Gibt es unterschiedliche HundeARTEN?

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Die Definition "Art" ist gar nicht so trivial wie man annehmen könnte. Tatsächlich gibt es ganz viele verschiedene Artbegriffe in der Biologie, die alle den Begriff Art unterschiedlich definieren und alle ihre Stärken und Schwächen haben. Spontan fallen mir allein neun verschiedene Artbegriffe ein. Bis heute hat man sich also noch nicht auf eine ganz allgemein verbindliche Definition einigen können. Aber ist das verwunderlich? Die Biowissenschaft ist schließlich die Wissenschaft, in der die Ausnahme sehr oft die Regel ist und Leben lässt sich nun einmal nicht in Schubladen stecken und ist ja auch einem evolutionären Wandel unterlegen.

Die "klassische" Definition einer Art, so wie du sie auch geschildert hast, ist der biologische Artbegriff. Der geht im Wesentlichen auf den Evolutionsbiologen Ernst Mayr zurück und definiert eine Art als eine Fortpflanzungsgemeinschaft. Noch heute ist die biologische Art die am häufigsten gebrauchte Definition einer Art. Demnach ist eine Art eine Gemeinschaft von Individuen, die sich untereinander ohne Einschränkung fruchtbar sexuell vermehren kann. Im Umkehrschluss heißt das, zwei Individuen gehören zwei unterschiedlichen Arten an, wenn sie sich nicht erfolgreich miteinander fortpflanzen können, sie also reproduktiv voneinander isoliert sind.
Getestet werden kann das aber nur, wenn man umfangreiche und aufwändige Kreuzungsexperimente durchführt. Oft wissen wir über die Fortpflanzungsbiologie von vielen Arten gar nichts und können diese Tests gar nicht durchführen. Das größte Problem mit dem biologischen Artbegriff ergibt sich aber bei so genannten Agamospezies. Damit sind Arten gemeint, die sich nicht sexuell vermehren, z. B. Bakterien. Wo es keine sexuelle Vermehrung gibt, kann man nämlich das Kriterium der Fortpflanzungsgemeinschaft gar nicht anwenden. Legt man hier das biologische Artkonzept zugrunde, müsste man zu dem Schluss kommen, dass es überhaupt keine verschiedenen Bakterienarten gibt. Ganz offensichtlich sind ja aber die unterschiedlichen Bakterien sehr wohl voneinander verschieden und gehören daher anderen Arten an. Man muss also andere Artkonzepte bemühen, um Bakterien sinnvoll in Arten aufteilen zu können.

Auch Paläontologen stehen vor dem gleichen Problem, denn an ausgestorbenen Tierarten lassen sich nun einmal keine Kreuzungsexperimente mehr durchführen. Auch können genetische Befunde nur bei den allerwenigsten ausgestorbenen Arten genutzt werden. Allerhöchstens bei vergleichsweise erst kürzlich ausgestorbenen Arten lassen sich Fragmente von DNA (so genannte antike DNA oder aDNA) aus den Fossilien isolieren, die zur Verwandtschaftsanalyse genutzt werden könnten. Die Forschungsgruppe von Hofreiter in Rostock ist auf diesem Gebiet führend und hat auf diesem Weg bereits erfolgreich aDNA z. B. aus ausgestorbenen Riesenschildkröten, Macrauchenia und verschiedenen Säbelzahnkatzen isolieren können. Svante Pääbo am MPI für evolutionäre Anthropologie sind ähnliche Kunststücke bei den Vorfahren des Menschen gelungen, so konnte er beispielsweise das Genom des Neanderthalers mit seinem Team entschlüsseln. Inzwischen ist auch das Genom des Wollhaarmammuts fast vollständig sequenziert.
Bei älteren Fossilien, z. B. ausgestorbenen Dinosauriern, ist aber jede noch so kleine DNA-Spur heute vollkommen zerstört. Es bleiben also nur die Knochen. Dem morphologischen Artkonzept liegen deshalb die Vergleiche verschiedener morphologischer Merkmale zugrunde. Zu einer Art gehört demnach, was in einer Reihe bestimmter morphologischer Merkmale ähnlich aussieht.
Aber auch dabei stößt man auf Schwierigkeiten. Merkmale können z. B. fließend ineinander übergehen, sowohl auf zeitlicher Ebene als auch über eine klinale Distanz. Wenn die Grenzen verwaschen sind, wo soll dann die feste Grenze gezogen werden? Was in unterschiedlichen Regionen lebt, kann verschieden aussehen, aber trotzdem zu einer Art gehören. Auch der umgekehrte Fall ist möglich: zwei Arten sehen sich zum Verwechseln ähnlich, sind aber doch voneinander getrennt. Solche Spezies bezeichnet man dann als kryptische Arten. In ihrem Aussehen unterscheiden sie sich kaum, sie sind aber trotzdem reproduktiv voneinander getrennt, z. B. durch unterschiedliches Verhalten. Kryptische Arten können sogar sympartisch (im gleichen Lebensraum) vorkommen. Beispiele dafür sind Nachtigall und Sprosser, Zilpzalp und Fitis oder Garten- und Waldbaumläufer.

