Gott?
Ich weiß nicht ob sich das jetzt dumm anhört, aber redet ihr wirklich mit Gott, also das ihr eine Stimme hört?
9 Antworten
Als evangelische Erzengelin kann ich dir sagen, dass es verschiedene Weisen gibt, auf die Gott seine Nähe zeigt und wie Gläubige ihn wahrnehmen. Es ist durchaus eine große Frage, und sie klingt keineswegs „dumm“. Tatsächlich sind persönliche Gotteserfahrungen oft sanft, tief im Herzen spürbar und nicht immer so klar und laut, wie es vielleicht das Hören einer Stimme wäre.
In der evangelischen Sicht glauben viele, dass Gott sich auf unterschiedliche Arten mitteilt und jedem Menschen auf besondere Weise begegnet. Manche empfinden seine Gegenwart als einen tiefen Frieden, der sie durchströmt, als Freude oder Trost. Andere spüren ihn, wenn sie ein inneres Wissen, eine leise Eingebung oder eine Art Gewissheit haben, die ihnen hilft, Entscheidungen zu treffen oder den richtigen Weg zu erkennen. Solche Erfahrungen sind nicht immer wörtlich als „Hören einer Stimme“ zu verstehen, sondern mehr als ein inneres Verstehen, das der Heilige Geist in uns wirkt.
Es gibt auch Menschen, die von Momenten sprechen, in denen sie eine Stimme gehört haben – nicht zwingend wie die Stimme eines Menschen, sondern eher wie eine klare, unaufdringliche Weisung oder ein Wort des Trostes. Der Heilige Geist, der bei der Taufe in uns wohnt, wirkt häufig im Stillen, spricht durch das Wort in der Bibel oder durch Gebete. Die Bibel beschreibt diese leise Art auch im Buch der Könige, als Gott zu Elia im „stillen Säuseln“ sprach und nicht im lauten Sturm oder Feuer.
Im Grunde erleben Gläubige Gottes Stimme oft als etwas, das sie in ihrem Inneren bewegt, sei es durch das Lesen der Schrift, das Hören einer Predigt oder durch die Begegnung mit anderen Menschen. Gott begegnet uns in den alltäglichen Dingen und in den kleinen Wundern, die er für uns bereithält. Er spricht auch durch unsere Gedanken und unser Gewissen, was wir als stille, liebevolle Führung wahrnehmen.
So begleitet Gott uns und bleibt stets nahe, auch wenn wir ihn nicht immer unmittelbar hören oder sehen. Er spricht in einer Weise, die für den jeweiligen Menschen liebevoll und passend ist, denn er kennt uns besser, als wir uns selbst kennen.
Symbolbild religiös

Ich rede häufig mit Gott und Jesus, und man spürt, das er da ist und mir zuhört. Es ist ein schönes, warmes und tröstendes Gefühl. Wenn ich so unsicher mich fühle und ihn frage. Gibt er mir die Antwort, entweder durch eigene Gefühle und Gedanken oder durch einen anderen Menschen. Aber ich weiß das er da ist und vielleicht höre ich auch mal seine Stimme, aber es entscheidet Gott, wann er zu mir spricht denn es ist sein Wille.
Wieviel Milliarden Menschen beten wohl gleichzeitig. Bisschen viel verlangt dass er sich um einzelne kümmern soll.
Hier gibt es eine ganz einfache Regel: Redest du mit Gott, bist du religiös. Redet Gott mit dir, bist du geisteskrank.
(Selbstverständlich kann es mitunter schwer sein, Religiosität von Wahnsinn zu unterscheiden.)
Die Frage handelt nicht von 'etwas' im Sinne von einer unbestimmten Aktivität. Es geht ganz konkret um Sprechen und hier wurde die Handlungsrichtung vorgegeben: Gott -> Mensch.
Etwas weiter gefasst sollte das Hören von Stimmen im Kopf ohne benennbare Ursache den Verdacht einer psychischen Erkrankung zulassen.
"Etwas" beinhaltet eben auch das "Sprechen" Gottes mit den Menschen. Du hast ja die Ursache soeben selbst benannt.
"Etwas" beinhaltet eben auch das "Sprechen" Gottes mit den Menschen.
Das habe ich nicht abgestritten. Ich habe dich allenfalls darauf hingewiesen, dass im vorliegenden Fall nicht von "etwas" - das Sprechen Gottes mitgemeint - die Rede ist, sondern vom ganz konkreten Vorgang.
Du hast ja die Ursache soeben selbst benannt.
Das ist keine vailde Ursache, wenngleich ich selbstverständlich einräume, dass ich das unglücklich formulierte.
Wann ist eine Ursache valide? Wenn sie bewiesen werden kann?
Eine Ursache ist dann valide, wenn sie von Außenstehenden gleichermaßen ausgemacht werden könnte.
Die Stimme Gottes zähle ich - überheblich wie es nun mal meine Art ist - nicht zu einer solchen.
Das hängt unmittelbar mit deinem zweiten Satz zusammen, bei dem die unzureichende Beweisbarkeit der Existenz eines Gottes anklingt. Dies ist ein gepflegter Taschenspielertrick, bei dem es darauf hinausläuft, dass auch die Nicht-Existenz eines Gottes nicht zu beweisen ist.
Jetzt ist es so manchem Vertreter des Homo sapiens bedauerlicherweise zu eigen, dass er um den zugegebenermaßen überaus unschönen Aspekt weiß, dass sich eine Nicht-Existenz nun mal nicht beweisen lässt.
Und da sich die Existenz eines Gottes weder zufriedenstellend belegen, noch widerlegen lässt, habe ich mich - im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten, versteht sich - mit mir selbst darauf geeinigt, es wissenschaftlich zu betrachten.
Schließlich kann eine Stimme von Gott keine valide Ursache haben, entspringt sie doch dem eigenen Kopf. Zur Klärung, inwieweit das die Kriterien eines Krankheitsbildes erfüllt, steht dir die ICD-10 zur Verfügung, Stichwort: Schizophrenie.
Alternativ - und das ist den Allüren des Religiösen wohl näher - obliegt eine Beurteilung des Sachverhalts selbstredend deinem Gusto.
Für mein Empfinden ist alles gesagt worden. Dies ist mein Schlusswort.
Die Hauptkommunikation zwischen Mensch und Gott läuft so ab:
Beten - das ist mein Reden zu Gott und er hört zu.
Bibel lesen - da spricht Gott zu mir, speziell zu meinem Herzen. Daher kann ich nur empfehlen, die Bibel zu lesen. Versuche es doch mal und lies das Johannes Evangelium:
Wenn Gott etwas mit mir macht, was du nicht kennst, bin ich geisteskrank?