Hätten die Nazis heute oder wären die nochmals so stark geworden?

Ja 67%
Nein 33%

15 Stimmen

7 Antworten

Ja

Wir sehen es gerade in Amerika. Donald Trump hat nun wortwörtlich eine Nazi-Rede gehalten, in denen er den "Deepstate" und die Medien für die imagninierten und nicht imaginierten Probleme Amerikas verantwortlich macht. Beides sind dog whistles für Juden. Er verbreitet und bestätigt für Millionen Amerikaner, die ihm aufs Wort glauben offen anti-jüdische Verschwörungstheorien. In selbiger Rede spricht er davon Drogendealer per Eilverfahren verurteilen und hinrichten zu wollen.

Kurzum: wir haben hitleresque Menschen bzw. Führer in unserer Zeit. Trump ist bei weiten nicht der Einzige. Es ist also nicht besonders weit hergeholt dass sich selbiges wie damals auch heute hätte zutragen können, oder zutragen wird. Ob hier in DE weiß ich nicht, aber global auf jeden Fall.


Eisenklinge  17.11.2022, 18:23

Deine lockere Art mal ebenso das 3. Reich zu relativieren ist schon grenzwertig. Deine Herleitung schwachsinnig, die Schlussfolgerung stupide, die Antwort unsinnig

Schnons  17.11.2022, 18:49
@Eisenklinge

Ein Kommentar der vorgibt Kritik zu sein, aber keine ist. Was genau ist grenzwertig? Was schwachsinnig und warum ist meine Schlussfolgerung Stupide?

Eisenklinge  17.11.2022, 20:06
@Schnons

Hallo, Schnons!

Ich finde es super, dass du so offen nachfragst und ich werde dir gern antworten. Deine Antwort hat mich zutiefst abgestoßen und auch ein wenig erschrocken. Denn offenbar fallen nun alle Hemmungen den politischen Gegner auf das Schlimmste zu diffamieren. Perfider kann man verbal einen Menschen politisch kaum mehr angreifen und es stellt sich da schon die Frage, wie da wohl die weitere Eskalationsspirale aussehen wird. Bedenke bitte, dass mit hemmungslosen Angriffen, selbst wenn diese nur verbalisiert sein mögen, die Reaktion der politischen Gegner kaum weniger hässlich sein werden. Im Gegenteil stellt sich dann die Frage, wie die weiteren Eskalationsstufen aussehen werden. Schön, soviel steht fest, wird s nicht.

Mit deinem Diffamierungstext relativierst du das Dritte Reich und damit die Verbrechen des Holocaust, auch wenn das nicht in deiner Absicht war. Du kannst nicht einfach politische Gegner oder dir missliebige Politiker auf eine Ebene mit Hitler setzen, das sollte eigentlich moralisch sich schon von selbst verbieten.

Nazivergleiche sind in der Regel dumm, gefährlich, führen in die Irre und relativieren letztlich den Holocaust. Bei deinem Beispiel könnte ja jemand im Umkehrschluss sagen: Wenn die Nazis so wie Trump waren, dann waren die gar nicht so schlimm. Das ist das Gefährliche daran neben der Tatsache, dass es unlauter und undemokratisch ist politische Gegner derart zu diffamieren.

Der zweite schlimme Inhalt deiner Antwort ist die Gleichsetzung von Medienschelte und Judenhass. Du nennst das "dog whistles", was im Prinzip eine Chiffre für bösartige Diffamierung politischer Gegner ist. Du behauptest nämlich einfach, diese oder jene Aussage wäre eigentlich Judenhass und ziehst so eine konstruierte Linie nach Auschwitz. Dies ganz besonders, weil du ja explizit auf die Frage nach Hitler antwortest. Dies ist in meinen Augen nicht nur kriminell geschichtsvergessen, sondern an Boshaftigkeit kaum zu überbieten.

Du bringst in deiner Antwort antijüdische Verschwörungstheorien ins Spiel und sonst niemand. Wenn Trump die Medien angreift (die in den USA überaus heftiger gespalten und einseitig sein können als hier) oder den Deepstate als Narrativ bringt, ist es genau das: Kritik an Medien und Staatsführung. Da geht es weder um Juden, noch um Zionismus.

Generell hat niemand das Recht einfach Zitate nach eigem Gusto auf das Schlimmste zu verfälschen und Dinge hineinzuinterpretieren die weder gesagt, noch gemeint sind. Diese Methode dient einzig und allein dazu, politische Gegner zu diskreditieren um sich nur ja nicht inhaltlich mit ihnen auseinander setzen zu müssen. Es geht um einen Meinungshoheitsanspruch den man mit der Verteufelung des Gegners zu erhalten sucht.

offen anti-jüdische Verschwörungstheorien

Du unterstellst Trump also Judenhass und Antisemitismus, anti-jüdische Verschwörungstheorien. Das geht ja schon ins Justiziable und es ist gut, dass er kein Deutsch kann ;)
Dabei wiederholst du aber Lügen oder lügst bewusst selbst aus niederen Motiven. Denn in Wahrheit ist es gerade andersherum: Trump hat während seiner Präsidentschaft immer wieder seine Verbundenheit zu Israel gezeigt und widerspricht damit offen deiner Behauptung. Auch ist er der einzige US-Präsident (jedenfalls bisher), der dem größsten Judenhasser der Welt (Irans Oberjudenhasser) eindrücklich klar gemacht hat, dass Israel unter dem Schutz der USA steht und er seine Vernichtungsreden lieber leiser halten solle. Zudem hat er den Iran eindrücklich vermittelt, dass die USA Israel mit aller Gewalt verteidigen wird.

