10 Antworten
Wer schon mal selber im Westen war, der weiss dass es zwischen Mexico und Kaifornien kaum noch historische Gebäude gibt, denn diese wurde alle durch Erdbeben zerstört. Die ältesten noch erhaltenen Gebäude in Kalifornien sind in der Olvera street in Los Angeles zu bewundern. Das älteste Haus dort, das Avila Adobe, ist 1818 vom damaligen Bürgermeister von Los Angelos, Don Francisco Avila erbaut worden, mit extra dicken Mauern damit es nicht auch von Erdbeben zerüttelt werden konnte.
Ob das was man in den Western Filmen sieht auch wirklich der Realität entsprach, darüber kann man sich streiten, zumindest sah der "Wilde Westen" doch eher mexikanisch als amerikanisch aus, auch heute kommt man dort mit Spanisch besser zurecht als mit Englisch, so sah der Westen wohl in Wirklichkeit eher aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Olvera_Street
Olvera St. hat wenig mit dem Wilden Westen zu tun. Ich war ein paar Mal dort, als ich in LA lebte.
Wilder Western ist auf der Pampe. Zuggleisen. Zum Teil Wüste. Indianer.
Berge. Kutschen.
Im Prinzip schon, wenn auch nicht ganz so, wie in den heutigen "Western" dargestellt. So etwa um 1850 siedelten immer mehr Menschen von der dicht bewohnten Ostküste in die westlich des Missisippi gelegenen Gebiete der USA über. Auch gab es die "Goldgräberstimmung". Es gab tatsächlich Cowboys, die die grossen Viehherden in dem weiten Land zusammenhielten. Die Zeit des "Wilden Westen" endete etwa 1890. Sherriffs gab es auch, sie wurden vom Volk gewählt. Der erste Sheriff (William Waters) wurde 1652 in Virginia gewählt, das aber nicht zum "Westen" gehörte und sogar noch eine britische Kolonie war. Die USA erklärten sich ja erst am 4.7.1776 für unabhängig vom British Empire. Im "Wilden Westen" gab es die Sheriffs dann aber auch.
Ganz so wie in Fernsehserien wie "Rauchende Colts" ging es aber in der Praxis nicht zu, hier findet eine gewisse Mythologisierung statt. Auf der Seite goodoldwest.ch werden Sachbücher zum tatsächlichen Wikden Westen dargestellt.
Hier noch zwei Originalaufnahmen :


Ja gab es.
Aber diese High-Noons (Schießerei auf der Hauptstraße der Stadt um 12 Uhr Mittags) kamen äußerst selten bis gar nicht vor.
Die Saloons, den Undertaker, den Gun-Shop, das Bordell usw. gab es tatsächlich.
natürlich gab es den Wilden Westen - anfangs war dies ein rechtsfreier Raum - es herrschte im wahrsten Wort das Faustrecht
wenn du etwas mehr darüber erfahren willst, dann würde ich Romane/Erzählungen von Schriftstellern aus dieser Zeit bevorzugen wie z.B.
O. Henry geb. 1862 ( A Double-dyed Deceiver)
Owen Wister geb. 1860 (The Virginian)
Zane Grey geb. 1872 (The Covered Wagon)
sie hatten auch noch Gelegenheit, mit Zeitzeugen zu sprechen und deren Erzählungen flossen -so vermute ich- in ihre Romane/Erzählungen ein
hinter ihren Namen habe ich Geburtsdatum sowie Titel von Romanen/Erzählungen (als Beispiele) eingeführt, die verfilmt wurden
am interessantesten ist für mich The Virginian, weil in diesem Roman auch die Lebensverhältnisse und -bedingungen beschrieben wurden, wie man sie anfangs im Wilden Westen vorfand, also kein Sheriff, kein Bürgermeister... was natürlich nach dem amerik. Bürgerkrieg viele der Ex-Offiziere der Südstaatenarmee anzog, nach denen anfangs gefahndet wurde - wie in The 'Virginian" beschrieben, handelte es sich um einen Mann aus Virginia, dessen Name aber nirgends erwähnt wird (er ist aber auf dem Weg zum Guten, das gab es auch)
das Untertauchen solcher "Gesetzlosen" führte zu zahlreichen Überfällen sowohl auf die Post als auch auf die Eisenbahn und die Städte (allesamt Kleinstädte nach heutigen Vorstellungen) wurden von Cowboys heimgesucht, die ihr Vieh durch die Gassen zur Bahnstation trieben und dann ihren Lohn in flüssige Währung umtauschten, wobei ihnen die Ladies im Saloon fleißig assistierten
für Frauen allgemein eine äußerst harte Welt
am interessantesten sind natürlich die Filme aus der Stummfilmzeit, wenn man sehen will, wie die Gebäude aussahen, wo sie lebten, welche Einrichtung sie hatten und welche Bekleidung sie trugen, natürlich auch welche Waffen sie hatten (Wyatt Earp schaute sich sogar ab und zu mal in Hollywood um - er verstarb im Jahr 1929) - es gibt alte Filme wie z.B. The Squaw Man - er wurde 1914 veröffentlicht oder The Great Train Robbery aus dem Jahr 1903 oder The Virginian" aus dem Jahr 1914 - - man kann sie noch anschauen - The Virginian wurde mehrmals verfilmt - die Version aus dem Jahr 1929, einer der ersten Tonfilme ist auch noch sehr authentisch - der Großvater der Schauspielerin Anjelica Huston spielt darin die Rolle des Bösewichts
viele der Gebäude waren anfänglich aus Holz - davon ist so gut wie nichts mehr vorhanden, der legendäre O.K. Corral brannte ab (er war übrigens nicht der eigentliche Tatort) - die Kapelle von "The Alamo" wurde restauriert - es gibt noch einige Geisterstädte - im Internet findest du einige Websites mit alten Fotos
viel Spaß bei der Recherche
Ja...die Verhältnisse....vor allem die hygienischen....waren sehr viel schlimmer als in den meisten Filmen dargestellt. Die Italo Western haben das aufgegriffen in dem sie fast nur abgerissene Gestalten zeigten. In Django sieht man eine Westernstadt in der Knietief der Schlamm liegt...so war es sicher überall. Die Schießereien waren wohl eher anders...es wird von einer großen Schießerei in einer Stadt berichtet, in dem ca. 20 Cowboys ihre Colts aufeinander abfeuerten und keiner traf auch nur irgendwas. Insofern....sind die Western die man sieht sicher idealisiert....aber was das Aussehen der Ortschaften angeht....das stimmt schon so ziemlich.
tolle Fotos