Für was braucht man überhaupt die Druckanzeige an dem Tauchgerät und dem 2ten Atemregler?

4 Antworten

Nein, kann man nicht.

Während des Tauchgangs löst sich Stickstoff im Blut. Man muss daher den Tauchgang gut planen und auch permanent auf seine Daten achten, dazu gehört das Tiefenprofil und die verbleibende Luft.

Dummerweise würde nämlich mit einer gewissen Stickstoffsättigung bei einem zu schnellen Auftauchen das passieren, was bei einer Sprudelflasche passiert, wenn man sie zu schnell öffnet: Das gelöste Gas führt zum Übersprudeln. Dies kann auch mit dem Blut passieren. Die Folgen können bis zum (ziemlich schrecklichen) Tod reichen.

Deshalb muss beim Auftauchen immer in verschiedenen Tiefen eine Pause eingelegt werden, damit der Stickstoff gefahrlos abgeatmet werden kann und so aus dem Blut verschwindet. Dies macht man sogar, wenn man eigentlich in geringen Tiefen getaucht ist, wo Auftauchen theoretisch noch gefahrlos möglich wäre.

Die notwendigen Pausen können insgesamt manchmal sogar länger sein als die sogenannte Grundzeit.

Dafür hat man heutzutage i.d.R. einen Tauchcomputer mit, der diese Daten liefert. Früher musste mit Tabellen vorab genau geplant werden, wie getaucht wird.

Außerdem dauert der Aufstieg auch ganz schön lange, je nachdem, in welcher Tiefe Du Dich befunden hast. Und auch bei einem solchen Aufstieg müssten diverse Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, ohne die man womöglich oben auch mehr tot als lebendig ankäme.

Der lange Rede kurzer Sinn: Eine gute Tauchausbildung ist notwendig und rettet Leben!

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo, bei einer Aufstiegsgeschwindigkeit von ca. 10 m pro Minute würdest nach dem letzten Atemzug aus der Druckluftflasche 3 Minuten bis zur Oberfläche benötigen. Schnell auftauchen ist nicht. Kannst Du 3 Minuten die Luft anhalten?

Wenn man tief tauchen war, wird durch den höheren Umgebungsdruck unter Wasser (Wasseroberfläche ca. 1 bar, in 30 m Tiefe schon 4 bar) Stickstoff aus der Atemluft (ca. 78% der Atemluft ist Stickstoff) in die Gewebe gepreßt und dort "gespeichert". Erst bei Auftauchen wird der dann auch wieder abgeatmet. Aber das braucht Zeit. Gibt man dem Körper nicht genug Zeit zum Abatmen, dann können sich kleine Stickstoffbläschen im Körper bilden die umso größer werden je weiter man wieder auftaucht (der Umgebungsdruck wieder nachläßt). Wenn davon einige in den Kapillargefäßen zu Verstofungen führen, kann die Sauerstoffversorgung von Herz und/oder Gehirn unterbrochen werden. Das würde zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen und das unter Wasser. Das könnte dann sein, dass dies der Taucher nicht überlebt. Da ist es schon besser, ich weiß wie viel Atemluft noch in meiner Druckluftflasche ist und kann rechtzeitig auftauchen. Wenn mein Tauchpartner ein Problem mit seiner Atemreglertechnik hat oder seine Flasche zu schnell leer geatmet hat, dann ist es doch gut, wenn ich an meiner Ausrüstung einen zweiten Atemregler mit Mundstück anmontiert habe. Und so kann ich ihm in solche einer Notsituation von mir noch Atemluft abgeben und wir beide können dann noch sicher auftauchen.

Viele Grüße

Klaus - Tauchlehrer im Schwarzwald

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Fachlich korrekte Antworten hast du bekommen.

Ich ergänze:

  • Taucher sind auch mal 10, 20, 30, 70 Meter tief.
  • Taucher wickeln sich vorher Blei um
  • Kannst du, nur mit der vorhandenen Luft in dir, das Blei entspannt abwerfen und soweit auftauchen?
  • Dabei nach oben schauen, ob da ein Boot, Fels, Koralle ist?

Wenn du das nächste Mal schwimmen gehst, dann gehst du zum Bademeister und bittest ihn, dabei zu bleiben, wenn du dich 2 Minuten auf den Boden des Sprungbeckens (rund 4 Meter) legst.

Wenn du das easy kannst, reden wir weiter :-)

Und fachlich saubere Erklärungen hast du schon bekommen.

und wenn die Luft aus ist kann man ja schnell auf tauchen

Recherchiere: Caissonkrankheit