Hassen Tschechen deutsche, wie gehen Tschechen mit dem heute um deutschen Vertreibung?

6 Antworten

Nicht jeder Tscheche ist chauvinistisch gegen Deutsche, aber die "Benes"-Dekrete, die gegen Deutschsprachige gerichtet sind, wurden noch immer nicht aufgehoben.

Immerhin gibt es häufig deutsche Familiennamen in Familien, die sich als echte Tschechen auffassen.

Und umgekehrt, besonders in der vor 1918 für Tschechien zuständigen Monarchiehauptstadt Wien unzählige tschechischstämmige Familiennamen "echter Wiener"!

Es ist nicht gerade so, dass wir dort einen Preis für "Beliebtheit" gewinnen. Aber Hass auf Deutsche ist dort nicht der Normalfall. Die Vertreibung der Deutschen wird dort auch heute noch als gut und richtig angesehen. Dagegen wird das einzelne Schicksal der Vertriebenen differenziert betrachtet und von Fall zu Fall auch bedauert.

Ich habe die Erfahrung in Prag gemacht, dass dort um 1990 noch gerne deutsch gesprochen wurde und 5 Jahre später ausschließlich englisch als Fremdsprache.


anselment  15.09.2020, 12:11

Dasselbe Phänomen gibt es hier in der Schweiz wie auch in Frankreich. Man hat erkannt, dass Englisch als Welt- und Wissenschaftssprache einfach wichtiger als Deutsch ist. In Frankreich ist daher die Zahl der Deutschlernenden in den vergangenen 20 Jahren stark gesunken. Und in der Westschweiz wird neuerdings nicht mehr Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet, sondern Engisch. Wobei das mit Deutschfeindlichkeit nichts zu tun hat.

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lesterb42  15.09.2020, 12:14
@anselment
Wobei das mit Deutschfeindlichkeit nichts zu tun hat.

Das ist auch ein großes Wort. Komisch, nur dass das die selben Kellner waren. In Polen habe ich 5 km hinter der Grenze die selbe Erfahrung gemacht. Eine gewisse Abneigung den Deutschen gegenüber sehe ich schon darin.

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anselment  15.09.2020, 12:19
@lesterb42

Die Eingangsfrage hier hat ja die Frage nach "Hass" aufgeworfen. Daher mein "grosses Wort" Deutschfeindlichkeit. - Du hattest dich in deiner Antwort auf das Sprachenlernen als Symptom dieses Hasses konzentriert - und ich hatte versucht aufzuzeigen, dass die Sprache dafür kein guter Anhaltspunkt ist, da die Gründe andere sind. - Abseits der Sprache als Symptom von "Hass" kannst du aber schon Recht haben, dass es Kellner gibt, die Deutsche nicht mögen. - War gestern in einem Strassencafe in Freiburg/ D. Der italienische Kellner, aber wohl auch Inhaber schien jeden seiner Kunden zu "hassen", Deutsche, Schweizer, Franzosen... trotzdem würde ich das nicht als Symptom für alle Italiener sehen.

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Nein, warum sollen sie uns hassen. Jetzt nach 2 Generationen hassen sie uns nicht mehr. Vor zwei Generationen hatten sie allerdings allen Grund dazu.

Das ehemalige Sudetenland ist verwahrlost ist das Armenhaus Tschechiens. Es wird dort nichts mehr aufgebaut.