Haben Deutsche zu wenig Nationalstolz, so wie andere Länder?

5 Antworten

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Hallo, Peter.

Mein Nationalstolz bezieht sich bei mir vorwiegend auf den Sport, ansonsten hält sich das in Grenzen.

Stolz kann ich auf das sein, was ich im Leben bis dato geleistet habe.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mein Heimatland nicht achte.

Mit lieben Grüßen, Renate.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gebe gerne Tipps in allen Bereichen.
peter2023239 
Fragesteller
 31.03.2024, 13:16

Natürlich ist es das wichtigste das du auf deine Leistung stolz bist 👍👍👍

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Nein. Nationalstolz halte ich für nichts positives und eigentlich ziemlich dumm. Man kann Stolz sein auf etwas das man erreicht oder geleistet hat. Die allermeisten haben ihre Staatszugehörigkeit einfach durch Geburt erworben. Dahinter steckt keierlei eigenen Leistung.

Was ich aber schon finde ist, dass die Deutschen ihre eigenen gesellschaftlichen Werte und gesellschaftliche Errungenschaften viel zu wenig verteidigen. Ich habe den Eindruck, gerade Deutsche lassen irgendwie sehr vieles durchgehen, aus falsch verstandener Toleranz. Es ist geradezu chic, traditionelle deutsche Werte abzulehnen. Man will ja kein Spießer sein und zeigen, wie weltoffen man doch ist.

Jemand lebt hier seit 30 Jahren, hat sich aber überhaupt nicht integriert und spricht kein Wort der Landessprache? Egal, soll er doch, man will ja nicht ausländerfeindlich sein. Jemand wirft seinen Müll auf den Boden? Egal, einfach wo anders hinsehen, geht einen ja nichts an. Jemand brüllt rum und führt sicht auf? Egal, Blick auf den Boden und schnell weg. Jemand vertritt mittelalterliche religiöse Werte? Ach was, man ist doch tolerant, ist doch toll wie bunt und vielfältig das Land ist...

So hat man es geschafft, aus einem halbwegs ordentlichen, sauberen, geordneten und funktionierenen Staat die, naja, "heutigen Zustände" zu schaffen.

Eisenschlumpf  29.03.2024, 14:16
Jemand wirft seinen Müll auf den Boden? Egal, einfach wo anders hinsehen, geht einen ja nichts an.

Ja, weil viele Deutsche das auch so machen. Scheint ein traditioneller deutscher Wert geworden zu sein.

Jemand brüllt rum und führt sicht auf? Egal, Blick auf den Boden und schnell weg.

Ja, soll er rumbrüllen. Machen viele Deutsche leider auch.

Jemand vertritt mittelalterliche religiöse Werte? Ach was, man ist doch tolerant, ist doch toll wie bunt und vielfältig das Land ist...

Religiosität ist Privatsache. Jeder kann vertreten, was er will.

So hat man es geschafft, aus einem halbwegs ordentlichen, sauberen, geordneten und funktionierenen Staat die, naja, "heutigen Zustände" zu schaffen.

Nein, das hat andere Ursachen.

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MertIs  29.03.2024, 14:45
@Eisenschlumpf
Ja, weil viele Deutsche das auch so machen. / Machen viele Deutsche leider auch.

Ja absolut. War aber frühers eben keineswegs so verbreitet. Bei "gesellschaftliche Werte verteidigen" habe ich keineswegs eingeschränkt wem gegneüber man diese verteiden muss. Wieso machen diese Leute das? Weil irgendwann irgendwo etwas schief gegangen ist und die Mehrheit der Gesellschaft diese Grenzübetritte toleriert hat statt frühzeitig rigoros einzuschreiten. Toleranz ist nicht immer etwas gutes. Ich bin aber der Meinung, die große Mehrheit findet das genaus beschissen wie ich - nur wird es einfach hingenommen statt dagegen vorzugehen.

Religiosität ist Privatsache. Jeder kann vertreten, was er will.

Nein. Widerspruch auf voller Linie. Genau sowas meine ich mit übertriebener und damit letzendlich schädlicher Toleranz. Wenn reiligiöse Ansichten in Widerspruch zu den freiheitlichen Werten stehen ist "Privatsache" eine verdammt schlechte und lahme Ausrede dafür. Zumindest in meiner Welt.

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Eisenschlumpf  29.03.2024, 15:25
@MertIs
Ja absolut. War aber frühers eben keineswegs so verbreitet.

Es war. Früher haben die Menschen sogar derart viel auf den Boden gespuckt, dass im Tram ein Emailleschild stand "Bitte nicht auf den Boden spucken". Müll hat man entsorgt, wo es einem gepasst hat.

