Für den Traum vom Medizinstudium kämpfen?

4 Antworten

Moin,
Deine Vorausbildung ist schon beachtlich, nicht viele, die wirklich Medizin studieren wollen, können Deinen bisherigen Werdegang vorzeigen. Aber wie Du selbst schon in den Kommentaren erklärt hast, bringt das leider nicht so viele Vorteile, wie es sollte. Die neue Zulassungsregulung der Regierung hat es nur verschlimmbessert. Durch deine Berufsausbildung und -erfahrung wirst Du also in DE wohl keinen Studienplatz bekommen. Bei einem persönlichen Interview könntest Du sicher auch überzeugen, leider wird man dazu ja auch nur mit gutem Abischnitt eingeladen.

Eine reelle Chance sehe ich aber mit deinen Wartezeiten + ZEQ oder AdH. Du scheinst ja gut informiert zu sein, was die Zulassungsbedingungen an den Hochschulen angeht. Dann wirst Du sicher auch wissen, dass die meisten Universitäten bis zumindest 2021 weiterhin teilweise über Wartesemester Studienplätze vergeben. Ob deine WZ alleine reicht weiß ich nicht, aber kombiniert mit einem Test hättest Du vielleicht echte Chancen (Münster glaube ich zum Beispiel).

Sollte auch darüber keine Zulassung erfolgen, gibt es dann noch die Landarztquote und die BW. Bei beidem solltest Du Dir aber genau überlegen, ob Du das machen möchtest. Zwar bist Du dann Arzt, allerdings hat das wahrscheinlich weniger mit dem Arztsein zu tun, das Du Dir wünschst. Als Landarzt wirst Du in einen Ort geschickt, in dem es unter Umständen keinen Job für deine/n Parter/in gibt und bist für 20 Jahre (etwa, weiß ich gerade nicht) im Grünen (was auch schön sein kann, das muss Dir nur vorher bewusst sein). Selbiges gilt für die Bundeswehr. Attraktives Gehalt und ein zugesicherter Studienplatz locken zwar, aber man muss sich bewusst sein, dass man zusammen mit den Soldaten arbeitet - ob im Inland oder Ausland. Auch kann es sein, dass die BW Deinen Facharzt bestimmt (meist sind das Allgemeinmediziner für körperliche Untersuchungen, Chirurgen für Kriegsverletzte oder Augenärzte für die Piloten). Meines Wissens kann man zwar einen Wunsch äußern, aber das letzte Wort hat der Bund.

Und zu guter letzt noch die Option des Auslandstudiums. Zunächst einmal möchte ich auf Österreich und den Med-AT hinweisen, davon weißst Du sicherlich schon. Is eine tolle Option, den Test kann man auch jährlich wiederholen und Österreich ist sehr schön - und das Studium ist auf Deutsch.
Für das englischsprachige Studium wird das größte Problem wahrscheinlich die Finanzierung sein. In Anbetracht dessen, dass du aber eine Berufsausbildung hast (Rettungsassistent), hast Du ja ein gewisses Einkommen. Wenn Du arbeitest und gespart hast und/oder sparst, kannst Du Dir auf diesem Wege vielleicht ein Studium finanzieren. Wie teuer das ist, hängt natürlich vom Land, der Stadt und der Uni ab. Günstiger ist es in Rumänien (etwa 2000€ pro Semester), sehr teuer aber dafür auf Deutsch in Budapest (7000€ pro Semester). Ein guter Kompromiss ist das benachbarte Tschechien (4000€, Englisch) oder die Niederlande (ebenfalls ca. 2000€). In den NL ist es allerdings im Bachlor/Master System, ein Wechsel nach DE ist also schwierig. Außerdem ist der Master auf Niederländisch (allerdings kann ich dir sagen, dass man als Deutscher schnell und gut Niederländisch lernt).

Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Optionen zeigen und Richtungen zeigen, in die Du eigenständig weiter recherchieren kannst und ich Dir damit helfen konnte. In jedem Fall solltest Du aber Deinen Weg finden! Wenn Du Medizin studieren willst, mach es! Es ist ein tolles Studium, das einen täglich herausfordert und einen aber auch täglich mit Wissen, Faszination und Begeisterung belohnt! Alles Gute auf deinem Weg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Faith315 
Fragesteller
 05.01.2020, 16:28

Naja mein Problem ist glaub ich grade auch eher, dass ich einfach nicht weiß wie es weitergehen soll. Ich bin mittlerweile auch schon 26 Jahre alt und finde das ich so langsam anfangen müsste zu studieren.

Dazu kommt wenn ich jetzt einen Studienplatz kriegen sollte, dann müsste ich die Ausbildung zum Gesundheit- und Krankenpfleger abbrechen und würde in dem Fall, dass ich das Medizinstudium nicht schaffen sollte ohne eine wirkliche Ausbildung da stehen, da der Rettungsassistent ja durch den Notfallsanitäter ersetzt wird.

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Johannax32  05.01.2020, 21:21
@Faith315
und würde in dem Fall, dass ich das Medizinstudium nicht schaffen sollte ohne eine wirkliche Ausbildung da stehen

Das Medizinstudium besitzt die geringsten Abbrecherquoten. Niemand ist interessiert daran, dich herauszuprüfen. Jeder, der sich wirklich bemüht, schafft es auch :)

Willst du Medizin studieren oder lieber Krankenpfleger werden? Beides kannst du nicht haben.

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Jetzt wurde die Studienlatzvergabe geändert 

Aber es gibt Übergangsfristen. Und medizinische Berufserfahrung wird höher bewertet. Ich würde also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Lass dir einen Beratungstermin geben bei www.hochschulstart.de. Dort kann man dir helfen, einen Studienplatz zu finden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Johannax32  05.01.2020, 02:12
Und medizinische Berufserfahrung wird höher bewertet.

Das stimmt nicht! Das Gegenteil ist der Fall ;)

In z.B. Heidelberg kann man lediglich 2 von 100 Punkten für eine Ausbildung erhalten. Die meisten Punkte erhält man jedoch für den TMS (In der neuen Auswahlquote, in der aber weniger Bewerber als bisher in der Wartezeitquote zugelassen werden).

In Würzburg erhielt man bis zum letzten Wintersemester für so alles einen Bonus, zum kommenden Semester werden die Boni für Ausbildung und Berufserfahrung jedoch komplett abgeschafft (in beiden Quoten).

In Oldenburg zählt (in der neuen Quote) ausschließlich das TMS Ergebnis sowie Wettbewerbspreise.

Mehr als 6 von 100 Punkten erhält man nirgendwo für eine Ausbildung in der neuen Quote.

Und wie sollte es denn bitte funktionieren, wenn nun Ausbildungen höher bepunktet werden sollten? Irgendwie muss ausgewählt werden...

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Kristall08  05.01.2020, 03:01
@Johannax32

Das ist immer anders dargestellt worden.

Dann bleibt noch die NRW-Landarztquote.

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Sorry, aber es sieht echt nicht gut aus. Im Ausland könntest du eventuell studieren. Falls das geld vorhanden ist.

Weiterkämpfen! Für die erste Zeit sind für Fälle wie dich Übergangsregelungen geplant. Ansonsten gibt es auch weiterhin Möglichkeiten außer der Abi-Note, um sich zu qualifizieren. Mit deiner Ausbildung sehe ich durchaus Möglichkeiten, dass du in D einen Studienplatz bekommst.