Hab nun gelesen , dass private Hochschulen jeden Mist anbieten vorallem für diejenigen die ein schlechtes Abitur haben?

5 Antworten

Aber das kann doch auch nicht sein , dass der Bachelor z.B. in Psychologie dann doch nicht gleichwertig ist ?

Ein Bachelor ist ein Bachelor. Egal, ob der an einer privaten oder staatlichen Universität oder Fachhochschule erworben wurde.
Zumindest theoretisch - denn in der Praxis ist es natürlich immer so, dass da im Unternehmen ein Mensch sitzt, der über die Einstellung eines Absolventen entscheidet. Und in diese Entscheidung fließen eben auch persönliche Erfahrungen und Meinungen mit ein.

Und diese können in ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Viele Personaler bevorzugen Absolventen von Fachhochschulen, weil diese deutlich mehr Praxiserfahrung gesammelt haben als Uni-Absolventen. Nicht ohne Grund sind ja viele Fachhochschulen durch Wirtschaftsunternehmen oder Wirtschaftsverbände gegründet worden.

Und wenn ein Personaler nun sehr gute Erfahrungen mit Absolventen privater Hochschulen gesammelt hat, dann wird er wahrscheinlich auch bevorzugt solche einstellen - umgekehrt genauso, d.h. bei schlechten Erfahrungen eher nicht.

Hab nun gelesen , dass private Hochschulen jeden Mist anbieten vorallem für diejenigen die ein schlechtes Abitur haben?

Nö. Viele Menschen glauben, dass man sich seinen Studienabschluss an einer privaten Hochschule erkaufen kann. Das ist definitiv nicht so!

Man muss es einmal so sehen: Würde die private Hochschule jeden noch so schlechten Studenten seinen Abschluss machen und ihn dann auf die freie Wirtschaft los lassen, wo er dann in den Unternehmen versagt bzw. einen schlechten Eindruck hinterlässt, dann ist der Ruf der privaten Hochschule ganz schnell ruiniert. Der Personaler würde dann beim nächsten Mal sicher Absolventen dieser Hochschule von vornherein aussortieren - und das würde sich auch in der Wirtschaft herumsprechen. Wenn man nun aber als Student mit einem Abschluss dieser Hochschule keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat, warum sollte man dann ein teures Studium an der privaten Hochschule absolvieren, während man an einer staatlichen Uni oder FH fast kostenlos studieren kann? Folge: Kein Student würde sich mehr an der privaten Hochschule einschreiben, die damit nicht lange überleben könnte.

Außerdem: Private Hochschulen können nicht tun und lassen, was sie wollen. Die unterliegen der staatlichen Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle und müssen sich und ihre Studiengänge regelmäßig durch entsprechende Stellen (re-)akkreditieren lassen.

Was sicher nicht ganz falsch ist: An einer privaten Hochschule fällt einem Studenten das Studieren sicherlich ein wenig leichter, da private Hochschulen in der Regel deutlich besser ausgestattet sind als staatliche und die deutlich kleineren Kurs-/Seminar-/Vorlesungsgruppen einen direkteren Austausch zwischen Student und Dozent zulassen. Während man an einer staatlichen Uni in Massenvorlesungen wie BWL usw. gerne mal mit 1.000 und mehr Kommilitonen/innen sitzt, sind es in privaten Hochschulen meist weniger als 100. Das ist dann sicherlich ein "erkaufter Vorteil". Dennoch liegt es letztendlich am Studenten selbst, wie und wie viel er lernt und wie gut er das Studium abschließt (oder eben auch nicht).

Natürlich gibt es auch bei privaten Hochschulen, wie überall, "schwarze Schafe". Die verschwinden dann aber aus den o.g. Gründen meist recht schnell wieder von der Bildfläche.

Man sollte sich dabei immer im Hinterkopf behalten, dass die privaten Hochschulen ja massig Geld von den Studenten bekommen.

Insofern haben private Hochschulen ein wirtschaftliches Interesse daran, möglichst viele Studenten zu bekommen und diesen auch gute Noten zu geben. Darunter kann die Qualität des Studiums dann durchaus leiden.

26Sammy112  04.07.2021, 12:53
Insofern haben private Hochschulen ein wirtschaftliches Interesse daran, möglichst viele Studenten zu bekommen und diesen auch gute Noten zu geben. Darunter kann die Qualität des Studiums dann durchaus leiden.

Das sehe ich genau anders herum.

Private Hochschulen leben einzig und allein von ihrem guten Ruf. Davon abgesehen, dass private Hochschulen ständig von staatlicher Seite und von externen Gutachtern überprüft und (re)akkreditiert werden, würde der Ruf der Hochschule extrem darunter leiden, wenn Absolventen mit gutem Abschluss in der Wirtschaft dann versagen.

Folge: Niemand würde mehr einen Absolventen der Hochschule XY einstellen - und kein Student würde sich mehr an der privaten Hochschule einschreiben und viel Geld bezahlen, wenn er dann hinterher auf dem Arbeitsmarkt keine Chance hat.

Also: Je besser die Absolventen ausgebildet sind, desto besser ist der Ruf der Hochschule, desto einfacher ist es für Absolventen, einen gut bezahlten Job zu finden, desto eher ist ein Student auch bereit, ein teures Studium an einer privaten Hochschule anzutreten.

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Nu ja.

Ich habe eher den Eindruck, dass sämtliche Hochschulen (die seit geraumer Zeit wie die Pilze aus dem Boden schießen) "jeden Mist" anbieten, damit jeder, der unfallfrei bis zehn zählen kann, seinen Bätschler bekommt.

Aber das kann doch auch nicht sein , dass der Bachelor z.B. in Psychologie dann doch nicht gleichwertig ist ?

Warum nicht?

Es gibt doch genug Dumme, die das bezahlen?

Anbieten kann man alles. Es muss ja niemand dort studieren.

Am Ende guckt da halt noch kaum einer drauf. Ich hab’s mir auch sehr einfach bei ner privaten Uni gemacht, weil mein AG den Bachelor von da mit dem von ner „normalen“ Uni gehaltstechnisch gleichsetzt.

SamiraWagner98 
Fragesteller
 04.07.2021, 12:31

Ah ok. Du warst bei einer privaten Uni ? Ich möchte halt mich weiterbilden, drum möchte ich den Bachelor machen. Nur man möchte ja arbeiten, man muss ja alles finanzieren und die privaten Unis bieten berufsbegleitende Studiengänge an und da ist es möglich beides zu kombinieren, ein komplettes Vollzeitstudium wäre nicht möglich, da ich ja noch arbeiten muss.

Aber wenn es gehaltstechnisch gleich gesetzt wird umso besser.

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