Hass bei Undankbarkeit

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Weiter rauslassen, aber freundlicher und ruhiger. Dankbarkeit zeigen unterschiedliche Menschen oft auf unterschiedliche Weise. In manchen Fällen ist es schon der Blick, der Dankbarkeit zum Ausdruck bringt oder der Dank steht zwischen den Zeilen. Wenn du den Eindruck hast, die Person weiß dich und deine Hilfeleistungen nicht zu schätzen, dann frag die Person konkret danach. Wenn du nicht angemessen gewürdigt wirst, dann senk nicht deinen Anspruch, sondern such dir Leute, die deinen Ansprüchen gerecht werden. Was du erwartest ist, dass deine Zeichen der Wertschätzung einer Person nicht als Selbstverständlichkeiten genommen, sondern ebenfalls geschätzt werden. Und du möchtest ab und an dafür gelobt werden, was in Dankbarkeit enthalten ist. Ich finde nicht, dass es zu viel erwartet ist, wenn man selbst auch diesen Ansprüchen genügt. Erwarte aber nicht, dass Dankbarkeit immer mit einer Phrase zum Ausdruck gebracht wird. Wenn du beispielsweise einem Kind eine Schleife in die aufgegangenen Schnürsenkel machst, dann kannst du davon ausgehen, dass es Zeichen seiner Dankbarkeit ist, wenn es aufgeregt und fröhlich zurück ins Spiel rennt. Und wenn du jemand Traurigen zum Lachen bringst, dann ist bereits das Lachen Ausdruck von Dankbarkeit. Halte dich also offen dafür, auch andere Sprachen des Dankes zu lernen.

Ich habe das Gefühl, dass du viele deiner Gefälligkeiten nur tust, weil andere sie von dir erwarten und du dir davon Zuneigung und Wertschätzung versprichst. Das ist sozusagen der Lohn, den du dir für dein hilfsbereites Handeln erhoffst.

Und deshalb ist es für dich so enttäuschend, wenn dieser Lohn ausbleibt, deine Hilfe nicht gewürdigt und anerkannt wird. Das kann ich verstehen. Allerdings kann man, wie du selbst gemerkt hast, Dankbarkeit nicht einfordern.

Deshalb mein "Erste-Hilfe-Tipp" für dich:

Hilf nur da, wo es dir selbst Freude macht und nur dem, der deine Hilfe wirklich braucht. Im ersten Fall ist das schöne Gefühl, geholfen zu haben, Belohnung genug und im zweiten Fall wirst du echte Dankbarkeit erfahren.

:-)

Sehr interessante Annahme, die auch teilweise sehr treffend ist, aber andererseits auch nicht wirklich, weil ich normalerweise sehr gerne helfe so ist es ja nicht.. aber der Tipp ist aufjedenfall eine Überlegung wert, vielen Dank!

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@DerWizzyy

Ich glaube dir, dass du gerne hilfst :-)

Aber wenn das gute Gefühl wegen eines fehlenden Dankeschöns in Hass umschlägt, dann läuft da was schief. Dann ist die Balance zwischen Nehmen und Geben in eine Schieflage geraten - aus welchen Gründen auch immer - und daran solltest du dringend etwas ändern.

Probier es einfach aus :-)

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@DerWizzyy

Freund von mir hat mal gesagt "das ist wie etwas schenken, aber dann erwarten, dass man auch was zurückgeschenkt bekommt, also völlig sinnlos."

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Was für eine schöne Antwort. LG Frosch

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Hey, Wofür bedankst du dich denn? Also damit meine ich, bedankst du dich denn auch für selbstverständliche Sachen? Eine ehemalige Klassenkameradin hatte sich damals beispielsweise in der Schule für alles mögliche aus Höflichkeit bedankt - damit meine ich auch zb wenn der Lehrer uns Blätter ausgeteilt hat. Das hat echt schon genervt. Ich selbst bin ein dankbarer Mensch, aber ich denke man sollte einfach Situationen besser abwägen.

Womöglich ist es bei deinen Freunden genau umgekehrt. Vielleicht sind die Sachen, die für dich eine Dankbarkeit erfordern, für sie gar nicht so erwähnenswerte Sachen.

Ich würde dir raten, diese Leute vll auch so zu behandeln, wie sie zu dir sind. Aber ich weiß nicht, ob das eine gute Lösung wäre. Aber Versuch einfach, es nicht so sehr zu übertreiben, denn wie gesagt, es kann schon ziemlich Nerven. Das ist jedem das Seine..

Ich kenne deine Sachlage bestens. Wenn ich im Zug morgens in die Arbeit fahre, habe links neben mir meine Tasche liegen, kommt eine Person, stellt sich neben dem Platz, als ob er hin will. Ich räume meine Tasche weg, damit er sich hinsetzen kann. Oder ich halte einem Menschen die Tür auf Höflichkeit auf, z.B. vorm Kaufhaus. In 80% der Fälle kommt kein Danke oder Nett von ihnen. Ich werde nach wie vor freundlich sein, auch wenn es meist nicht erwidert wird. Wenn es nicht erwidert wird, dann ist das seine Straßenseite. Damit muß er leben. Ich versuche, weil ich auch gläubig bin, zuvorkommend zu behandeln. Wenn allerdings ein Freund oder ein Bekannter meine Hilfsbereitschaft gnadenlos ausnutzt, kann es schon passieren, dass die Meinung sage oder dementsprechend die Hilfe verweigere. Kann auch schon dazu kommen, dass ich den Kontakt von mir abgebrochen habe. Das kommt wirklich nur vor, wenn der andere zu weit geht und ich ihm das vorher einige male gesagt habe, aber keine Besserung eintritt.

Mein Rat, wie ich das machen würde, bleib so, wie du bist. Mir geht es innerlich dadurch sehr gut. Bin ausgeglichen. Laß dich aber NICHT ausnutzen. Solche Leute, die die Hilfsbereitschaft ausnutzen, haben in der Regel ein RIESEN Problem mit sich selbst.

Tipp für den Zug: Einfach mal fragen: "Wollen Sie sich zu mir setzen?" oder gar nicht reagieren, bis die Person den sprachlichen Kontakt zu dir aufnimmt. Das halte ich für eine subtile Art der Erziehung zu besserem ÖPNV-Verhalten, denn ich find das auch grässlich, dass fremde Menschen manchmal davon ausgehen, dass man ihnen ihre Wünsche ja von den Augen oder der Körperhaltung ablesen können muss. Ist eine genauso unsinnige Erwartungshaltung wie die, davon auszugehen, dass jeder Höflichkeitsregeln des Alltagslebens gelernt hat und anwendet.

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Ich hasse Undankbarkeit bei Menschen.

Ich empfehle dir daher DRINGEND Dale Carnegie's "Sorge dich nicht, lebe" und "Wie man Freunde gewinnt" zu lesen.

Wenn du Dankbarkeit erwartest und dies als Voraussetzung für eigenes Handeln siehst, wirst du sehr unglücklich werden. Hier das entsprechende Zitat:

„Es ist nur natürlich, dass die Leute vergessen, sich zu bedanken. Wenn wir also herumlaufen und Dankbarkeit erwarten, machen wir uns nur selbst einen Haufen Kummer.“