Ansicht, egal was dem Schiff zustoßen würde, es würde nicht sinken. Man würde bei einem schweren Motorschaden oder vergleichbarem einfach auf dem Wasser treiben, bis ein Rettungsschiff käme. Die Boote waren dazu da, vom havarierten Schiff auf das Rettungsschiff zu kommen, und da konnte man ja mehrmals hin und her fahren.
Das Schiff selbst wurde als Rettungsboot gesehen.
Ohnehin hätten ein Haufen Rettungsboote im Atlantik nicht lange überstanden, wenn kein Rettungsschiff gekommen wäre.
Es ist ein schönes und verständliches Narrativ darüber zu sprechen, dass die Titanic nicht genug Rettungsboote an Bord hatte um dann zu sagen: "Das Leben der Menschen damals war nichts wert" (und um fair zu sein, ein Menschenleben war damals erheblich weniger wert als heute)
Doch die Ingenieure die das so geplant hatten, hatten andere Gründe das so zu gestalten und es war nicht Menschenverachtung, es waren praktische Erwägungen.
Also was sagt diese ganze Sache über die Werte einer Gesellschaft? In unserer Gesellschaft schätzt man eine gute Geschichte (ein gutes Narrativ) über die technischen/wissenschaftlichen Fakten hinter einer Geschichte.
Salue
Moderne Passagier- und Güterschiffe haben genug Rettungshilfen für alle an Bord befindlichen Personen. Bei Frachtschiffen ist es meistens ein Freifallrettungsboot und zusätzliche Schlauchboote und Rettungsinseln.
Bei Kreuzfahrtschiffen ist das Problem nicht die Anzahl der Rettungsboote und übrigen Rettungsmitteln. Beim drohenden Sinken entsteht eine Panik unter den Passagieren und den Leuten des Hoteleriebetriebes. Wenn man zum Beispiel 8000 Leute evakuieren muss klappt das nie in einer vernünftigen Zeit.
Tellensohn
Bild: Freifallrettungsboot am Heck eines Frachtschiffes.
