Gedichtinterpretation Hilfe bei Deutung?
Ich muss das Gedicht „Der Baum“ von Karl Krolow interpretieren.
Ich brauche Hilfe bei der Deutung folgender Verse:
- „den Kopf voll Sonne“ (Vers 10)
- „ein Gedicht wert wie dieses“ (Vers 11)
- “Ich warf einen Stein nach ihm“ (Vers 12-13)
- “er kam nicht zurück“ (Vers 14)
Ergänzung zu Vers 10: Dass „Kopf“ eine Metapher ist und für die Baumkrone steht, ist mir klar. Aber ich verstehe die Bedeutung des Satzes nicht. Sprachliche Mittel habe ich schon überall herausgesucht, ich brauche nur noch die bloße Bedeutung der genannten Sätze.
2 Antworten
Es geht ja wohl um den Kopf des Baumes, der voller Sonne ist. und das lyrische ich zieht die Konsequenz daraus, dass es sich lohnt, diesen Baum zum Thema eines Gedichtes zu machen.
und was den Stein angeht, so versucht das lyrische ich mit dem Baum wie mit einem Menschen zu kommunizieren beziehungsweise zu Inter agieren.. Es muss dann feststellen, dass es sich um ein ganz anderes Wesen handelt. Das eben auch anders reagiert.
am wichtigsten ist wie häufig der Schluss: das Gedicht macht eben deutlich, dass etwas scheinbar ganz normales einen bei genauem hinsehen dann eben in eine fremde Welt entführen kann, auch wenn sie vorwiegend in der eigenen Fantasie besteht. Aber die wird eben angeregt .
Vielleicht hilft dir die folgende Seite auch noch weiter, da gibt es noch einige weitere Hinweise:
Bei der Interpretation hat man ja gewisse Freiheiten.
Von daher lassen sich typische Emotionen und Motive wie Ruhe, Erholung, Paradies, Sehnsucht usw. oft textlich belegen.
Mit einem Gedicht verbindet man (im klassischen Sinne) meiner Meinung nach oft Ruhe, wenn man in sich kehrt.
Mit dem Stein könnte einerseits wirklich ein Stein gemeint sein, der einfach vom Baum "verschluckt" wird, weil er so mächtig ist.
Aber wahrscheinlicher wäre für mich, dass man einen Blick hinwirft und so gefangen ist, dass man den Blick nicht mehr abwendet. Wenn man sich solche Gedanken macht, kommt das bei den Lehrern meist recht gut an.
Einfach die Gedanken etwas baumeln lassen. Und je mehr man gelesen und erarbeitet hat, auch von anderen Gedichten, desto leichter fällt es einem dann auch und kann tierischen Spaß machen 😊
Genau. Ich bin ja nicht so tief in diesem Gedicht drin. Natürlich muss man alles am Text belegen können und gewisse Hintergrundinformationen mit berücksichtigen.
Es gibt ja leider bei solchen Fragen und Ideen häufig völlig unnötigen Streit. Dann ist es gut, wenn man sich daran erinnert, dass es unterschiedliche Zugänge zur Kunst gibt und damit auch zur Literatur. Traurig ist nur, dass in den Schulen viele Deutschlehrer sich eher als germanisten verstehen denn als Freunde des spiels mit Sprache :-( dann macht es manchmal mehr Spaß, hier im gute Frage Netz unterwegs zu sein :-)
Ja das stimmt. Man könnte ja mal Glück haben und es gibt jemanden, der einem die Antwort vorkaut.
Das mit dem verschlucken ist eine gute Idee. :-)
Über die Idee mit dem Blick kann man auch nachdenken. Man sollte allerdings immer unterscheiden zwischen dem, was nah beim Text ist und was sich weiter entfernt. In der Schule geht es im Schritt der Analyse nämlich nicht so sehr darum, was einem alles einfällt zu einem Gedicht, sondern wovon man andere überzeugen kann. Die Einfälle sind dann wichtig im Bereich der weiterführenden Interpretation.