Das phylogenetische Artkonzept versteht eine Art als eine Gemeinschaft mit gleicher phylogenetischer Linie, also als eine gemeinsame Abstammungslinie. Bemüht man das Bild eines Stammbaums, repräsentiert eine Art quasi einen einzelnen Ast des Baums und alle Individuen, die zu diesem Ast gehören, gehören dieser Art an. Die Abstammungslinie wird begründet durch gemeinsame phylogenetische Merkmale, so genannte Apomorphien oder abgeleitete Merkmale. Das sind Merkmale, die nur in dieser phylogenetischen Linie auftreten. Eine Apomorphie der Säugetiere ist z. B. das Vorhandensein von Haaren. Nur Säugetiere haben echte Haare und alle Säuger haben (zumindest embryonal) Haare. Es gibt auf der ganzen Welt also kein Tier mit Haaren, das kein Säugetier wäre.
Apomorphien müssen aber nicht zwangsläufig morphologische Merkmale sein. In jüngerer Zeit wird die Suche nach Apomorphien in den DNA-Sequenzen der Lebewesen immer beliebter. Der Vorteil molekularbiologischer Sequenzvergleiche liegt darin, dass es eine riesengroße Fülle von Einzelmerkmalen gibt, die man miteinander vergleichen kann. Denn jede einzelne Stelle einer DNA-Sequenz ist ja ein Merkmal für sich. Außerdem wird die Analyse dadurch erleichtert, dass jedes Einzelmerkmal nur eine von vier noch dazu sehr diskret voneinander unterscheidbaren Ausprägungsformen haben kann - abhängig davon, welche Base in einem DNA-Nukleotid an dieser Stelle verbaut ist, sind das die vier Merkmale A, G, T oder C. Man kann also eine riesengroße Datenmenge sehr einfach miteinander vergleichen.
Aber, man ahnt es schon, auch dieses Konzept hat seine Schwächen. Es lässt sich beispielsweise keine Grenze festlegen, ab der ein Sequenzunterschied eine Auftrennung in zwei verschiedene Arten rechtfertigt. Jeder Versuch wäre willkürlich. Man könnte als Grenze 3 % Unterschied festlegen, genauso gut aber auch nur 2 % oder 4 % oder, oder, oder. Außerdem: wenn man nur mit der notwendigen feinen Auflösung sucht, findet man bei jedem einzelnen Organismus individuelle genetische Merkmale (bekanntlich ist ja die DNA eines jeden Lebewesens einzigartig), die es von allen anderen unterscheidet. Würde man das phylogenetische Artkonzept auf die Spitze getrieben konsequent anwenden, müsste das heißen: jedes einzelne Individuum repräsentiert eine eigene Spezies.

Es gibt wie bereits noch einige andere Artkonzepte, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte. Der Vollständigkeit halber sollen sie aber wenigstens noch genannt werden: evolutionäres Artkonzept (sehr ähnlich dem phylogenetischen Artkonzept), ökologisches Artkonzept (Art als Gemeinschaft mit der selben ökologischen Nische), physiologisches Artkonzept (häufig bei Mikroorganismen angewendet), das genetische Artkonzept, die Chrono-Spezies (ähnlich dem morphologischen Artkonzept, aber um den Faktor Zeit erweitert), das Konzept der general lineage und das species recognition concept.

