Freund hilft nicht im Haushalt, ist total unselbstständig, was tun?
Hey Leute , ich bräucht mal dringend euren Rat.
Ich wohne inzwischen seit über zwei Jahren mit meinem Freund zusammen und eigentlich läuft es ganz gut, nur der Alltag wird ständig zum Problem...Wir studieren beide und ich würde sagen, dass mein Studium anspruchsvoller ist als seins. Oder zumindest macht er viel weniger als ich, ist er daheim, ist er eigentlich nur noch am Computer auf YouTube oder zum Zocken.
Ich erledige dann eigentlich alles in der Wohnung. Räume auf, kümmer mich um die Wäsche, spüle und geh einkaufen. Hin und wieder saugt er und bringt manchmal auch den Müll runter, inzwischen ist aber auch das viel weniger geworden. Ich sag ihm total oft, dass es mir zu viel wird, dass ich keine Lust hab einen Haushalt für zwei zu schmeißen, während er chillt und dann kommt auch immer: Ja er macht mehr. Aber ändern tut sich einfach nichts. Am nächsten Tag sitzt er wieder die ganze Zeit vorm Computer und der Haushalt bleibt links liegen...
Was mich inzwischen auch immer mehr stört ist seine Unselbstständigkeit. Ich muss ihn an all seine Termine erinnern, ihm helfen wenn er irgendetwas erledigen muss, Sachen für ihn raussuchen etc. Inzwischen macht mich das einfach wahnsinnig, ich will auch noch etwas Zeit zum Entspannen.
Ohje sorry für den riesen Text, hoffe jemand liest ihn sich auch durch :) Ich würd mich echt über ein paar Tipps freuen, wie ich es schaffe, dass ich nicht den ganzen Haushalt schmeißen muss und nicht auch noch Termine etc. für ihn regeln muss...
8 Antworten
also ich beschreibe, dass mal aus männlicher perspektive. ich habe lange zeit - bis zu meiner ersten wohnung - mit meiner mum alleine gewohnt. meine mum stellte wie ein feldwebel genaue tage, zeiten usw. auf, wann was in der wohnung zu erledigen sei. konkret hieß das, dass sie z.b. zwei stunden nach mir nach hause kam und ich kaum aus der schule, direkt hausarbeiten erledigen sollte. sobald meine mum zu hause war, durfte ich allerdings keine hausarbeiten mehr machen, weil dann wollte sie wiederum ihre ruhe. das hat dazu geführt, dass ich überhaupt keine hausarbeiten erledigt habe, weil - seinen wir ehrlich - man direkt nach der schule/arbeit selten lust hat auch nur einen schritt mehr zu laufen oder zu denken.
dies führte zu unendlichen diskussionen, die drei jahre ins land ziehen ließen.
irgend wann wurde es mir zu viel. nirgendwo in der wohnung konnte ich mal mein ding durchziehen. hatte ich gerade dann doch mal den flur und die küche sauber gemacht, heulte meine mum rum, das ja mein zimmer wie sau aussehe.
also habe ich mit ihr etwas anderes ausgemacht - nämlich einen drei tages plan. der sieht so aus, statt jeden mittwoch zwischen 15 und 17 uhr staubsaugen zu müssen, hatte ich von dienstag zu donnerstag zeit zu staubsaugen, denn jede woche ist anders und man ist auch jede woche anders drauf. klar wurde es dann auch hin und wieder erst freitag, aber insgesamt haben wir uns weniger gestritten.
p.s. so sprüche wie er hat weniger belastung als du im studium, ist nur ein stein des anstoßes, warum es zu streitigkeiten kommt. man kann dein studium und deine individuelle belastung und sein studium und seine individuelle belastung nicht vergleichen. ich habe z.b. immer kurze schulzeiten gehabt und habe selten hausaufgaben gemacht, war aber nach einem schultag innerlich völlig fertig. heute arbeite ich bis zu 14 stunden am tag und oft 6 tage die woche und bin recht fit. man kann äpfel und birnen nicht miteinander vergleichen.
so jetzt habe ich mehr geschrieben als du XD
ich studiere u.a. Medienwissenschaften und da bekommt man kleine Einblicke in Informatik. Glaube mir, wenn Du eine Stunde dieses physikalische, mathematische Querdenken hinter Dir hast, weißt Du, warum man dann zu Nichts Lust hat. Mein anderes Fach Literaturwissenschaften ist viel viel viel Zeitintensiver, weil man da 3 Bücher die Woche lesen muss + wissenschaftliche Texte + Vorbereitung für die nächste Woche + für Prüfungen lernen muss - aber trotzdem mache ich das irgendwie innerlich nebenbei und das obwohl ich noch am Wochenende arbeite. Meine Wohnung sieht aber dann eben auch nicht toll aus. XD
Ja dass man zu wenig Lust hat, kann ich wirklich verstehen. Wie gesagt, ich würd ein Informatikstudium wohl gar nicht packen, bin da doch recht zufrieden mit meinem Jurastudium :)
Ich bin auch niemand, der die Wohnung jede Woche einmal durchwischt und alle Oberflächen mal abstaubt etc., ich wär einfach froh, wenn mein Freund seine getragenen Klamotten über einen Stuhl legt oder in die Wäsche schmeißt anstatt überall auf dem Boden zu verstreuen und selbst das ist nicht der Fall...und so sehr man dann keine Lust hat aufzuräumen, sowas geht dann eigentlich doch ganz schnell, vor allem wenn mans wirklich immer macht.
