Nein, Handelsbilanzungleichgewichte sind nicht nachhaltig und führen langfristig zu finanzsystematischem Sprengstoff.
Ob Exportüberschüsse zum Wohlstand beitragen, ist eine Frage der Betrachtungsweise. Erachte ich als Wohlstand das, was ein Land an Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung hat, leuchtet ein, das Export keinen Wohlstand schafft, da ich ja Güter weggebe ( gegen Geld ).
Wenn ich unter Wohlstand nur die möglichst vielen Nullen hinter der eins verstehe, die ich, wenn ich sterbe an meine Nachkommen vererbe ( Geldhortung ) , dann ist Export sehr gut, weil mit dem Export von Gütern exportiert man zwangsläufig auch gleich das Geld ( Forderungsaufbau gegen das Importland , daher auch die massiven Schulden von Spanien, Griechenland , Portugal u.A. ). Allerdings sind diese Forderungen eigentlich uneinbringlich, weil das Geld bekommt man nur wieder zurück, wenn man von den Ländern importiert.
Der finanzielle Sprengstoff entsteht neben den haltlosen Kreditforderungen auch bzw. insbesondere auch durch die immensen, rasant anschwellenden Währungsrisiken durch die Handelsungleichgewichte. Nur mal so als Beispiel : "Der Markt" ( also alle Wirtschaftssubjekte der Welt ) kauft jeden Tag NETTO ( also ohne das jemand eine gegenläufig Position aufbaut ) rund 1,5 ( i.W. eins komma fünf ) Milliarden ( eine 1 mit 9 Nullen ! ) US-Dollar. Und das, obwohl der Markt schon schlappe 7.000 ( i.W. Siebentausend ) Milliarden ( 1 mit 9 Nullen ! ) US-Dollar gekauft hat über die Jahre. Das alles , weil die USA so freundlich sind, und von allen alles kaufen, was die überproduzieren . ( Und komisch, das amerikansiche Wachstum war in den letzten 20 Jahren immer höher als das Deutsche. So viel zur "bewiesenen" These, nur mit Exportüberschüssen kann man Wachstum haben, und Handelsdefizite führen zur Dauerrezession ).