Wie sieht es nun mit dem Hund aus? Legt man das biologische Artkonzept zugrunde, gehören ausnahmslos alle Hunde der gleichen Art an. Selbst der Dingo ist nichts anderes als ein verwilderter Haushund. Es ist möglich, alle Hunderassen ohne Schwierigkeiten miteinander zu kreuzen - genetisch gibt es keine Hürden. Bestimmte Kreuzungen würden aber durch die teils beträchtlichen morphologischen Unterschiede verschiedener Hunderassen erschwert werden und sind als so genannte Qualzuchten abzulehnen.

Morphologisch unterscheiden sich die verschiedenen Hunderassen sehr stark voneinander. Vergleicht man einen Chihuahua und eine Deutsche Dogge miteinander oder einen Schäferhund und einen Mops, sehen sich die Rassen in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht mehr ähnlich. Ich bin mir sicher, würden irgendwann in ferner Zukunft Menschen die fossilen Reste verschiedener Hunderassen finden, würden sie nie zu dem Schluss kommen, es könne sich bei der Verschiedengestaltigkeit immer um die gleiche Art handeln.
Auf der anderen Seite sind die Merkmale wieder einmal fließend: es gibt z. B. sehr kleine und sehr große Hunde, aber eben auch jede Menge Hunderassen, die zwischen diesen beiden Extremen vermitteln und eine echte Abgrenzung unmöglich machen.

Und phylogenetisch? Nun, molekularbiologische Daten haben in jüngerer Zeit etwas Licht in die Abstammungsgeschichte des Haushundes gebracht. Hatte man früher angenommen, dass der Haushund durch Kreuzungen des Wolfes mit anderen Hundeartigen (z. B. Schakalen) in verschiedenen Weltreligionen entstanden sei, ist man sich heute durch DNA-Vergleiche sicher, dass der Wolf die alleinige Stammform des Hundes ist. Und: sehr wahrscheinlich erfolgte die Domestikation nur ein Mal an einem Ort, nicht an verschiedenen Orten. Wann genau das war, ist nicht so ganz klar. Es muss wohl vor mindestens 16 000 Jahren gewesen sein, wahrscheinlich ist der Haushund aber schon seit 30 000 Jahren unser Begleiter oder sogar noch länger. Für deine Fragestellung ist der genaue Zeitpunkt aber nicht so wichtig, entscheidend ist viel eher, dass alle heutigen Hunde sich auf dieses eine Ereignis zurückführen lassen. Mit anderen Worten: alle Hunde können auf einen gemeinsamen Urahnen und damit eine allen gemeinsame Abstammungslinie zurückgeführt werden. Hunde sind demnach Angehörige einer einzigen Art.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Die Defintion von Artgrenzen ist eine äußerst diffiziele Angelegenheit und nirgendwo klar festgelegt. Klar ist, dass wenn zwei Tiere sowohl unterschidlich aussehen, unterschiedliches Verhaltren haben und sich obendrein nicht mehr kreuzen lassen, dass es sich dann um zwei verschiedene Arten handelt.

Der Bereich zwischen dem und einer offensichtlich einheitlichen Art ist allerdings eine Grauzone mit fließenden Übergängen.

Alle Haushunde werden jedoch nach wie vor zu einer Art gerechnet, zu der auch immer noch der Wolf (Canis lupus) gehört. Haushunde werden lediglich als Unterart des Wolfes als Canis lupus familiaris geführt.

HilfeeinHund 
Fragesteller
 07.12.2020, 13:27

Also ich kenne es aus der Biologie so, dass dies schon festgelegt ist: Eben dann, wenn auf natürlichem Wege keine zeugungsfähigen Nachkommen gezeugt werden können. Danach müsste Pferd und Esel ja eine Art sein oder nicht?

Danke für den Tipp, dass sie als Unterart geführt werden. Wenn jedoch irgendeine der vielen Hunderassen mit einer anderen nicht NATÜRLICH kreuzbar wäre oder immer Nachkommen erzeugen würde, die nicht fruchtbar sind wären es neue Arten. Und ich meinte mal gehört zu haben, dass dies auf wenige Hunderassen zutrifft...?

