Gendern satirisch darstellen?
wie kann man gendern satirisch darstellen ohne leute zu beleidigen?
6 Antworten
Durch Übertreibung.
Eine Bäckerei wird dann zur Bäcker*inne*rei.
Menschlichkeit wird zu Mensch*innen*lichkeit.
Mit der Forderung nach männlichen Endungen wie '-aus' und '-aussen'. Damit nicht nur bei Frauen die Lage und Ausrichtung der Geschlechtsorgane in der Sprache berücksichtigt wird.
Danke für die Aufmerksamkeit, liebe Zuhörer*innen und Zuhörer*aussen.
Wie man sieht, heißt es nicht "Spachtelmasse Außen" entsprechend der weiblichen Spachtelmasse, sondern das männliche Außen wird vorgezogen zu "Außenspachtel". Von Gleichberechtigung sind wir noch weit entfernt.


Wie man sieht, heißt es nicht "Spachtelmasse Außen" entsprechend der weiblichen Spachtelmasse, sondern das männliche Außen wird vorgezogen zu "Außenspachtel". Von Gleichberechtigung sind wir noch weit entfernt
🤣🤣🤣, du und dein Blick für Details...
Meistens reicht es schon, die Gendernden:innenden zu verbessern, denn sie schaffen es nie, wirklich nie, konsequent und einheitlich zu bleiben. Da muss man meist gar nicht erst die "toten Radfahrenden" oder "sitzenden Laufenden" bemühen.
Spätestens wenn es um Negatives geht ist fast immer Schluß mit Gerechtigkeit und es gibt "Bürgerinnen und Bürger" aber nur "Täter". Einfach mal auf irgendwelchen Veranstaltungen beobachten. Die erste Viertelstunde sind sie alle fleißig dabei ihre überlegene Moral öffentlich zur Schau zu stellen, aber es dauert nicht lange, und das erste maskuline Generikum kommt über die Lippen.
Diese moralische Überheblichkeit gehört persifliert und lächerlich gemacht, wo immer sie einem begegnet.
Man kann auf versuchen sich selber satirisch darzustellen.
Bevor etwas kritisierst, satirisch aufgezeigt wird, sollte man auch Lösungen präsentieren.
Das Maskulinum ist keine Lösung. Es diskriminiert. Wer meint das es nicht so ist, der möge das Maskulinum und die männliche Form immer anwenden. Also bitte auch in jeder Ansprache. Damit meine ich. Wenn eine Frau vor einem steht dann dennoch mit Herr ansprechen und am besten einen männlichen Namen dazu. Das wäre reinste Satire bzw. Sarkasmus.
Das tue ich inzwischen konsequent. Während ich früher in der Anrede "Liebe Kolleginnen und Kollegen" gesagt hätte, bin ich inzwischen wieder bie "Liebe Kollegen". Diskriminierungsfreier und gerechter wird es nicht.
Der Aussage von Nele Pollatschek ist nach wie vor nichts hinzuzufügen:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/gendern-macht-die-diskriminierung-nur-noch-schlimmer-4192660.html
Das sogenannte "generische Maskulinum" ist erstmal kein Maskulinum, sondern eine Grundform, die für alle Geschlechter gilt.
Erst mit der Aussonderung der Frauen, indem eine weibliche Form durch das Anhänsel '-in' gebildet wird, erscheint es als Maskulinum. Die Diskriminierung steckt in dem -in , es besagt dass Frauen nicht normal wären.
Das ist ein Widerspruch in sich. Satire funktioniert nicht ohne anzuecken und bestimmte Menschen zu „kränken“. So funktioniert Satire nicht. Das muss man in Kauf nehmen.
Allerdings frage ich mich, warum ausgerechnet dieses Thema satirisch behandelt werden soll. Das wurde inzwischen so oft und so radikal ausgeschlachtet, dass es eher ermüdend ist.
Zumal die satirische Auseinandersetzung mit diesem Thema nicht selten in sinnlose Streitereien ausartet und somit das Ziel der Satire aus den Augen verloren wird.
Legitim ist es absolut. Das habe ich gar nicht zur Debatte gestellt.
Was ich mit ausarten meine bezieht sich tatsächlich eher auf die Person, die „Satire“ betreibt.
Satire muss ausgeklügelt sein und ein Ziel verfolgen. Was viele aber anders machen: Sie ziehen Themen bewusst ins lächerliche um ihre Ablehnung und ihre Intoleranz zu demonstrieren. Doch das ist nicht der Kernpunkt der Satire. Doch passiert genau das nicht selten - vor allem bei Leuten, die eigentlich keine Ahnung von Satire haben.
Zum Antwortenden: nicht ganz korrekt !! Satire ist keineswegs automatisch verletzend; zumeist werden Missstände angeprangert, aber weitgehend spöttisch-"liebevoll". Ich denke an Lichtenberg, Tucholsky, aber auch und besonders an die Satiren von Ephraim Kishon. Genau DAS ist der Unterschied zum SARKASMUS !!
Gut. Missverständnis also. Aber du hast geschrieben: "radikal ausgeschlachtet". Meine Absicht war, dies genau nicht radikal zu erörtern.
Automatisch verletztend ist es selbstverständlich nicht. Es lässt sich aber nicht vermeiden und kommt nicht selten vor (gewollt oder ungewollt). Das ist, worauf ich hinaus will.
Solche Ergebnisse kommen dann raus:
Herren - maennlich / herrlich
Frauen - weiblich / daemlich
Kinder - kindisch
Wenn man die Gedanken noch weiter anstrengt. Ob das erwuenscht ist moege jeder selbst fuer sich entscheiden (!)
das sehe ich nicht so. Gerade Gendersprache greift in einen grundlegenden fakt unseres Lebens ein. Deswegen sollte es durchaus legitim sein, dies satirisch zu bearbeiten. Extremismus ausgenommen, natürlich. Ob dies selten oder nicht selten ausartet ist nur ein Indikator für die Brisanz.