Außerdem hat er als erster Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt und ein altes amerikanisches Versprechen eingelöst, die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. Deutschland hatte bisher nicht den Mumm dazu.

Bevor du also Menschen gnadenlos mit Vorwürfen überziehst, solltest du vielleicht einen kleinen Faktencheck machen. Diese sind doch gerade so modern ;)

Außerdem solltest du dich möglicherweise mit der Person Hitlers, dem Dritten Reich und der Machtergreifung beschäftigen. Denn deine historische Paralellen sind grundfalsch und haben weder etwas mit den heutigen Verhältnissen zu tun (wie ich oben bereits dargelegt hatte) und schon gar nicht mit den komplexen Ereignissen von 1923 bis 1945.

Ich hoffe ich konnte dich ein wenig zum Nachdenken anregen. Ich will dich nicht persönlich angreifen sondern dir nur erläutern, warum ich deinen Kommentar wirklich als schlimm empfand.

Ich wünsche dir einen schönen Abend.

Beste Grüße

Eisenklinge

Schnons  17.11.2022, 20:18
@Eisenklinge

Okay, ich habe ab dem Punkt aufgehört zu lesen, als du behauptetest, trumps Verschwörungstheorien hätten keinen Bezug zu antisemitismus.

meiner ersteinschätzung nach hast du dich entweder nicht mit besagten verschwörungserzählungen auseinandergesetzt oder bist selber zu tief drinnen.

vielleicht bringe ich später noch mal die Kraft auf wirklich auf deinen Kommentar einzugehen.

Nein

Nur im Osten. In Gesamtdeutschland eiern sie bei 15% rum.

Ja

Das sehen wir ja auch in Italien und diversen osteuropäischen Ländern. Es gibt genauso wie damals demokratieverachtende Strömungen in Europa. Populisten wird flächendeckend geglaupt. Kritik ist kein Kernelement der aktuellen Politik und Wissenschaftsbezüge werden gezielt ausgewählt, um die eigene Agenda zu stützen. Die Menschen damals waren nicht dumm. Heute fällt es Menschen genauso schwer Charisma von Parteiinhalten zu unterscheiden. Leitfiguren sind eine Schwäche der Demokratie, genauso wie Populisten. Demokratie ist ein träges Instrument und wenn man das kritisiert erhält man natürlich viel Zuspruch. Die NSDAP hatte relativ offene Intentionen. Sie sind in den Reichstag gewählt worden, um das System der Weimarer Republik zu stürzen. Das Grundgesetz hätte an solch einer Entwicklung nichts geändert, weil es auch abgeändert werden kann. Die Ewigkeitsklausel besteht nur, wenn keine Krisensituation vorliegt. Christian Lindner ist auch eine politische Leitfigur, die nur von der Partei gewählt wurde, weil eine Person sich besser verkaufen lässt als ein Wahlprogramm.

Nein

Ganz sicher nicht. Damals kamen ganz ungünstige Umstände zusammen:

  • Deutschland hatte einen Weltkrieg verloren, litt unter den Kriegsverlusten.
  • Die Sieger demütigten Deutschland, gaben ihm die alleinige Kriegsschuld, drückten ihm einen Gewaltfrieden auf und ließen es Milliarden zahlen.
  • Die Inflation nahm vielen Menschen ihre Ersparnisse und ihre Alterssicherung.
  • Die Weltwirtschaftskrise brachte 6 Mill. Arbeitslose, die kaum Arbeitslosengeld bekamen.
  • Die demokratischen Parteien versagten, hatten keine Idee, wie man die Probleme hätte lösen können.
  • Die kommunistische Partei griff die Demokratie von links an und wollte eine rote Revolution wie in Russland.

Ohne diese Ursachen wäre die Hitler-Partei niemals über 10 % hinausgekommen.


SvenMC5302  17.11.2022, 18:11

Die politische Polarisierung ist heute genauso hoch wie damals und nimmt immernoch zu. In Polen, Italien usw. sind Populisten an der Macht. Es ist kein Zufall, dass das in Deutschland noch nicht der Fall ist. Schau mal auf die aktuelle Inflation? Nie war der Politikfrust größer als heute. Den Menschen von damals war die Kriegsschuld egal. Den einfachen Mann interessieren die internationalen Machtverhältnisse nicht; viel eher interessiert, ob er über den Winter kommt, genügend Essen hat usw.; dann musst du noch miteinbeziehen, dass abertausende Männer im Krieg gefallen sind. Kinder wuchsen ohne Väter auf und Frauen mussten ihre Ehemänner beerdigen. Das war eine nationale Depression. Ähnliches siehst du auch heute. Das ist derselbe Politikfrust.

neinxdochxoh  17.11.2022, 18:15
@SvenMC5302

Der Frust ist heute da, stimmt. Man vertraut den Parteien kaum noch, völlig klar. Aber es gab keinen Weltkrieg, keine Kriegsverluste, keine nationale Demütigung, keine Gefahr einer kommunistischen Revolution. Auch die Inflation ist mit 10 % noch weit entfernt von den tausenden Prozent von damals.

Vielleicht, während Corona sind schon wieder so Grundzüge entstanden.