Gibt es auch Vorteile an der Denkweise immer vom schlimmsten auszugehen?

15 Antworten

...dass Du nur schwer enttäuscht werden kannst, weil Du ohnehin mit dem Schlimmsten gerechnet hast. Ins "Positive" gedreht heißt das: Du kannst nur zum Guten überrascht werden. Daher solltest Du in Dein Denken auch immer die Möglichkeit mit einbeziehen, dass es auch gut ausgehen kann oder dass sogar auch das Beste geschehen kann, selbst wenn Du nicht daran glauben solltest.

Und, im Umgang mit Menschen, empfehle ich Dir, eine wichtige Grundregel zu beachten: Du kannst in der Haltung, immer vom Schlimmsten auszugehen, zwar Deine eigene misstrauische Haltung gegenüber anderen Menschen einnehmen. Dann wirst Du durch Dein Handeln immer Mechanismen zu etablieren versuchen, dass Dich Menschen nicht enttäuschen können, beispielsweise, dass sie von Dir keine Chance erhalten, Dich auszunutzen oder Dir Schaden zuzufügen. Um jene Haltung aber lebbar zu machen und Dir selbst die Möglichkeit einzuräumen, dass Du mit Deinem Menschenbild falsch liegst, solltest Du anderen Menschen zugleich immer auch die Chance geben, dich positiv zu überraschen. (Der unumstößliche Nachweis des absolut vollständigen Irrtums Deiner persönlichen Weltsicht wäre ja auch wieder das "Schlimmste, das Dir geschehen kann". Daher ist es nur logisch, dass Du die Existenz des Guten einräumen musst...),

Man kann zwar vom Schlimmsten ausgehen, aber darf dabei niemals das Gute verhindern oder verunmöglichen (auch wenn man nicht an das Gute glauben sollte), sonst wird das "Schlimmste" notwendig zur Self-fulfilling Prophecy.

In der Tat! Man wird einfach weniger enttäuscht! Hoffe immer das Beste und rechne gleichzeitig mit dem Schlimmsten! - Da bin ich immer gut mit gefahren!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du bist vorbereitet, wenn es tatsächlich so ist.

Im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr wird bei einer unklaren Lage zb auch vom Schlimmsten ausgegangen, sodass, falls dieser Fall tatsächlich eingetreten ist, genug und die richtigen Kräfte am Einsatzort sind und sie darauf vorbereitet sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich philosophiere einfach gerne rum :)

Man ist darauf gefasst, was kommen kann, man richtet sich innerlich darauf ein.

Die Enttäuschung und Erwartungshaltung ist dann geringer.

Manche finden die Einstellung negativ, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass es meistens noch schlimmer kommt, als gedacht und erwartet.

Ja, denn das ist exakt meine Lebensphilosophie: purer, ätzender, widerlicher Pessimismus!

Wenn die Dinge sich so entwickeln, wie ich es angenommen habe (also schlecht), hatte ich recht und bin hinterher nicht enttäuscht.

Wenn sich die Dinge zum Guten entwickeln, werde ich positiv überrascht. Ich habe mich dann zwar geirrt, bin in diesem Fall aber froh darüber.

Fazit: der Pessimist kann nur in seiner Erwartung bestätigt, oder positiv überrascht werden. Der Optimist kann nur in seiner Erwartung bestätigt, oder negativ überrascht werden.

Deshalb halte ich Pessimisten zumindest tendenziell für die klügere Menschengruppe unter diesen beiden.


spanferkel14  17.01.2021, 01:08

Aber auch nur, solange die Pessimisten so klug sind, ihre Unkerei für sich zu behalten und den anderen nicht die gute Laune zu verderben.

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