Gendern Franzosen auch, weil denen ist ja ihre Sprache sehr wichtig?

6 Antworten

Die "Francais/es" schätze ich wesentlich sprachkonservativer ein als die Deutschen. Die nehmen auch nicht in dem Maße englische Redewendungen in ihre Sprache auf, wie das bei uns teilweise der Fall ist. Aufgrund der Struktur der französischen Sprache sehe ich dort auch kaum Möglichkeiten fürs sinnvolle Gendern.

Der von Pseudonym333 gegebene Link bezieht sich meines Wissens nur auf (nach unserer Einteilung) Grund- und Förderschulen und Sprachkurse für Flüchtlinge u. a., weil die sonst Probleme hätten mit dem Lernen der Sprache.

Ansonsten soll es eine Regelung geben (ob Gesetz und verbindlich weiß ich nicht), dass im Französischen Berufe nach dem Geschlecht bezeichnet werden sollen, das den Beruf überwiegend ausübt. Ich halte das für einen nicht guten Kompromiss, denn Beispiel: Die Putzfrau ist wahrscheinlich auch in Frankreich überwiegend weiblich. Aber "femme de menage" für einen Putzmann? Hilfe! Ins Deutsche übertragen geht das auch gar nicht.

Ich meine, die französische Sprachlehre experimentiert hier interessant und bewundernswert, aber ich glaube nicht, dass das zu einem guten Ergebnis führt, so wie es angegangen wird.

Ich habe für mein Beispiel natürlich ein Extrem gewählt. Aber das ist für darstellende Beispiele erlaubt.

Wenn ich Zeit habe, versuche ich, eine französische Zeitung kaufen zu können, und begebe mich in das Thema einmal hinein.

Die englisch Sprechenden haben es einfacher. "Teacher" (einfach!) sagt nichts über das Geschlecht aus. Auch die meisten sonstigen Berufsbezeichnungen nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hier kann man sich ein wenig einlesen.
Mir ist dies in Frankreich noch nicht begegnet, es ist dort (wie bei uns auch) umstritten, es gibt Gegner (z.B. die recht konservative Académie française) und Befürworter. Manche scheinen eine Art der "langage inclusif" zu nutzen.

https://fr.wikipedia.org/wiki/Langage_inclusif_en_fran%C3%A7ais

Ne, dass alles in Geschlechtern eingeteilt wurde, ist normal in der Sprache. Beim Gendern geht es ja darum, dass alle Geschlechter mit eingebunden werden.