Hör einfach auf das alles zu machen. Dann fällt ihm vielleicht mal auf, wie viel du für ihn machst! Kümmere dich einfach nur um deine Wäsche, dein Geschirr, räum nur deine Sachen weg. Das heißt nicht, dass du ihn ignorieren sollst. Schenk ihm genauso viel Aufmerksamkeit wie sonst auch, wenn er sagt du sollst etwas für ihn machen, sag ihm einfach, dass du nicht seine Angestellte bist und er den Hintern auch selbst heben kann.
LG :)
Vielleicht sollt ich wirklich mal damit anfangen... Ich habs mir so oft vorgenommen und dann hats mich einfach gestört wenn Freunde vorbeigekommen sind und alles. Aber sonst lernt ers wahrscheinlich nie.
hat die gegenteilige wirkung. am ende sieht die wohnung sooo unendlich schlimm aus, dass es wochen braucht um sie wieder in ordnung zu bringen. habe ich alles schon mit meiner mum durch XD
Wie es scheint bringt reden nichts - also müssen Taten folgen. Du wirst ihn nur bei den Sachen an die Arbeit bekommen die er selber für wichtig hält. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
Versuch ihn an den Stellen zu packen die ihm wichtig sind. Wenn du mehr Kleidung hast als er dann hast du halt keine Zeit mehr zum waschen. Wenn er dann nichts mehr im Schrank hat muss er wohl Mailserver Wäsche anstellen und aufhängen. Und wenn er etwas leckeres essen möchte muss er wohl einkaufen und kochen. Da musst du dann vielleicht mal durch und ein bisschen hungern. Konzentrier du dich auf die Dinge die ihm unwichtig sind und die er von alleine nie machen würde und mach die Dinge nicht die ihm wichtig sind. Schon ist die Hausarbeit geteilt.
Such Dir eine eigene Bleibe und überlasse ihn seinem Schicksal!
Liest sich vielleicht im ersten Moment etwas hart, aber der Junge muss noch ein paar Jahre auf die Weide und aus seinen eigenen Fehlern lernen!
Bleibst Du und machst weiterhin alles nach seinen Wünschen, ärgerst Du Dir die Pest an den Hals und wirst auch noch als Meckerweib hingestellt!
Geh Deiner Wege und vielleicht kreuzt die dann auch mal ein echter Partner!
Alles Gute wünsche ich Dir ;-)
^^ - und DAS schlägt erbarmungslos zu - ohne vorher zu meckern ;-)
ich finde das als mann sogar eine gute idee. beide haben ihre freiräume, die beziehung wird wieder spannender (schon alleine der sex) und er wird tatsächlich nicht mehr angemeckert, weil er eben ein unordentlicher typ ist.
alle meine freunde - auch meine weiblichen - sind vollkommen unordentlich (gut bis auf einer, da neigt die freundin zur unordung). ich würde nie - auch nicht wenn ich mit denen zusammen wäre - auf die idee kommen für sie aufzuräumen. dafür wäre ich schon viel zu faul.
Übers Ausziehen denk ich schon länger nach.
Das Problem ist, dass ich das einerseits schon nicht so toll fände, weil wir zurzeit nichts zahlen müssen. Keine Miete, keinen Strom, kein Wasser, kein Internet. Für mich ist das echt super und ich will das auch nicht wirklich missen.
Andererseits könnte genau das bei uns dann eigentlich auch zu einer Trennung führen... Ich würde dann wohl in eine andere Stadt ziehen, da ich auch in einer anderen Stadt studiere. Wir sind beide keine Fans von Wochenend-Beziehungen und wir würden uns dann wohl auch noch seltener sehen, weil jeder von uns gerne mal am Wochenende was mit Freunden macht.
Trennung war natürlich auch schon öfter mal mein Gedanke, aber irgendwie hat man dann doch immer noch Hoffnung irgendwie...
Wenn der Leidensdruck zu groß wird, dann gehst Du! Warte also geduldig ab ;-)
Klar hat es Vorteile wenn man Geld sparen kann. Was hat es aber für einen Vorteil, wenn Du Dich dadurch in Deinem eigenen Leben nicht wohl fühlst?
Denk bitte immer an ausreichende Verhütung - wäre doch gar nicht auszudenken, wenn da noch ein weiteres Kind dazu kommt ....... bei der Unterstützung wäre Dein Studium und alles weitere dann wohl erst mal Geschichte.......
Alles Gute
Dein Freund ist nicht unselbsständig sondern er wälzt alles auf Dich ab. Sowas kann man dann als Faulheit bezeichnen.
Danke für die Antwort :) So ein Plan klingt eigentlich mal ganz gut, vielleicht red ich mal darüber mit ihm.
Ja der Satz kam ein bisschen doof rüber, dabei wollt ich nur in etwa vergleichen, wie viel Freizeit wir haben... Ich denk nicht, dass sein Studium mit links zu machen ist, ich würd ein Informatikstudium wahrscheinlich gar nicht erst schaffen. Es ist nur so, dass ich mich dann eben nach der Uni, an freien Tagen und eben wann immer Zeit ist, hinsetze um zu lernen. Ich kann dann verstehen, dass man nach der Uni fertig ist und vielleicht an diesen Tagen nichts macht. Aber er dann eben auch nicht am Wochenenden, an Feiertagen und ähnlichem.
Bin dann auch wirklich jemand der sagt, ok er hat zurzeit Prüfungen, da muss er nichts machen, versteh ich dann auch. Nur irgendwie hab ich das das letzte Mal gesagt und seitdem hat er eigentlich gar nichts mehr gemacht, obwohl er fast mehr Zeit hat als ich (ich pendel auch noch)...