Haben die Menschen im Mittelalter wirklich in die Münzen gebissen?

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Ja, aber nur in Goldmünzen, da Gold sehr weich ist. Beio anderen Materialien (Silber, Kupfer usw.) hätte sich das Reinbeißen zu Prüfzwecken nicht gelohnt und hätte auch nichts gebracht. Aber Goldmünzen wurden auch früher schon gerne gefällscht und durch den Biss konnte man (relativ sicher) festelstten, ob die Münze wirklich aus Gold war. Wer besser gestellt war (finanzielle) und es sich leisten konnte, hatte eine Münzwage und konnte zusätzlich die Münze noch auf ihren Goldgehalt durch das Wiegen prüfen.

Matzko  17.10.2011, 13:34

Danke für den Stern.

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Antikus404  24.03.2022, 16:14

Ein Goldgulden war viel zu wertvoll für die normale Bürgerschaft und man findet auch keine Bissabdrücke auf ihnen. Ich glaube, Du verwechselst hier etwas. In Silbermünzen gab es aber Bissspuren, ein Beispiel, bei dem das häufig auftrat ist der sogenannte "Sachsenpfennig". Diese wurden teilweise gefälscht, indem man einfach Eisen benutzte. Silber hat eine Mooshärte von etwas über 2, Eisen etwa 6, weshalb man Eisen mit den Zähnen nicht deformieren konnte.

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wenn du die vorstellung hast, dass das dentale bild der menschen, so wie das heutiger menschen war, täuschst du dich gewaltig. zahnhygiene war eher ein fremdwort, so dass die meisten leute viel zu wenig oder viel zu schlechte zähne hatten, um genügend "druck" auf die münzen ausüben zu können. erschwerend kommt dazu, dass gerade bei gold gehörig "gepanscht" wurde, was die münzen oft eher härter gemacht hat. feingold dürfte sehr selten verwendet worden sein.

Viele Münzen waren früher aus Gold, Gold ist ein sehr weiches Material Wenn man also den Zahnabdruck auf der Münze sehen konnte, wusste man, dass diese aus Gold war und nicht aus Eisen mit Geldbezug. Eisen kann man nicht mal eben so zerbeißen.

Titule  10.10.2011, 00:02

Gold ist nicht weich, sonst gäb's keine Goldzähne.

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farbenfrohX  10.10.2011, 00:33
@Titule

Im Gegensatz zu Eisen schon. Früher hat man versucht mit billigere Metalle falsche Münzen herzustellen. Mit dem Biss auf die Münze konnten sie es feststellen.

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abibremer  17.10.2011, 17:38
@Titule

"goldzähne" bestehen nicht aus gold, sondern sind nur "überzüge" also hüllen für stark angegriffene echte restzähne und das material ist mit einem anderen metall legiert, so dass es möglichst widerstandsfähig gegen mechanische einflüsse ist. schmuckhandwerker arbeiten sehr ungern mit zahngold, weil es so widerspenstig ist. ja, sie kaufen es gern billig an, legieren es aber vor der weiterverarbeitung.

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abibremer  17.10.2011, 17:40
@Titule

falsch!!! s. weiter unten! das verrutscht aber blöd: s. weiter oben!

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mineralixx  13.10.2011, 18:23

Im Mittelalter gab es im Bereich Deutschlands kaum Goldmünzen. Erst ab dem 15. Jahrhundert wurden sie etwas häufiger (Kurfürstentum Köln).

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Goldmünzen wurden gerne aus Blei gefälscht.

Blei ist weich und ein Biss hinterlässt Zahnabdrücke.

Aber nur weil keine Abdrücke im Eisen sind ist es noch lange kein Gold... deshalb ist diese Methode nicht besonders sicher, aber einfach durchzuführen und zudem sehr ungesund.

Kekskugel  09.10.2011, 23:35

Korrekte Antwort! DH!

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