Gibt die AfD nun auch schon selber zu, egoistisch zu sein (und bei einem "undemokratischen Gremium" mitzumachen)?
Die AfD nutzt ein "undemokratisch gewähltes Gremium", um selber Vorteile davon zu haben. Diese Aussage wurde von Aust (AfD, Thüringen) so getätigt.
Er wolle das „undemokratisch gewählte EU-Parlament“ zwar nach wie vor abschaffen. Doch auf Hayalis Nachfrage, wieso er denn dann als Kandidat in dieses Parlament einziehen wolle, antwortet er:
„Weil wir natürlich so lange es die Gelegenheiten gibt, dort auch Ressourcen zu nutzen, um unsere Inhalte in Deutschland zu verbreiten, diese auch nutzen möchten, um keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber den anderen zu haben.“
Eine Aussage, wonach die egoistischen Interessen der AfD im Vordergrund stehen würden. Im Umkehrschluss würden die Belange der Bürger bei der AfD hinten anstehen.
Es scheint, als würde Aust seinen üblen Fauxpas selbst bemerken. Kurz nachdem die Sätze seine Lippen verlassen, ziert ihn eine gequälte Miene.
Über die Ansteck-Mikrofone der anderen Kandidaten hört man die Stimmen von zwei amüsierten Damen: Terry Reintke, Spitzenkandidatin der Grünen und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Spitzenkandidatin der FDP: „Ja genau. So ist es nämlich.“
Er hat auch gemerkt, dass er ein Eigentor geschossen hat.
Aber er war sogar ehrlich damit. Die AfD denkt an sich selber (nicht an den Bürger).
3 Antworten
Ich finde, seine Aussagen ergeben Sinn. Und ein richtiges Eigentor ist das ja nicht. Die Stammwähler würden insoweit eine strategische Wahl vornehmen, um übergeordnete Ziele zu erreichen.
die reale Wirklichkeit sieht aber anders aus ..
Wie bitte…? Welche Partei will nicht ein Maximum an Stimmen generieren? Es tut mir sehr leid, dich aus utopischen Träumen wecken zu müssen, aber jede Partei, sei es AfD, CDU, SPD oder die Grünen, ist in erster Linie auf ihren Eigennutz bedacht und will ihre politische Botschaft so weit es geht verbreiten. Dass die AfD im Europaparlament vertreten ist, auch wenn ihr das Wahlsystem zu missfallen scheint, ist nur logisch, denn andernfalls wäre man den anderen Parteien gegenüber im Nachteil, wie Aust schon sagte.
Das würde nichts daran ändern, dass ein Boykott die Mittel der AfD einschränken würde. Es geht hier um strikt pragmatisches Denken.
Aber wenn du so auf Eigennutz bedacht bist, gilt das dann wohl auch für alle anderen. Normalerweise bin ich ja nicht so, aber ich werde sozusagen in diese Rolle gedrängt.
Mein Gefühl ist: ihr mögt Leute nicht, die nicht egoistisch sind. Kommt das hin?
Ich weiß nicht, wen du mit "ihr" meinst. Jedenfalls ist mein Standpunkt, dass die AfD hier keineswegs extraordinär, sondern normal handelt: Wie zu Beginn gesagt, geht es jeder Partei in erster Linie darum, so viele Stimmen wie möglich zu erreichen und ihre Botschaft so weit wie möglich zu verbreiten. Dieser Eigennutz ist bei allen ex aequo vorhanden. Dafür gebe ich niemandem die Schuld; das ist schlichtweg so.
Aber es ist doch ein undemokratisches Gremium, dachte ich.