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Das kommt darauf an, wie man das definiert. Eine Gesellschaft braucht ein gewisses Maß an Nationalismus, denn sonst hast du kein gelebtes Solidartätskonzpt in der Gesellschaft.

Bürger müssen sich bspw. verbunden fühlen mit den Werten ihres jeweiligen Landes. Es muss also eine Kultivierung von Werten stattfinden, denn sonst sind wir anfällig für Ideologien, schädlichen fremden Einflüssen, die uns bedrohen. Wir sind dann nicht wehrhaft.

Die Verbundenheit zu anderen Bürgern des Landes und dass wir wirtschaftlich eine Solidargemeinschaft in Form von Renten, Sozialleistungen, Steuerpolitik etrc.. aufrecht erhalten, weil wir über einen Gesellschaftsvertrag alle dafür sorgen, dass wir grundsätzlich eine Existenzgrundlage haben. Wenn du diese erwähnten Verhaltensmuster in der Gesellschaft nicht hast, dann hast du formal einen Staat und Demokratie, aber sie ist außerordentlich anfällig für Extreme.

Das hat alles nichts mit Rechtsextremismus zu tun, aber ist die logische Konsequenz, weil wir zu wenig Nationalismus und zu viel Progressität haben, die unsere liberale Demokratie bedroht. Wenn die Progressiven in Deutschland bspw. klüger wären verstehen würden, dass man nicht einfach Unmengen Menschen importieren kann, die nicht integriert werden können, dass der Islam absolut nichts mit Mitteleuropa zu tun hat und reguliert gehört, dann hätten wir gar nicht das diametrale, demokratiefeindliche Gegenteil in Form der AFD.

Eisenschlumpf  29.03.2024, 14:27
Bürger müssen sich bspw. verbunden fühlen mit den Werten ihres jeweiligen Landes. 

Nein. Man kann sich mit anderem verbunden fühlen oder unverbunden leben.

Werte sind subjektiv und individuell.

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dfgdfsgdfg  29.03.2024, 14:45
@Eisenschlumpf

Es braucht offensichtlich innerhalb einer spezifischen Gruppe ein kompatible Schnittmenge an Werten, die zusammen vertreten werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann bildet diese Gesellschaft nämlich keinen florierenden Staat, sondern Bürgerkrieg.

Wenn du ein Nazi, Islamist, oder was anderes bist, dann werde ich einen Teufel tun und deine präferierte Form von Werten als unproblematisch im Pluralismus akzeptieren, nur damit ein eskalierendes Gewaltpotenzial. oder politischer Anspruch enstehet, den ich nicht kontrollieren kann, sondern du wirst nach legalen Möglichkeiten bekämpft werden.

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Eisenschlumpf  29.03.2024, 20:06
@dfgdfsgdfg
Es braucht offensichtlich innerhalb einer spezifischen Gruppe ein kompatible Schnittmenge an Werten, die zusammen vertreten werden. 

Man braucht keiner spezifischen Gruppe angehören.

Wenn das nicht der Fall ist, dann bildet diese Gesellschaft nämlich keinen florierenden Staat, sondern Bürgerkrieg.

Das wäre eine gruslige Gesellschaft. Ich bin froh, nicht in so einer zu leben.

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dfgdfsgdfg  29.03.2024, 20:16
@Eisenschlumpf

Wenn du Bürger dieses Landes bist, dann bist du Teil einer Gruppe. Der Gruppe deutscher Staatsbürger.

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Eisenschlumpf  29.03.2024, 20:29
@dfgdfsgdfg

Ja. Deren Werte sind eine freiheitlich demokratische Grundordnung in einem Rechtsstaat. Leider gibt es Torpedierungsversuche dagegen.

Mehr als diese Werte brauche ich nicht für einen Platz in der Gesellschaft. Der Rest ist jedem selbst überlassen.

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Niemand braucht Nationalstolz, man hat in unserer Geschichte gesehen, zu was falscher Stolz gehört. Sei stolz auf etwas, was du erreicht hast. Nicht auf etwas, in das du hineingeboren wurdest.

Woher ich das weiß:Hobby – Parteivorstand einer SPD-Gliederung

nationalstolz ist etwas für leute die selber nix geleistet haben worauf man stolz sein könnte

peter2023239 
Fragesteller
 29.03.2024, 13:13

ich habe genug geleistet

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Eisenschlumpf  29.03.2024, 14:21
@peter2023239

Hast Du etwas daran geleistet, Deutscher zu sein, bist also ein Eingebürgerter? Dann kannst Du stolz darauf sein. Aber nicht auf etwas, wofür Du nichts kannst.

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