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Hamburger02  07.12.2020, 13:34
@HilfeeinHund
Eben dann, wenn auf natürlichem Wege keine zeugungsfähigen Nachkommen gezeugt werden können.

Das ist ein Kriterium. Das ist aber nicht notwendig. So gehören die europäischen roten Eichhörnchen und die amerikanischen Grauhörnchen definitiv unterschiedlichen Arten an, kreuzen sich in unseren Wäldern aber andauernd mit zeugungsfähigen Nachkommen. Das nennt sich Hybridiesirung, woraus allerdings auch wieder neue Arten entstehen können.

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HilfeeinHund 
Fragesteller
 07.12.2020, 14:02
@Hamburger02

Ich kannte das eigentlich als entscheidendes Kriterium. Löwe und Tiger zum Beispiel bekommen keine zeugungsfähigen Nachkommen = zwei Arten. Wenn dies aber nicht zutrifft, dann kann der Unterschied zwischen den beiden nicht groß genug sein, um von zwei unterschiedlichen Arten zu sprechen (Du sprachst es an: Was ist denn dann eine Art?). Und nochmal zur Frage: Gibt es Hunderassen die sich auf natürlichem Wege nicht mit anderen Hunderassen fortpflanzen können?

Ist natürlich sehr speziell die Frage und danke für Deine Antworten

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Hamburger02  07.12.2020, 14:28
@HilfeeinHund
Was ist denn dann eine Art?

Ich sagte ja schon, die Definitionen sind nicht ganz klar und werden auch unter Bilogoen immer wieder neu diskutiert. Im Moment versucht man eine schlüssige Definition über die Analyse des Genoms zu finden.

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HilfeeinHund 
Fragesteller
 07.12.2020, 15:55
@Hamburger02

Gibt es Hunderassen die sich auf natürlichem Wege nicht mit anderen Hunderassen fortpflanzen können?

Danke Dir. Aber das hier war für mich die entscheidene Frage.)

Das wäre nämlich der nahezu abgeschlossene Evolutionsprozess.

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Hamburger02  07.12.2020, 17:07
@HilfeeinHund
Gibt es Hunderassen die sich auf natürlichem Wege nicht mit anderen Hunderassen fortpflanzen können?

Es ist schon gut, dass du hartnäckig auf deiner Kernfrage bestehst und dich nicht davon ablenken lässt. ;-)

Nein, ich kenne keine solche Hunderassen. Es gibt zwar Hunderassen, die sind so qualgezüchtet, dass sie praktisch nur noch mit Kaiserschnitt gebären können. Das ist aber ein Rassemerkmal und kein Ergebnis einer bestimmten Kreuzung. Auch könnte es zu Schwierigkeiten kommen, wenn ein sehr kleines Hundweibchen mit einem sehr großen Rüden gekreuzt wird, aber auch das wäre nichts, was auf eine andere Art schließen ließe.

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Hi,

Da ja hunderassen gezüchtet sind und oben teilweise eben Behinderungen/ krankhafte Veränderungen genannt werden, die zu Komplikationen der Trächtigkeit führen, kann man da nicht von einer eigenen Art sprechen sondern eher von einer Qualzucht. Denn im gesunden Zustand könnten diese Tiere sich ja normal Fortpflanzen.

Das einzige was mir zu einer anderen Hunderart einfällt wäre der Dingo, auch wenn da die Herkunft nach wie vor nicht eindeutig geklärt worden konnte.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dingo

Diese Kreuzungen über Rassengrenzen hinweg gelten für Haushunde (canis familiaris).

Die Einschränkung ist, dass bei einer Kreuzung zwischen einem sehr großen Rüden und einer sehr kleinen Hündin die letztere sterben könnte, weil die Hundeföten in ihrer Gebärmutter zu groß für die kleine Hündin wären - sie würde quasi platzen.

Du kannst Dich in einem Zoo danach erkundigen, ob z.B. dauerhaft fortpflanzungsfähige Kreuzungen aus Haushund und Wolf oder Haushund und Schakal möglich sind.

