Glaubst du an Schicksal?

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Ich bin Soto-Zen-Buddhist und glaube nich ein unabänderliches "Schicksal".

Ich glaube aber, dass es Zusammenhänge und Mechanismen geben könnte, die so komplex sind, dass sie unser intellektuelles Verständnis übersteigen und die wir deshalb aus mangelndem Verständnis "Chaos" oder "Zufall" nennen.

An eine ausgleichende Gerechtigkeit oder dergleichen glaube ich nicht.

Enzylexikon  24.06.2022, 20:42

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Das Schicksal hat keinen Einfluß auf unseren Charakter, im Gegenteil: Der Charakter bestimmt das Schicksal und modelt es um.

Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (1689 - 1755), Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de Montesquieu, französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller

Ja, aber ich denke eher, dass wir dies selbst durch unsere Gedanken, Gefühle und vor allem auch Wünsche erschaffen.

Meinen Beobachtungen nach ist unser Schicksal besser, als wir annehmen. Es fällt uns aber recht schwer, das Gute darin und daran zu erkennen. Zu oft bleiben wir im Jammern und Beschweren hängen. Übersehen so gerne Chancen und Vorteile.
Zu oft lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf Mangel und ungewollte Veränderung, auch vermeintlich Bedrohliches, obwohl auch Gewünschtes und Chancen in allem liegen würden.

Ich denke, dass wir unser Schicksal durch unsere Gedanken, Gefühle, Taten und Wünsche durchaus stets in der eigenen Hand haben und dabei stets erfolgreich sind,
denn auch wenn wir negativ eingestellt sind und sich dann dies in unserer Zukunft zeigt, waren wir ja erfolgreich. Wir wünschten uns es zwar nicht, haben es jedoch selbst erschaffen, weil wir zu unbewusst mit unseren Gedanken und Wünschen umgegangen sind.

Sicherlich ist es schwierig, immer nur das zu säen, was wir ernten wollen. Das Leben ist ein Lernprozess, indem wir uns darin üben können.

Entscheidend ist auch weniger, wie das Schicksal ist, sondern vielmehr, wie man sein Schicksal nimmt.

Das eigene Schicksal muss oft als Ausrede herhalten.

Schicksal und sich schicken scheinen mir nicht ohne Bedeutung nahe verwandt. Wie wir uns schicken, so ist unser Schicksal – Sollte dann nicht sein Schicksal leicht und gefällig werden?

Novalis (1772 - 1801), eigentlich Georg Philipp Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg, deutscher Lyriker

Quelle: Novalis, Schriften, 4 Bde., hg. von Paul Kluckhohn und Richard Samuel, Leipzig 1929

DER WEISE UND DAS PFERD

Da war einmal ein Weiser, der besaß ein wunderschönes Pferd. Eines Abends wurde vergessen,

das Gatter zu schließen und so kam es, dass das Pferd am nächsten Morgen verschwunden

war. ”So ein Pech!” bemitleidete ihn sein Nachbar, doch der Weise sagte nur: “Vielleicht”. Ein

paar Tage vergingen als das Pferd zurückkehrte und mit ihm auch noch einige Wildpferde. “So

ein Glück!” sagte sein Nachbar, doch der Weise meinte nur: “Vielleicht”. Am nächsten Tag

wollte der Sohn des Weisen eines dieser Wildpferde zureiten, stürzte jedoch dabei und brach

sich ein Bein. “So ein Pech!” bemitleidete ihn wiederum sein Nachbar, doch der Weise sagte

nur: “Vielleicht“ Kurze Zeit später kamen Bedienstete des Königs auf der Suche nach jungen

Männern für den bevorstehenden Krieg vorbei und nahmen die Söhne aller Nachbarn mit. Nur

der verletzte Sohn des Weisen konnte zu Hause bleiben.

NEIN. Das würde bedeuten, dass alles vorherbestimmt wäre. Wir hätten dann aber keinen freien Willen und könnten nicht gerettet oder verurteilt werden.

Nicht an ein lenkendes und bestimmendes Schicksal, aber an Gott, dem es m. E. gefallen hat, uns zu erschaffen und sich uns in der Bibel zu offenbaren.

Ja! Ich glaube an das Universum, denn das Univserum entscheidet!