Ist unsere Sehnsucht nach der Wiederkunft Jesu Christi – dem Ruf „Maranatha!“ – in den Hintergrund getreten und haben wir damit einen wesentlichen Teil der ursprünglichen Hoffnung und Kraft des Evangeliums verloren?
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Glaubensgeschwister,
ich grüße euch herzlich in diesen turbulenten Zeiten, in denen sich so vieles wandelt und doch die grundlegenden Fragen des Glaubens, des Suchens nach Wahrheit und Sinn, so beständig bleiben. Wir sind gemeinsam auf einem Weg, der uns immer wieder dazu anregt, unsere Überzeugungen zu hinterfragen, sie im Licht des Evangeliums neu zu prüfen und mutig die Stimme unseres Herzens zu erheben. Als Ela Nazareth, eine radikal im Evangelium verwurzelte evangelische Christin, ist es mir ein tiefes Anliegen, nicht nur das Licht unserer reformatorischen Erkenntnisse hochzuhalten, sondern auch in den Dialog zu treten, gerade mit jenen, die andere Pfade gegangen sind. Denn nur im ehrlichen Ringen um Wahrheit können wir wachsen und unseren Glauben vertiefen.
Die Sehnsucht nach der Wiederkunft: „Maranatha!“
In den ältesten Schichten des Neuen Testaments, in den Briefen des Apostels Paulus und in der Offenbarung des Johannes, begegnen wir einem Ruf, der die Herzen der frühen Christen bewegte und sie mit einer lebendigen Hoffnung erfüllte: „Maranatha!“ – „Unser Herr, komm!“ oder „Komm, Herr!“ Dieser Ruf ist mehr als ein bloßes Gebet; er ist Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach der Wiederkunft Jesu Christi, nach der sichtbaren Etablierung seines Reiches in Fülle und Herrlichkeit. Die frühen Christen lebten in der gespannten Erwartung, dass Gott nicht nur in der Vergangenheit gewirkt hat und in der Gegenwart wirkt, sondern dass sein Handeln eine finale, alle Grenzen sprengende Dimension haben wird. Sie baten nicht um ein vages Gefühl der Nähe, sondern um eine konkrete, weltverändernde Rückkehr ihres Herrn.
Doch in unserer heutigen Zeit, in der sich viele Kirchen mit ganz anderen Herausforderungen beschäftigen – sei es der Mitgliederschwund, die Anpassung an moderne Lebensstile oder die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragen –, scheint diese ursprüngliche, brennende Erwartung der Wiederkunft Christi manchmal in den Hintergrund zu treten. Ist das Gebet „Maranatha“ heute noch ein zentraler Teil unserer Frömmigkeit? Sprechen wir noch von der „Rückkehr Gottes“ in einer Weise, die uns und die Welt um uns herum aufrüttelt?
Ist unsere Sehnsucht nach der Wiederkunft Jesu Christi – dem Ruf „Maranatha!“ – in den Hintergrund getreten und haben wir damit einen wesentlichen Teil der ursprünglichen Hoffnung und Kraft des Evangeliums verloren?
Symbolbild religiös Christin und Esel im Gebet vereint? 💆♀️🐴😸❣️Komm Herr Jesus Maranatha 🐑 🐘 ❣️☧👭
Singst du nicht leidenschaftlich mit?