Du wirfst da einiges durcheinander. Ob zwei Individuen theoretisch fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zeugen können (was übrigens weder ein eindeutiges, noch das einzige Merkmal einer Art ist) und die einzelnen Individuen tatsächlich dazu in der Lage sind, sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Übrigens sind Hunde keine eigene Art, sondern nur eine Unterart von Canis Lupus.

HilfeeinHund 
Fragesteller
 07.12.2020, 15:52

Ich rede nicht von zwei Individuen!!! Dann hätte die andere Person ja Recht, dass ich glaube, ein Kaiserschnitt bedeutet, eine neue Art entsteht.

Ich schrieb, wenn dies für ALLE gilt. Und wenn keine Fortpflanzung möglich ist, handelt es sich definitiv um eine andere Art. Wenn das Deiner Meinung nach kein Merkmal wäre, kann man auch sagen eine Wildkatze und ein Jaguar sind die selben Arten. Es ist eine Voraussetzung, dass Parrungen möglich sind. Aber Du kannst gerne einen Link einstellen, der dies widerlegt?

Danke jedenfalls für Deine Antwort:)

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Ansotica  07.12.2020, 16:29
@HilfeeinHund

Lies ordentlich.

1. Das ist kein alleinig entscheidendes Merkmal für Artentrennung! Goldschakele und Wölfe können zB fortpflanzungsfähige Nachkommen zeugen, sind aber unterschiedliche Arten.

2. Es ist egal ob das Problem mit Geburten via Kaiserschnitt nur einzelne Individuen betrifft oder eine ganze Rasse ohne jegliche Ausnahmen. Das Problem ist nämlich ein ganz anderes. GENETISCH (zB im Reagenzglas) können fortpflanzungsfähige Nachkommen gezeugt werden. Ob das praktisch in gewissen Fällen möglich ist, ist eine ganz andere Frage.

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HilfeeinHund 
Fragesteller
 07.12.2020, 17:27
@Ansotica

Ich lese schon die Frage ist nur ob Du Recht hast;)

1) Das ist aber die andere Richtung. Mir geht es darum, dass alle die sich nicht natürlich paaren können logischerweise nicht zur selben Art gehören... Logisch oder? Du redest aber vom Gegenteil: Also wenn ein Dalmatiner ein Hund ist ist ein Schäferhund auch ein Dalmatiner, da er ja ein Hund ist...

2) Nein. Wir haben im Biologieleistungskurs gelernt, dass eine neue Art dann entsteht, wenn auf NATÜRLICHEM Wege zwischen den Rassen keine Fortpflanzung möglich ist.

3) Das hat nichts mit meiner Frage zu tun. Ich will einfach nur wissen: Gibt es Hunde, die auf natürlichem Wege mit anderen Rassen keine zeugungsfähigen Nachkommen zeugen können

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Ansotica  07.12.2020, 19:55
@HilfeeinHund

Nein, es geht darum, dass du dich in Halbwissen verbeißt und absolut keine Ahnung von Logik zu haben scheinst.

Hunde die nicht fortpflanzungsfähig sind, sind steril oder Krüppel, aber keine neue Art. Ist ein Mensch der mit einer extremen Form eines Mikropenises ausgestattet ist kein Mensch mehr? Natürlich ist er das, er ist nur nicht in der Lage sich auf natürlichem Wege fortzupflanzen, da er eine Mutation eines Körperteils aufweist das ihn daran hindert. Ist eine Frau die (ohne ärztliche Hilfe) stirbt, weil ihr Baby einen Wasserkopf hat und dadurch nicht durch den Geburtskanal passt kein Mensch mehr? Natürlich. Bei Bulldoggen ist das zB analog. Dort gibt es aufgrund der extremen Selektion so große Köpfe, dass Welpen auf natürlichem Wege meist nicht mehr geboren werden können (deswegen die Kaiserschnitte). Das macht sie aber nicht zu einer eigenen Art denn 1. erfüllen sie sämtliche anderen Kriterien nicht, 2. sind die theoretisch sehr wohl in der Lage mit anderen Rassen fortpflanzungsfähige Nachkommen zu zeugen (genau genommen sogar besser als mit der eigenen Rasse) und 3. sind sie "innerartlich" (=andere Bulldoggen) ebenso wenig fortpflanzungsfähig. Eine Art entsteht ja nicht nur durch Abspaltung eines Individuums, sondern mindestens einer Population, die in sich sehr wohl fortpflanzungsfähig und v.a. stabil ist. Und das ist einfach in diesen Fällen nirgends gegeben. Ohne Eingreifen des Menschen würden solche Karikaturen von Hunden also sofort aussterben ubd/oder wieder in eine gemäßigtere Form übergehen. Sie erfüllen also nicht einen einzigen Punkt der innerhalb einer Art gegeben sein muss, der mit anderen Rassen nicht genauso gegeben wäre.

