Haben es Schüler heute leichter?

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Was Informationsbeschaffung angeht, leben heutige Schüler im Schlaraffenland. Das Problem ist nur, dass ihre Fähigkeiten, diese Informationen zu bewerten, nahezu nicht vorhanden sind. Sie sind bereit, den größten Müll zu glauben, weil er in den Netzwerken trendet, misstrauen aber Wikipedia, weil inkompetente Lehrer ihnen die Kritikpunkte an Wikipedia schlecht erklärt haben.

Was die Lehrpläne angeht, haben heutige Schüler die Arschkarte gezogen - ihre Lehrer übrigens auch. Sinnvoll und sorgfältig durchdachte Lehrpläne gibt es nicht mehr. Es gibt Rahmenpläne, deren schwammig formulierten Ziele alles zulassen, was sich ein beliebig unerfahrener Lehrer einfallen lässt und sie variieren auch noch von Bundesland zu Bundesland, weil Bildung nun mal leider Ländersache ist und jedes Bundesland und dessen Kultusminister sein eigenes politisches Süppchen kocht.

Und natürlich taugen auch die Lehrmaterialien weniger, da sie dank Konkurrenz der Verlage mit heißer Nadel gestrickt wurden und die Fehlerkontrolle wegen der Kosten auf der Strecke blieb.

Ich würde sagen dass Social Media und das ganze Internet in *so* jungen Jahren eher zu einer "Verdümmerung" führt. Die kids laufen heute schon mit iPhones und was weiß ich herum in der Schule (Bin 19 und hatte mein Abi letztes Jahr).

Parallel dazu wird auf den Schulen immer mehr Stoff eingeführt, immer mehr Fächer und mehr Druck auf die Schüler (in Bawü auf jeden Fall). Das heißt zu der ganzen Social Media Ablenkung kommt das sich ständig erhärtendere Schulsystem auch noch in die Suppe.

Die haben es heutzutage definitiv nicht leichter ABER wenn sie die Zeit besser nützen würden als nur auf Snapchat und TikTok ihre paar tausend Aufrufe zu bekommen, dann würde es auf jeden Fall erleichtender sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bin erst 19, deshalb weiß ich nicht wie es damals war, aber ich denke nicht das man es heutzutage viel einfacher hat, klar hat man Internet etc., aber dafür denke ich dass die Themen heutzutage anspruchsvoller sind/das es generell mehr gibt.
Meine Eltern meinten damals z.B. immer was für unnötige Scheiße ich eigentlich Lernen muss und warum das so ist, dadurch haben sie zumindest mein leiden verstanden.
Außerdem meinten sie halt auch noch das es sowas damals nicht gab, also die Themen usw.

Ich (Jahrgang 1990/91; Mittlere Reife 2007) würde nicht sagen, dass wir es schwerer gehabt hätten. Informationen besorgte man sich aus dem Brockhaus, dem Lingen-Lexikon und anderen Fachbüchern - das wusste man und hat sich im Rahmen der Möglichkeiten beholfen. Wer die Microsoft Encarta auf CD-ROM hatte, war im Vorteil.

Wir sind auch ohne Smartphone, Social Media und mit rudimentären Internet (wer bei uns daheim DSL-Light mit 384 Kilobit pro Sekunde hatte, konnte sich schon "von" schreiben) zurecht gekommen, haben damit unsere Referate geschrieben und Präsentationen oder die Abschlussprüfung vorbereitet. Funktioniert hat alles - ich denke, es ist auch die eigene Haltung dazu.

Davon abgesehen muss man das im zeitlichen Korridor sehen. Ich sage immer -------> heute sind die guten alten Zeiten, von denen wir in zehn Jahren schwärmen werden. Die Jugend von heute wird sicherlich irgendwann auch sagen, dass ihre Kinder es bedeutend leichter hätten... aber ich bin der Meinung, dass wir besser dran waren, weil wir uns vieles selber behelfen mussten, selbstständig denken und handeln mussten (allein schon musste man die Frage klären, wo man die Infos kriegt und wie man dran kommt: Familie? Opa? Bücherei? Buch kaufen? Wenn ja, wo ist der nächste Buchhändler?) und dadurch vielleicht nicht so bequem waren bzw. mehr lernten.

Wer nur Social Media, Wikipedia und womöglich ChatGPT hat, lernt meiner Meinung nicht so intensiv, weil ihm das Entscheidende bereits technisch gesehen abgenommen wird und er sich nicht mehr um viel kümmern muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte rotesand bestätigt

Früher wurde Leuten noch beigebracht selbständig zu denken und das Niveau war insgesamt viel höher.

Es 'leichter' zu haben heißt nämlich nicht dass die Qualität dessen was man daraus bekommt auch gleich ist. Und das merkt man heutzutage auch.