Gibt es Handy-Strahlung?

18 Antworten

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Natürlich strahlen Handys, denn sie sind per Funk mit dem Internet verbunden.

Es gibt bisher keine eindeutigen Belege für eine schädliche Wirkung dieser Strahlung. Das wurde in vielen Studien untersucht, aber die Ergebnisse sind nicht klar. Darum sollte man vorsichtshalber davon ausgehen, dass die Strahlung nicht ungefährlich ist. Eine gute Idee ist es z.B. strahlungsarme Geräte zu verwenden und die Dosis zu reduzieren, der der eigenen Körper ausgesetzt ist. Das geht am leichtesten, indem man Abstand zum Gerät hat.

Die Strahlung verteilt sich in erster Näherung kugelförmig. Das bedeutet, dass eine Verzehnfachung des Abstands, z.B. von 10cm auf 1m die Dosis um den Faktor 100 senkt. Das Handy also vom Nachttisch neben dem Kopf auf den Schreibtisch zu legen, ist bereits ein hilfreicher Schritt.

Einige Esoteriker erzählen eine Menge unphysikalischen Blödsinn über Handystrahlung. Oft ist das damit verbunden, vollkommen wirkfreie Gegenmittel zu bewerben, z.B. Aufkleber, die die Handystrahlung absorbieren sollen oder Luftionisierungsanlagen, die angeblich die Strahlung aus Häusern entfernen. Das ist Quatsch, denn ohne Strahlung wäre ein Handy ja funktionslos - man könnte es also auch einfach ausschalten.

Spätestens, wenn jemand beginnt von "Geldrollenbildung" zu sprechen, weiß man, dass er schlicht falsch informiert ist. Das wäre ein Zusammenballen roter Blutkörperchen. Das tun sie tatsächlich, weil sie aneinandergereiht die Kapillargefäße besser durchfließen können. Auf den Reklamevorstellungen esoterische Zaubergeräte wird dies nun der Handystrahlung zugeschrieben, aber jeder Medizinstudent und Hobbyforscher, der ein Mikroskop hat, kann das widerlegen.

Das größere Problem bleibt der psychologische Effekt der dauernden Erreichbarkeit. Wer nachts kurz aufwacht und seine Nachrichten checked, hat klare negative Auswirkungen auf seine Schlafqualität. Bis zum Einschlafen noch Daddeln oder Chatten ist auch schlecht. Hier passen die Warnungen deiner Mutter viel besser als bei der reinen Strahlung.

Handys nachts in den Flugmodus zu setzen oder sie ins Wohnzimmer zu legen ist positiv für die Schlafhygiene.

Handys nutzen Funk um Daten zu übertragen.

Dabei werden unterschiedliche Funknormen genutzt (GSM, WLAN, Bluetooth, usw.) Für jede dieser Funknormen gibt es Grenzwerte, die bei der Funkzulassung (RED) geprüft werden.

Die Elektronik des Handys setzt aber auch elektromagnetische Strahlung ab, diese werden bei EMV-Tests ermittelt und müssen Grenzwerte einhalten.

Es gibt keine belastbaren Studien, die beweisen dass durch diese Strahlung (wenn die Grenzwerte eingehalten werden) gesundheitliche Schäden entstehen.

Natürlich strahlt ein Handy elektromagnetische Strahlung ab, sonst könnte es keine Informationen Senden. Im Prinzip kann die verwendet Wellenlänge sogar Gewebe erhitzen. Allerings ist die verwendete Leistung so gering das sie bei normaler Nutzung keine Gefahr darstellt. Maximal 2W sind zulässig, die meisten Handys bringen aber weniger als 1W. Da muss das auf voller Leistung sendende Handy schon eine lange Zeit direkt auf den Körper aufgelegt senden damit man überhaupt einen Effekt messen kann. Auch geht die Intensität mit dem Quadrat der Entfernung herunter, so das ein etwas größerer Abstand schon genügt um die schon geringe Gefahr noch weiter zu minimieren.

Zur Ergänzung, meist sendet ein Handy auch nur mit einem Bruchteil der maximalen Leistung, In den vollastbetrieb geht es nur wenn die Empfangslage sehr schlecht ist.

