Gibt es so etwas wie Zufall überhaupt?
Gibt es überhaupt so was wie echten Zufall?
Klar, der Wurf eines Würfels ist für uns hinreichend unbestimmbar, dass wir es allgemein als Zufall bezeichnen.
Aber der Würfel fällt ja nicht zufällig wie er fällt... Das ist im Grunde einfache Physik und mit den richtigen Daten und einem entsprechend großen Rechner könnte man die Flugbahn und somit das Ergebnis berechnen.
Klar mein Gehirn hat die Muskeln gesteuert die dem Würfel seine Impulse verleihen, aber das Gehirn funktioniert, ja (ähnlich wie ein Computer) grob gesagt auch nur mit einfachen wenn/dann Beziehungen. Ursache/Wirkung. Wie im Grunde alles. Es gibt einen Grund/eine Ursache dafür dass ich so Würfel. Ich würfel so, weil ich es mal so gelernt hab, weil ich so schonmal glück hatte, etc....
Ich wähle beim Roulette nicht zufällig rot, ich wähle das weil ich vllt. In der Vergangenheit gute Erfahrungen mit gemacht habe, oder weil mir aufgrund anderer Erfahrung rot gefällt...
Hat ja vielleicht seinen Grund, das Computer keinen echten Zufall generieren können!?
Was bedeuten würde (und deswegen macht mir die Frage ja so ein Kopfzerbrechen) dass sich (natürlich nur theoretisch) alles was war und alles was sein wird berechnen ließe.
16 Antworten
Natrürlich gibt es echten Zufall.
Zumindest in der Quantenmechanik wurde (Stichwort: Bellsche Ungleichung) nachgewiesen, dass bestimmte Ergebnisse wirklich absolut zufällig sind. Auf dieser Grundlage gibt es auch Zufallsgeneratoren für Computer, die wirklich absolut echte Zufallszahlen erzeugen.
Im Grunde richtig, was ich aber nicht glaube,
1. das wir die Zukunft berechnen können, sondern nur mögliche Zukünfte, weil ja die Zukunft immer noch von Dingen abhängt, die so oder so laufen können. ( Z.B. auch menschliches Verhalten ).
2. Da ja somit quasi alles vorbestimmt und "Schicksal" ist, es deshalb auch soetwas wie Gott oder ähnliches geben muss.
Fazit :
Wer Zufall als "grundlos" interpretiert , liegt denke ich eben falsch.
Wer Zufall mit "(zur Zeit) noch nicht vorhersagbar und/oder berechenbar" übersetzt, wird feststellen, dass die Welt voll von Zufällen ist.
Nun, dass es für ein Ergebnis zwei Möglichkeiten gibt ( so oder so ) heißt ja nicht, dass beide oder auch nur eine der Vatianten grundlos bzw. ohne Ursache geschieht.
Zufällig heißt eben nicht, ohne irgendeine Ursache, "einfach so" , sondern eben doch, mit unseren Kapazitäten nicht beeinflussbar und nicht vorhersagbar.
Irgendwo war das Beispiel Roulette. Es gab mal ein paar Forscher, die da - mit viel technischem Aufwand natürlich - sehr nah dran waren, den "Zufall" zu eleminieren, sprich , das Ergebnis vorherzusagen.....
Wie wär's mit dem Austausch verschiedener DNA Abschnitte während der Meiose ("Crossing Over")? In der Schule wurde mir jedenfalls beigebracht dass das reiner Zufall ist. Kann natürlich auch sein dass man das in der Schule aber auch nur so erklärt bekommt, weil es sonst zu kompliziert würde.
Es ist soweit reiner zufall dass es nicht geplant ist und immer anders passiert, aber in den exakt 100% gleichen bedingungen bei den exakt gleichen zellen, muss das gleiche rauskommen
Es gibt ja (scheinbaren) Zufall und Chaos, bei letzerem nimmt die Ungenauigkeit exponell zu, wenn sich die Ausgangsbedingungen aendern, bei Zufall dagegen nimmt sie konstant zu.
Chaos findest du z.B. in Computer Cryptographie und in DNA Computing, aber auch in Wettersystemen und der Natur allgemein. Wuerfel fallen nicht darunter.
Bei Zufall wurde lange angenommen, dass es keinen echten gibt: wenn man alle Variablen kennt, sollte man den Ausgang eines Tests wissen koennen. Die Theorie heisst "hidden variable theory". Sie wurde aber von John Bell widerlegt, es gibt tasaechlich Experimente bei denen das Testergebnis immer randomal ist. Da das jetzt ein bisschen theoretosch wird, poste ich einfach einen Link hier:
http://www.askamathematician.com/2009/12/q-do-physicists-really-believe-in-true-randomness/
Sagte nicht Albert Einstein einmal: "Zufall ist Gottes Methode, anonym zu bleiben"? Rein theoretisch ließe sich berechnen, was passiert, wenn ich etwas bestimmtes tue bzw. nicht tue. Was war, muss man nicht berechnen, da reicht es auch, jemanden zu fragen, der dabei war. Solche eher einfachen Dinge, wie würfeln lassen sich mit genug Aufwand sicher berechnen.
Auch Einstein hatte nicht immer recht. Und gerade diese Aussage von Einstein bzgl. des EPR-Paradoxon wurde mittels der Bellschen Ungleichung widerlegt.
"Dinge, die so oder so laufen können" ist eine hübsche Umschreibung des Wortes "Zufall". Übrigens auch eine viel zutreffendere, als die, die du weiter unten angibst... ;)
"Wer Zufall als "grundlos" interpretiert , liegt denke ich eben falsch." Womit?
"Wer Zufall mit "(zur Zeit) noch nicht vorhersagbar und/oder berechenbar" übersetzt, wird feststellen, dass die Welt voll von Zufällen ist." Was allerdings keine besonders sinnvolle Definition des Wortes "Zufall" wäre.
Echter Zufall lässt sich übrigens sehr wohl erkennen.