Freund kommt aus Bundeswehr Einsatz - hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?

7 Antworten

Was glaubst du was denn das gewohnte Umfeld von einem Soldat ist?
Man lebt die meiste Zeit in der Kaserne, wenn man kein Heimschläfer ist und ist ständig mit seinen Kameraden zusammen, die das selbe durchmachen wie man selbst.

Ob man sich verändert, hängt damit zusammen, was man erlebt hat.
Wo war er denn im Einsatz und was hat er gemacht?

Zunächst mal hast du Alles richtig gemacht. Du hast genau das gemacht was ich Partnern in dem Fall empfehle, nämlich ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Du stehst also mit beiden Beinen im Leben, was schon mal eine gute Ausgangslage ist.

Jetzt hast du davor Angst wie sich euer Leben weiter entwickeln wird. Nun erst mal ist es gut das du das erkannt hast. Viele leben zusammen und merken nicht mal das sich ihr Leben dennoch verändert. Das ist weit schlimmer.

Ich weiß nicht wo und wie lange er im Einsatz war. Natürlich wird er verändert sein. Er hat in der Zeit einiges an Erfahrungen gemacht, das verändert jeden Menschen.

Eure Aufgabe wird es nun sein heraus zu bekommen in wie weit Euch die Zeit verändert hat. Ja auch du bist in der Zeit eine Andere geworden.

Das heraus zu bekommen kann nur in vielen Gesprächen passieren. Nicht ganz einfach aber machbar. Seid füreinander da aber überfordert Euch nicht! Es bringt nichts irgendwas zu erzwingen.

Euch muss beiden klar sein das jetzt ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Er ist nicht mehr im Einsatz und auch du wirst dein Leben so nicht wirklich weiter leben können. Das aber auf keinen Fall übertreiben. Nur aufeinander zu hängen ist ebenso kontraproduktiv.

Das Beste wird sein wenn ihr euch gegenseitig erklärt was das jetzt für Euch Beide bedeutet.

Da du aber die Phase der Trennung so gut bewältigt hast bin ich da äußerst zuversichtlich. Ich denke ihr Beide schafft Das und wünsche Euch Alles Gute.

War er in Afghanistan 🇦🇫, oder Kosovo 🇽🇰 oder wo anders?

Erstmal... jeder Moment, jeder Eindruck im Leben verändert dich. Im Normalfall erlebt man die Veränderungen direkt mit, in eurem Fall natürlich nicht, da für euch beide in dieser langen Zeit viel passiert ist.
Sehr lobenswert ist, das du standhaft geblieben bist und in der ganzen Zeit für ihn da warst. Es ist nicht selbstverständlich, das der Partner zu Hause, sein Leben weiter führt, und die lange Zeit der Liebe treu bleibt. Mein Mann hat mehrere Trennungen seiner Kameraden IM EINSATZ miterlebt. Frauen, die während des Einsatzes ihres Mannes, ihnen mitgeteilt haben, das sie die Scheidung wollen, oder das sie einen anderen kennen gelernt haben... das du in deiner Zeit, dein Leben deiner aktuellen Situation angepasst hast, ist völlig okay und richtig. Schließlich sollst du dich ja auch nicht zu Hause vergraben, dich gibt es ja nicht nur als Partner, sondern auch als eigenständigen Menschen. Die Angst vor dem Ungewissenen ist auch klar, deinem Freund wird es nicht anders ergehen. Redet offen darüber, nehmt euch ausreichend Zeit, und schaut, wie ihr eure gemeinsame Zeit nun gestalten würdet. Schön für ihn könnte sein, wenn du dir zu seiner Rückkehr vielleicht erstmal ein paar Tage frei nimmst.

Sorry für den langen und wirren Text,
alles gute für eure Zukunft