Für was werden Querrippen bei Fertigbalkenmassivdecken benötigt?
Hallo,
ich habe derzeit einen Plan vor mir liegen, wo von der Außenwand zur mittlere tragenden Wand massive Streben eingelegt und die Zwischenflächen mit Hohlblocksteine gefüllt wurden. (Siehe Anhang)
Hier frage ich mich, für was nun Querrippen stehen, die quer mit den Streben liegen? Auf den Plan ist ein langes Stück und 4 eher kleinere Stücke zu sehen. Haben dadurch die 17,5 Wände eine tragende Funktion? Ein Stockwerk darüber sind diese Wände nur noch 11,5 breit.
Für was steht "1 Rpl" übrigens auf dem Plan?
5 Antworten
Die Querrippen ergeben eigentlich nur Sinn, wenn auf sie eine Last wirkt (Wand, Schornstein).
Sind diese Querrippen als Unter- oder Oberzug eingebaut?
Mit dem eigentlichen Deckenaufbau solllten sie nichts zu tun haben, besonders nicht an den Stellen, wo sie eingezeichnet sind.
Dass die Wände weiter oben dünner werden, ist (je nach Baustoff, ich nehme an, Ziegel/Kalksandstein etc.) sinnvoll, um Eigenmasse zu sparen, dadurch muss die Druckfestigkeit des im Erdgeschoss verbauten Wandmaterials nicht so groß sein (billiger).
An der Decke sieht man garnichts, deshalb frage ich mich nach dem Sinn der Querrippen auf dem Plan. Vor allem die 4 kleinen Teilstücke. Sieht so aus, als würden da 2 Streben nebeneinander liegen. Schornstein bzw. Kamin gehen eigentlich genaz zwischen zwei Streben durch (zwischen Punkt 8 und 10), weswegen mMn keien Querrippe notwendig sein sollte. Ein Stockwerk darüber sieht der Plan sehr ähnlich aus, nur dass an der Innenseite der Außenwand (höhe Querrippe) "1 Rpl" steht.
ich könnte mir gut vorstellen das es sich hierbei um ein Bad und um eine Küche Handelt.
Wenn diese Decke nicht für ein zusätzliches Stockwerk dient sondern als Bodenplatte für ein Dach dann wird dein Statiker versucht haben die Fensteröffnungen nicht zu sehr zu beanspruchen und punktuell wirkende Kräfte auf durchgehende Wände die über die gesamte Haus höhe gehen abzuleiten. Man kann sich das Als Holzbohle unter ein Haufen Brettern vorstellen.
Zusätzlich gibt es noch den Brandfall
und wenn es ein Bad ist wird er zusätzlich versucht haben die Last nicht noch zu vergrößern was man sich als Rundbogen vorstellen kann
Die Last der 11,5er Wand wird daamit abgefangen. Oft stehen auch Stiele, die die Mittelpfette abfangen in diesen 11,5er Wänden und da kommen schon gewaltige Lasten herunter.
Die 17,5er werden tragend sein, theoretisch kann auch eine 11,5er Wand tragfähig sein, wenn die Druckfestigkeit stimmt. Nur oft verlaufen in den 11,5er Wänden im DG eben die Stiele die unter der Mittelpfetten stehen, damit diese nicht zu massig werden und die tragen ja auch Lasten ab.
Oki, danke. Ich werde auch einen Architekten bzw. Statiker fragen. Wegen den Stielen müssen dann diese Querrippen von von Dachboden bis zur Kellerdecke simultan heruntergerührt werden. Was auch auch interessant finde, sind diese 4 kleinen Querrippen, weil darüber eine Wand ist, da sonst die Wand nicht auf der Strebe sondern direkt auf den Hohlsteinen liegen würde. Da frage ich mich, wie dann aber sehr schwerer und voll beladener Schrank sich verhalten würde, der ungünstig steht.
Ein sehr schwerer Schrank kann man nicht mit einer massiven Wand vergleichen!
Die Querrippe ist wahrscheinlich ein Wechsel, der auf den 17,5er Wänden aufliegt, wegen dem Kamin oder Schacht, der eine Platte unterbricht.
Wie alt ist denn das Haus? 30er-Jahre?
Pos. 11 kann m.E. 2 Gründe haben:
- es wurde unter den beiden Trägern die noch leicht gestrichelte Wand weggenommen und die Last von oben über eine "Scheibenwirkung" als Wechsel über die Gesamtlänge auf die beiden Träger verteilt. Grund: Da wo vorher die Wand stand und nach unten abgetragen hat, ist ja nichts mehr und vor allem kein Balken in der Achse.
- Die streichelte Wand ist im Stockwerk darüber eingezogen worden und muss nun abgetragen werden.
- Die Wechsel für einen Schornstein halte ich für unwahrscheinlich wegen der Position im Raum und den Abmessungen.
Bei "1 RPl" kann ich nur vermuten, dass es sich um eine Randplatte handelt, die gegen Aufschüsseln (Anheben) des Randes aufgenagelt wurde. Das macht aber m.E. nur Sinn, wenn das Außenmauerwerk darüber schmäler ist und somit nicht komplett auf den Balken sitzt.
Hast Du die Decke schon offen, dann poste mal ein Foto (per Link oder mit einer neuen Frage).
Das Haus ist aus den 60'ern. Offen ist noch nichts. Ich werde die Tage einen Statiken bzw. Architekten für Änderungswünsche aufsuchen. Die Pos 11 hat tatsächlich den Grund, dass darüber eine Wand (11,5cm) liegt. Hier frage ich mich aber, ob die Last eines solchen Wandes so aufgeteilt werden muss? (2x2 Streben + 4 Querrippen). Da macht man sich bei schweren Schränken natürlich sorgen :-)
Unser Wunsch wäre den Raum zwischen 9 und 10 zu öffnen, wird aber aufgrund der Querrippen nicht einfach so möglich sein. Danke übrigens zur Erklärung von RPI.
Architekt und vor allem Statiker ist gut und richtig.
Wenn ihr die Wand wegnehmen wollt, muss auch da ein Träger hin. Ich vermute, das wird ein Stahlträger und ihr müsst etwas "Wandstummel" stehen lassen.
Zur Pos. 11: Das sollte dann der Statiker anschauen. Das kann etliche Gründe haben, z.B. können die Rippen auch gegen Torsion der Balken sein, wenn dazwischen kein" Material" ist.
Zur Lastabtragung "schwerer Schrank" => das kann man einfach nachrechnen.
D.h., dann müssten diese 17,5 oder 11,5 Wände ja tragend sein.