Gleisbelegung im Bahnhof?
In Deutschland weiss ich schon wo Zug X an welchem Gleis steht (wenn er regulär ist). Wieso wird zB in Italien erst 20 Minuten vorher mitgeteilt wo der Zug ankommt, z.B. in Milano Centrale.
Ist das clever durchdacht oder zeugt das von Chaos im Prozessablauf?
4 Antworten
Es sind einfach andere Prozesse.
In Deutschland geht man davon aus, dass die schon ein Jahr vorher festgelegten Perrons stimmen (was ja so auch schon länger nicht mehr immer stimmt) - da drückt wohl noch die preussische Beamtenmentalität durch, dass alles exakt durchgetaktet sein muss.
In vielen anderen Ländern schaut man nach der aktuellen Lage, bevor man ein Gleis freigibt (ist meines Wissens zb im Flugverkehr ja auch nicht anders) - die Kundschaft weiss das und blockiert nicht schon ewig vorher die Perrons.
In Deutschland ist das ua deshalb festgelegt, weil nicht jeder Zug in jedes Gleis passt.
Doppelstockzüge beispielsweise überschreiten die Maße; die ein Zug für eine normale Fahrt einhalten muss und unterliegt besonderen Regeln, ua in welches Gleis der Zug einfahren darf.
Fährt der Doppelstock RE auf bestimmten Bahnhöfen ins falsche Gleis, rasiert er das Bahnsteigdach ab. Oder der Zug fährt in ein Gleis ein; indem der Bahnsteig kürzer ist. Wäre schlecht wenn die Türen auf gehen und die Fahrgäste ins Gleisbett fallen. 😉
Außerdem wird bei der Erstellung eines Fahrplans auch bei Anschlüssen berücksichtigt, wieviel Zeit man von Zug a zum anderen Gleis braucht um Zug b zu erreichen. Wäre das nicht fest verplant, gäbe es ein Chaos.
Du siehst, der Prozess ist n Deutschland einfach bis ins kleinste Detail vorgegeben und das aus gutem Grund.
Doch das mit dem Dosto Profil stimmt durchaus, nur weil es normal ist, heißt das nicht, dass es da nicht etwas zu beachten gäbe.
Sämtliche Dostos verkehren mit einer sogenannten Dauerbeförderungsanordnung als Lü Anton. Dies ist ebenfalls zu finden in der gültigen Fahrdienstvorschrift unter ril 408.0435, in der Doppelstockwagen als außergewöhnliches Fahrzeug deklariert sind, da sie bestimmte Profilräume überschreiten.
Mir selbst sind Betriebsstellen bekannt, an denen das von mir genannte Szenario stattfinden würde bei bestimmten Gleisen.
Nein es zeigt Flexibilität. Fährt in D ein Zug im Falschen (richtigen) Gleis ein dann herrscht Chaos pur bis zur puren ignoration.
Na ja, es ist so aber inzwischen weiss ich in etwa ab welchem Gleis die Züge in Richtung Schweiz abfahren. In Paris im Gare de Lyon ist es genau gleich und da gibt es noch Gleise ausserhalb der Halle.
Leider ist in Deutschland das Dosto Profil das Normale, im Gegensatz zur Schweiz. Der mit dem Bahnsteig Dach stimmt also nicht!
Die Twindexxe haben das Deutsche Dosto Profil, das gegenüber der Schweizer Version schmäler ist. In der Schweiz hat man noch einen zusätzlichen Knick:
Hier der Vergleich:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/w252bZ022q