Viel wesentlicher ist der Effekt das man wenn das Handy greifbar ist auch damit herumspielt und sich selber Stress macht anstatt zu schlafen. Daher ist es schon sinnvoll das Handy nachts außerhalb seiner Reichweite zu haben

Das ist es, wie Handys überhaupt funktionieren: über Frequenzen! 5G ist nur eine davon.

Das Bundesamt für Risikobewertung warnt vor Wärmeemissionen, allerdings sind die wirklich gefährlichen Wellen gepulste, hochfrequente elektromagnetische Wellen, die wie Mikrowellen arbeiten. (Vor denen wird nicht gewarnt!)
Dabei ist ein Handy nicht allein: es wirkt gemeinsam mit andern Sendern (WLAN, Funkimpulsen, usw.) und die Strahlung akkumuliert (sammelt) sich: das nennt man Frequenzmüll.

So kann auch die Arbeit von Zellkernen beeinflusst werden. Die Folge: bleierne Müdigkeit, nachlassendes Gedächtnis, keine Erholung durch Schlaf, Geldrollenbildung im Blut, uvm. Das alles wird aber nur in der alternativen Medizin der Strahlung zugeordnet und ansonsten abgetan - dem normalen Hausarzt, der Mittel gegen alles verordnet, ist dies nicht bekannt.

Tiere spüren solche Frequenzen und reagieren entsprechend. So erzählte mir ein befreundeter Imker, dass man keinesfalls mit eingeschaltetem Handy zu den Bienenstöcken gehen soll, da die Tiere wild werden und völlig anders als gewohnt reagieren. (Denen kann man nicht weismachen, dass es keine Strahlung gäbe!)

Es ist also etwas dran an dem, was du gehört hast.

mjutu  10.04.2022, 13:44
Das Bundesamt für Risikobewertung warnt vor Wärmeemissionen

Das stimmt nicht. Wieso sollte es auch? Wärmflaschen, Heizungskörper und eine Tasse voller heißem Tee sendet ja deutlich mehr Wärmestrahlung aus. Selbst ein (lebender) Mensch emittiert viel mehr Wärmestrahlung als ein Smartphone.

allerdings sind die wirklich gefährlichen Wellen gepulste, hochfrequente elektromagnetische Wellen, die wie Mikrowellen arbeiten.

Das ist aus physikalischer Sicht nicht sinnvoll formuliert. Mikrowellen sind elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich von 1 bis 300 GHz. Moderne 5G-Verbindungen nutzen 700 MHz sowie 2.1 und 3.6 GHz. Damit fällt ein Teil tatsächlich in den Bereich der Mikrowellenstrahlung, aber "arbeitet wie" ist unpassend. Das Pulsen bedeutet, dass nicht ununterbrochen gesendet wird, was also die Strahlungsdosis verkleinert. Das macht sie weniger wirksam und dann eben gerade nicht "wirklich gefährlich". Selbstverständlich wird aber auch davor gewarnt und per SAR-Wert auch angegeben.

Weder für die "Beeinflussung von Zellkernen" noch für eine "Geldrollenbildung" gibt es wissenschaftliche Belege. In der Reklame für esoterische Geräte wird davon gesprochen, aber wenn es existieren würde, könnte man es auch messen bzw. sehen.

dem normalen Hausarzt, der Mittel gegen alles verordnet, ist dies nicht bekannt.

Das ist als unbelegtes pauschales Werturteil lediglich negative Stimmungsmache.

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Die Strahlung des Handys ist elektromagnetische Strahlung.

Je nach Frequenz teilt man das Spektrum dieser Strahlung in Teilbereiche ein: Von der niederenergetischen Strahlung des Wechselstroms über das Licht bis hin zur hochenergetischen Röntgenstrahlung. Die denkbare schädigende Wirkung solcher Strahlung hängt von mehreren Größen ab: Art der Strahlung, Dauer der Einwirkung und betroffenes Körpergewebe. Bei einem Abstand von mehr als einem Meter dürfte die von dem Handy ausgehende Strahlung im Vergleich zu den sonstigen Strahlungseinflüssen (insbesonder durch das radioaktive Radon) vernachlässigbar sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.