Gendern beim Siezen, Plural und mehr?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Gendern ist sowieso quatsch 72%
Gendern nur beim generischen Maskulin 22%
Anderes 6%
Sollte auch gegendert werden 0%
Ich gendere nicht, aber es wäre zumindest konsequent 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gendern ist sowieso quatsch

Also Gendern und Siezen sind zwei Paar Schuhe!

Die Höflichkeitsform "Sie" ist unabhängig vom Geschlecht.
"Herr Mayer, kommen Sie bitte mal zu mir" .

Der Plural hat auch wenig mit dem Geschlecht zum tun. Sie => die Menschen/Personen was auch immer.

Was das Gendern angeht:
Ich persönilch finde das absoulut affig und unnötig, aber das tut nix zur Sache. Selbst Gendern ist unabhängig von der Höflichkeitsform Sie. Wie hört sich das denn dann bittesehr an? Das fehlt noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht
1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 15:48

Ich frage mich jedoch, inwiefern es wirklich anders ist, im Verhältnis dazu, dass einige Versuchen z.B. "Die Bürger", weil Bürger "maskulin" sei, auf "Bürger*innen" umzuändern.

Wo ist der unterschied zwischen dem generischen Maskulin und dem Siezen?
Beides ist grundsätzlich Neutral.

Würde man also konsequent sein, müssten diese Leute nicht also auch gegen das Siezen sein?

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KleinesHasi85  16.10.2023, 16:15
@1Siuto

Im Prinzip ja, aber offenbar werden da Unterschiede gemacht. Wie gesagt ich finde das Gendern ohnehin vollkommen fehl am Platz.

Nur weil man sagt "Der Bürger" ist diese Person ja nicht gleich ein Mann.

Ich würde es auch unangebracht finden wegen dem depperten Gendern auch noch unser Siezen abzuschafen nur weil es "weiblich" ist.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 16:30
@KleinesHasi85

Stimme ich auch zu, ich möchte nur verstehen, warum man sich genau für die Änderung des Ersteren einsetzt, aber nicht des letzteren, wenn man schon dafür ist.

Denn in der Essenz ist doch beides von dem gleichen Level an Absurdität.

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KleinesHasi85  16.10.2023, 16:42
@1Siuto

Das stimmt!

Offenbar ist das Siezen halt normal in Deutschland oder man hat einfach nix passenderes gefunden als "Ersatz" was ich ja grundsätzlich gut finde

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Gendern nur beim generischen Maskulin

Die Entwicklung pronominaler Anredeformen und damit auch, dass es keine finale Antwort auf deine Frage hierzu gibt, kannst du hier nachlesen. Gendern macht bei Pronomen der zweiten Person schlichtweg keinen Sinn, da wir hier keinerlei Evidenz für ein Bias ähnlich dem des generischen Maskulinums haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 15:45

Aber ist es nicht an sich schon problematisch, auch wenn es keine Belege für irgendwelche Vorurteile gibt, da es trotzdem nur die hälfte der Bevölkerung mit einbezieht?

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Adomox  16.10.2023, 15:46
@1Siuto

Ich bin ziemlich sicher, dass Männer sich angesprochen fühlen, wenn man sie siezt. Handlungsbedarf sehe ich tatsächlich nur dann, wenn es Evidenz für einen solchen gibt.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 15:51
@Adomox

Würde ich mich als Mann also gegen das Siezen, so wie die dritte Person Plural einsetzen, würdest du mich in meinem Ziel die Deutsche Sprache inklusiver zu machen, unterstützen?

und ich finde nicht, dass man so verallgemeinern kann, vielleicht möchte nicht jeder Mann so angesprochen werden, vielleicht sogar aus den Gründen, weil es jedoch gesellschaftlich normal ist wehrt sich keiner dagegen.

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Adomox  16.10.2023, 15:52
@1Siuto

Nein, das würde ich nicht. Ich würde derartige Bestrebungen erst dann als sinnvoll ansehen und unterstützen, wenn es objektive Evidenz zu einer sprachlichen Problematik gibt.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 15:56
@Adomox

Was braucht es dich zu überzeugen?

Was hat dich mehr an einer Problematik am Generischen Maskulin überzeugt, als an der Problematik der dritten Person Plural?

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Adomox  16.10.2023, 15:56
@1Siuto

Gerne nochmal: sprachliche Evidenz. Es braucht also linguistische Studien, die zeigen, dass es ein Problem, beispielsweise ein Bias, gibt. Für das s.g. generische Maskulinum gibt es etliche solcher Studien.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 16:03
@Adomox

ok, also findest du sollte man solche Studien durchführen?
Im sinne der Gender-Gerechtigkeit.

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Gendern nur beim generischen Maskulin

Gendern macht nur bei Geschlechtsspezifischen oder Geschlechtsbezogenen Wörtern Sinn. Pronomen werden ja auch nicht gegendert.

In der deutschen Sprache wird das "sie" in der dritten Person Singular meist für weibliche Personen verwendet. In der dritten Person Plural ist das Pronomen "sie" eine Bezeichnung für eine Gruppe an Menschen unabhängig von deren Geschlecht. Die höfliche Anredeform "Sie" gibt ebenfalls keinen Aufschluss über das Geschlecht der gemeinten Person.

Dieses Beispiel hat nichts mit geschlechtergerechter Sprache zu tun. Abgesehen davon wäre dort Gendern auch einfach nur sinnlos, da das "sie" im Plural und das "Sie" als Höflichkeitsform grundsätzlich geschlechtsneutral sind.

1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 17:14

Warum hat dann das Gendern von "Die Bürger" auf "Die Bürger:Innen" etwas mit Gendergerechter Sprache zu tun?