Dazu kommt, dass fortpflanzungsfähig im biologischen Sinne nicht gleichbedeutend mit "Babies werden geboren" ist. Einen Doggenrüde mit einer Chihuahuahündin zu paaren (per künstliche Befruchtung versteht sich, sonst würde die Hündin nicht einmal die Paarung überleben) würde die Hündin töten bevor die Welpen lebensfähig wären. Somit sind sie, nach deinem Verständnis, nicht auf natürlichem Wege fortpflanzungsfähig. ABER das liegt am Größenverhältnis Welpe/Hündin und nicht daran, dass es biologisch nicht möglich ist. Rein biologisch, spricht nämlich nichts dagegen und (zB wenn man die befruchtete Eizelle in eine größere Hündin transplantiert oder einfach die Geschlechterrollen umdreht) es entstehen lebens- und fortpflanzungsfähige Nachkommen.

Nur für die Zukunft. Falls du Biologie (oder überhaupt) studieren solltest in der Zukunft wirst du feststellen, dass in der Schule nur ganz grob an der Oberfläche kratzt, stark vereinfacht und einem sehr viele Informationen vorenthalten werden. Beiß dich daran also nicht so fest was du da lernst. Und du wirst außerdem feststellen, dass man durch dumm stellen keine brillanten neuen Entdeckung macht auf die kein anderer bisher gekommen ist.

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HilfeeinHund 
Fragesteller
 08.12.2020, 01:34
@Ansotica

Ich habe den ersten Absatz gelesen und habe festgestellt, dass Du weder meinen Text vernünftig gelesen noch verstanden hast. Lese ihn mal ganz genau durch... Ein letztes Mal nur dies, da Du nicht lesen willst: Das was Du beschreibst sind FEHLBILDUNGEN und das innerhalb einer Art, dass hat nichts mit Art oder nicht zu tun. Wenn eine Art sich allgemein so fehlbilden würde, dass die gesamte Art nur per Kaiserschnitt ein Kind bekommen kann, bleibt es eine Art. Wenn das aber nur dann passiert (und zwar in 100% der Fälle nicht als Ausnahme!) wenn eine bestimmte Rasse sich mit einer anderen Rasse kreuzt, zeigt dies das sie genetisch zu weit entfernt sind um sich zu parren, ergo andere Rasse. An der Stelle kannst Du jetzt auch aufhören zu beleidigen, nur weil DU nicht kapieren wills was ich meine. Ciao.

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Ansotica  08.12.2020, 08:06
@HilfeeinHund

Ja, du hast recht. Ich hatte tatsächlich nicht verstanden was du willst... Weil, sorry, die Frage einfach dumm ist.

Diese äußeren Variationen sind genetisch nichts, da ist kein "weit entfernt". Du musst dir doch nur uns Menschen anschauen, wir haben auch riesige Bandbreiten was die Optik angeht. Deutlich größere um genau zu sein.

Der Hund ist nicht einmal eine eigene Art, er ist nach Jahrtausenden noch so sehr Wolf, dass er es nur bis zur Unterart geschafft hat und mit diesem noch voll fortpflanzungsfähig ist. Und du fragst ob ein paar Jahrhunderte oberflächliche Rassezucht, da was geändert haben?

Ich meine, wenn es nicht um Fehlbildungen u.ä. geht, weißt du überhaupt WAS für die Fortpflanzung entscheidend ist, wenn es keine physikalischen Probleme sind? Du müsstest es eigentlich wissen, zumindest manche der Punkte gehören zur normalen Schulbildung in Genetik.

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