Glaubt ihr Deutschland hat ein Rassismusproblem?

24 Antworten

Ja in Deutschland gibt es rassistische menschen und es ist ein Problem. Aber was mich persönlich am meisten stört ist dieser Rassismus gegen Menschen mit einer anderer Hautfarbe und den Menschen die eine andere Religion haben. Außerdem stört es mich, der Rassismus gegenüber Menschen mit anderer Sexualität. Wir sind alle Menschen aus Fleisch und Blut egal ob schwarz, jüdisch, homosexuell oder noch mehr ist egal wir sind alle gleich

Eben bin ich gerade mit einem Bus gefahren, rechts vor mir saß eine junge dunkelhäutige Frau, mit Maske. Da ist mir Deine Frage in den Kopf gekommen, noch bevor ich sie gelesen hatte. Ich fragte mich, "bin ich ein Rassist? Habe ich rassistische Gedanken oder Ansichten?". Sofort kamen Gedanken hoch an meine Kindheit, meine Eltern waren zur Zeit Hitlers Erwachsene, meine Mutter war bei der Wehrmacht. Und natürlich waren die Juden schlecht und schuld, ich war also schon Antisemit bevor ich überhaupt Fahrradfahren konnte. Später, Gymnasium usw., bekam ich natürlich mit was Sache war und auch was Sache ist, und so änderte sich auch meine Weltanschauung. Die hat sich dann noch ein paar Mal geändert. Für mich war meine Einstellung gegenüber Juden kein Problem mehr, persönlich kannte ich keinen, und ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Fall erledigt.

Damals schon hatte ich Musik gemacht, ich war in einer Band und unser Bassist war ein Schwarzer, der Billy, ein Ex-GI. Der brachte immer einen tollen Rhytmus hin, mit wenig Tönen, denn die meisten Töne kannte er nicht. Billy war richtig schwarz, dunkelschwarz. Ich habe mal an seine Arme gegriffen um zu erfahren, wie sich eine schwarze Haut anfühlt und ich war überrascht, dass sie sich so anfühlte wie meine. Billy und ich waren Freunde, wir haben viel zusammen gelacht. An Rassismusprobleme dachte ich damals nicht, dazu war ich dann doch zu naiv. - Irgendwann wurde er von der MP abgeholt und ich habe seitdem nie wieder etwas von ihm gehört. Die Band löste sich auch auf.

Solche Gedanken denken sich viel schneller als man sie lesen kann...

Bin ich ein Rassist? Ist es Rassismus wenn ich an die Millionen Andersfarbiger denke denen es deswegen dreckig geht und ich nichts dran ändern kann? Außer darüber schreiben und nicht die Rechten wählen kann ich eigentlich nichts tun, ich schreibe einiges, sogar dem Trump twittere ich meinen Senf zu seinem Müllgelabere.

Und da saß die Frau im Bus, sie ist zwei Haltestellen vor mir ausgestiegen und ich hatte so ein Mitleidsgefühl, kam einfach so.

Scheisse, ja, wir haben ein Rassismusproblem!

Das mit Billy war vor 40 Jahren, und heute muss ich über Rassismus nachdenken. Die sind doch alle krank!

Ja, ich denke schon, aber nicht so gravierend, wie in den USA mit ihrem Ku Klux Klan.

Die meisten Rassisten fühlen sich benachteiligt und das kompensieren sie, indem sie einer bestimmten Gruppe von Menschen die Schuld zuschieben. So auch bei den Flüchtlingen. Diese bekommen hier meist Hilfe und manchmal sogar Asyl und Aufenthaltsgenehmigungen.

Das passt den Rassisten nicht, weil sie behaupten, dass die Rassisten alle Verbrecher und Terroristen sind. Daher terrorisieren sie diese Flüchtlinge oder eben Farbige und dadurch steigert sich ihr Hass auch auf alle Andersdenkende

Nein, ich glaube nicht das Deutschland ein Rassismusproblem hat. Jedenfalls kein systematisches oder strukturelles.

Wie in jedem Land gilt die gaußsche Normalverteilung für alle Arten von menschlichen Merkmalen, Besonderheiten und dem darauf basierten Verhalten.

D.h. wir habe das normale Komplement an Deppen, Dummen, Ungebildeten auf der linken Seite der Verteilung und Interessierte, Schlaue und Gebildete auf der rechten Seite, wobei die linken und rechten Extreme relativ niedrige Anteile darstellen und das Gross in der Mitte verharrt.

Die "deutsche Mitte" ist im Vergleich zu den meisten anderen Ländern relativ gebildet, informiert, liberal und nicht von Vorurteilen zerfressen und ganz sicher nicht von strukturellem Rassismus geplagt.

Was sicher immer irgendwo mitspielt ist die angeborene Anlehnung an die eigene soziale Gruppe, die oft eine phänotypische und kulturell homogene Ethnie bildet. Damit einher geht auch eine unbewußte Ablehnung aller Menschen, die diesen Kriterien nicht entsprechen. Man muss dies den Menschen durch Erziehung, schulische Bildung und Vorbild bewußt machen und meist funktioniert das auch recht gut.

Echter, unreflektierter Rassismus ist nach meiner Erfahrung überwiegend ein Unterschichtproblem und insbesondere beim intellektuellen Prekariat zu finden. Systematisiert und zu manipulativen Zwecken wird das dann von den Demagogen besonders aus der rechten Ecke genutzt um die Deppenherde zu motivieren und zu einen (wobei alle Extremen, inkl. der Linken ja immer gerne ganze Ethnien als Feindbild instrumentalisieren).

Profiling durch die Polizei oder den Zoll, oder auch die automatische Wahrnehmung des Andersseins sehe ich nicht als Rassismus oder Diskriminierung. Ersteres basiert auf Erfahrungswerten und letzteres ist menschliches Artverhalten. Kritisch wird es nur wenn man vom Profil oder dem Anderssein auch Schlüsse auf das Individuum direkt zieht (z.B. hatten wir eine Zeitlang mit organisierten Drogenhändlern aus Ghana Probleme und dass die Polizei dann vermehrt Schwarze kontrolliert (an der Grenze und an den bekannten Umschlagplätzen) ist völlig in Ordnung; solange die Kontrollen höflich und mit der Unschuldvermutung im Hinterkopf stattfinden.

Ich glaub eher, dass Deutschland ein Rassismus Problem hat, weil es hier sozusagen "Zwei Arten" von Menschen gibt, bei denen viele miteinander nichts zutun haben wollen. Ich denke, wäre Deutschland nicht so Multikulturell geworden, wäre das Rassismus Problem nicht so groß. In Kroatien oder Slowenien hab ich noch nie Rassismus erlebt. Denke mal das liegt daran, dass die beiden Länder nicht so multikulturell sind.

Damit mein ich, dass viele Deutsche sich nicht mit "Ausländern" Identifizieren können und umgekehrt

skipworkman  19.06.2020, 17:05

Ich hab in Polen und Süd-Italien Rassismus gegen Deutsche erlebt. In Japan ist es zb für japanische Frauen auch eher unüblich Ausländer zu heiraten.

Denke aber auch, dass Multikulturelle Gebiete eher das Potenzial dafür haben, das Abneigungen gegen andere Kulturen aufkommen. Man kann sagen, es ist gut wenn man das bemerkt, dann kann man daran arbeiten. Andererseits sind viele verschiedene Kulturen auch eine Form der Vielfalt.

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