Immerhin wäre nach deiner These "Die Bürger" ja bereits Geschlechtsunspezifisch.
"Die Bürger" sind auch grundsätzlich Geschlechtsneutral.

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tippsforqueers  16.10.2023, 18:09
@1Siuto

Verstehst du den Unterschied zwischen Pronomen und Nomen nicht?

"Die Bürger" ist Maskulinum. "Die Bürgerinnen" ist Femininum. In der deutschen Sprache wird den meisten Nomen ein eindeutiges Geschlecht zugeordnet, was dazu führen kann, dass Menschen dann eben auf Grund ihres Geschlechts ausgeschlossen werden. Deshalb ist Gendern wichtig. Pronomen im Plural sind im Deutschen aber immer geschlechtsneutral und beschreiben nicht das Geschlecht der benannten Personen. Man kann sagen "Die Bürger stehen auf dem Marktplatz, sie sammeln Spenden." Oder "Die Bürgerinnen stehen auf dem Marktplatz, sie sammeln Spenden." Und beides wäre korrekt, weil das "sie" im Plural wie bereits gesagt ein Geschlechtsneutrales Pronomen ist. Gendern wäre hier weder möglich, noch nötig oder sinnvoll.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 18:22
@tippsforqueers

Warum ist "Die Bürger" Maskulin? Ich spreche damit doch Männer, Frauen und Diverse an?

Inwiefern sind Pronomen geschlechtsneutral? Würde ich "er" sagen, wäre "er" geschlechtsneutral? das letzte mal als ich geschaut habe, nennt man grundsätzlich nur Männchen so.

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tippsforqueers  16.10.2023, 18:39
@1Siuto

"Die Bürger" ist Maskulin, die Femininum Form davon ist "Bürgerinnen". Kannst du auch im Duden nachschauen.

Bitte lies doch ordentlich. Die Pronomen im Plural sind immer geschlechtsneutral - also "wir", "ihr" und "sie" und alle Formen davon - weil damit Menschengruppen unabhängig von den Geschlechtern der involvierten Personen bezeichnet werden. Es macht keinen Unterschied ob ich "die Bürger" oder "die Bürgerinnen" als "sie" bezeichne, weil das Pronomen geschlechtsneutral ist. Beides ist grammatikalisch korrekt.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 18:43
@tippsforqueers

Ne, Die Bürger wird allgemein verwendet um alle Bürger zu bezeichnen.

Die Pronomen im Plural sind aber Weiblich.
"sie", stammt aus dem Singular. Genau so wie "ihr".
"Ihr Haus", "ihr Auto", "ihr leben"

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tippsforqueers  16.10.2023, 18:51
@1Siuto

Die Bürger ist eine Maskuline Form, die daher nur Männer bezeichnet. Im generischen Maskulinum können Frauen und andere Geschlechter mitgemeint sein, was allerdings nichts daran ändert dass sie dann sprachlich unsichtbar bleiben.

Das Pronomen "sie" ist in der dritten Person Singular ein Personalpronomen, das meist für Frauen verwendet wird, ja. Wenn wir aber vom Pronomen "sie" in der dritten Person Plural sprechen, handelt es sich um ein geschlechtsneutrales Pronomen. Auch wenn diese beiden Wörter gleich aussehen und identisch geschrieben werden, ist es nicht dasselbe Wort. Es erfüllt eine andere Funktion und hat eine andere Bedeutung, je nach dem, welche Form man meint.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 18:53
@tippsforqueers

Der Plural wurde vom Singular abgeleitet. Sie sind nicht die selben Wörter, sind aber nicht komplett trennbar.

"Die Bürger" und "Der Bürger" sind auch nicht die selben Wörter.

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tippsforqueers  16.10.2023, 19:14
@1Siuto

Woher möchtest du wissen, dass der Plural vom Singular abgeleitet ist? Kennst du dich so gut mit der Entwicklung von Sprache aus?

"Der Bürger" und "die Bürger" sind nicht exakt das selbe, allerdings handelt es sich einfach um die Plurale Form, welche hier nichts an der Bedeutung verändert, außer die Anzahl. Das Wort ist immer noch maskulin.

Beim Pronomen "sie" wird einmal eine einzelne weibliche Person bezeichnet und im aneren Fall mehrere Personen unbekannten Geschlechts. In der dritten Person Plural gibt es nur eine Form, weil diese geschlechtsneutral ist. In anderen Sprachen existieren beispielsweise unterschiedliche Plural Formen für eine größere Menge männlicher und ein größere Menge weiblicher Personen. Im deutschen gibt es dort nur ein Pronomen, weil dieses in der Bedeutung geschlechtsunabhängig und geschlechtsneutral ist.

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 20:24
@tippsforqueers

Vielleicht gibt es auch keinen Maskulinen Plural und wir sollten einen einführen.

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Anderes

Das "Sie" ist halt schon die vollendete Form der Genderei!

Ob Herr, Frau Direktor, Transfrau, Transmann, höflich spricht man sie alle mit "Sie" an.

1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 16:04

und die Mehrzahl spricht man mit dem generischen Maskulin an.

Das hält Leute nicht davon ab sich darüber zu beschweren.

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hoermirzu  16.10.2023, 16:07
@1Siuto

Mach, wie Du lustig bist, der Duden ist nja, Gott sei Dank, noch nicht dabei!

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1Siuto 
Fragesteller
 16.10.2023, 16:28
@hoermirzu

Ich bin grundsätzlich komplett gegen das Gendern, aber ich würde gerne verstehen, warum Feministen nicht auch dafür einstehen, dass die dritte Person Plural verändert wird.

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